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Archenholz, Johann Wilhelm von
England und Jtalien (Ersten Bands 2ten Theil): [England] — Leipzig: [Verlag nicht ermittelbar], 1786 [VD18 90954289]

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https://doi.org/10.11588/diglit.68021#0023
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GejezgeAmg. 247
ter/ Geschworne, Advokaten und Zuschauer waren
dis zu Thränen gerührt. Auch die semigen flössen
reichlich. Dodd sagte, er verachte den Ruhm der-
Standhaftigkeit beym Tode; dieses wäre ein heidnische
Tugend, womit er sich gar nicht brüsten wollte ;
er liebte das Leben, und stürbe ungern.
Dieser Unglükliche schmeichelte sich immer mit
der Begnadigung des Königs, weil seine zahlrei-
chen Freunde sich für ihn mit einem Eifer verwen-
deten , als wenn das Wohl des Reichs von seinem
Leben abhiuge. Die Geschwornen, seine eigne Rich-
ter , empfahlen ihn der kö niglichen Gnade; gan-
ze Corporationen, worunter selbst der Magistrat
von London war, schiften deshalb Bittschriften ein.
Die Zeitungen waren täglich mit ruhmwürdigen
Anekdoten von diesem Mann ungefüllt; vvrtrefliche
Stellen aus seinen Predigten wurden in diesen
Blättern angeführt; man sammlete alle seine Schrif-
ten und gab sie heraus; auch die Dichterlinge
waren nicht sparsam, seine Verdienste zu besingen;
kurz, man brauchte alle nur ersinnlichen Künste,
ein allgemeines Mitleiden zu erregen. Es gelang
auch. Seine Anhänger bewirkten eine Bittschrift
an den König die nie in London ihres gleichen gehabt
hat. Sic war von 2;,ooo Personen unterzeichnet,
die alle Hausherrn (Llouls Lesxer) waren. Man
ging damit von Haus zu Haus, und solicitirte die
Unterzeichnung; auch waren Kaffeehäuser dazu be-
stimmt. Die Bittschrift selbst mußt- ein Lastträger
tragen, der unter seiner Bürde schwizte; denn diese
sonderbare Rcquctte war eine Pcrgamentmasse
von ncunundzwanzig cngliscn Ellen, (Larfts) worauf
Q4 die
 
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