;6o Zwölfter Abschnitt.
nommen ftyn, oder ihm ihre Hand geben wollte.
Sie wählte natürlch das leztere, und der ent-
schlossene arme Ladcndiener kam in der Geschwin-
digkeit zu einer schönen Frau und 12000 Pf. St.
Ein andrer leidenschaftlicher Dieb aber hatte
kein so gutes Schiksal. Ein Haarhändler, Na-
mens Eyre, ein Mann bon scchsundsechzig Jahre»
lind ZO/VOV Pf. St. stahl ans niederträchtigem
Geize allenthalben, wo er nur konnte. Endlich
ward er ertappt, da er zwey Buch weißes Schreib-
papier entwenden, und unter stinen Ueberrok ver-
bergen wollte. Man machte ihm den Prozeß- Ein
so reicher Dieb, der wegen dem Werth eines Schil-
lings verurtheilt werden sollte, war ein Phäno-
men ; alles lief nach dem Gerichtshof, das Ver-
brechen wurde erwiesen, und Evre zur Transpor-
sativn ngch Amerika auf sieben Jahre verdammt.
Dieser Unmensch wurde jedoch ein Opfer seines
schändlichen Geizes. Seine Frcuiwe hatten zur
Bequemlichkeit seiner Reise nach jenem Welttheile
mit dem Schiffscapitain die nöthigen Maaßrrgeln
genommen; er sollte, von den andern Verbrechern
abgesondert, ein eignes Bchältniß haben, und an des
Capitainö Tische essen. Kaum war man aber unter
Segel, als ihn der Vergleich zu gereuen anfing. Um
das Geld zu ersparen, sagte er sich davon los, wor-
auf ihm denn anstatt seines Bettes der harte Boden
des Schiffraums angewiesen wurde. Hier durf-
te er von seinen Mitverurtheilten kein Mitleiden er-
warten. Jedermann verabscheute und sioh ihn. Sein
alter schwacher Körper unterlag endlich diesem
selbstgewählten Mangel; er starb noch, ehe man
Ameri.
nommen ftyn, oder ihm ihre Hand geben wollte.
Sie wählte natürlch das leztere, und der ent-
schlossene arme Ladcndiener kam in der Geschwin-
digkeit zu einer schönen Frau und 12000 Pf. St.
Ein andrer leidenschaftlicher Dieb aber hatte
kein so gutes Schiksal. Ein Haarhändler, Na-
mens Eyre, ein Mann bon scchsundsechzig Jahre»
lind ZO/VOV Pf. St. stahl ans niederträchtigem
Geize allenthalben, wo er nur konnte. Endlich
ward er ertappt, da er zwey Buch weißes Schreib-
papier entwenden, und unter stinen Ueberrok ver-
bergen wollte. Man machte ihm den Prozeß- Ein
so reicher Dieb, der wegen dem Werth eines Schil-
lings verurtheilt werden sollte, war ein Phäno-
men ; alles lief nach dem Gerichtshof, das Ver-
brechen wurde erwiesen, und Evre zur Transpor-
sativn ngch Amerika auf sieben Jahre verdammt.
Dieser Unmensch wurde jedoch ein Opfer seines
schändlichen Geizes. Seine Frcuiwe hatten zur
Bequemlichkeit seiner Reise nach jenem Welttheile
mit dem Schiffscapitain die nöthigen Maaßrrgeln
genommen; er sollte, von den andern Verbrechern
abgesondert, ein eignes Bchältniß haben, und an des
Capitainö Tische essen. Kaum war man aber unter
Segel, als ihn der Vergleich zu gereuen anfing. Um
das Geld zu ersparen, sagte er sich davon los, wor-
auf ihm denn anstatt seines Bettes der harte Boden
des Schiffraums angewiesen wurde. Hier durf-
te er von seinen Mitverurtheilten kein Mitleiden er-
warten. Jedermann verabscheute und sioh ihn. Sein
alter schwacher Körper unterlag endlich diesem
selbstgewählten Mangel; er starb noch, ehe man
Ameri.