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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

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Benndorf, Otto: Mercurrelief von Carnuntum
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https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0008
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fruchtbar zu werden. Sie sind zugleich die erste mögliche Form
wissenschaftlicher Beschäftigung mit dem neuen Funde, so lange
er vorerst nur bekannt ist aus der kurzen Beschreibung, die der
Ausgrabungsbericht enthält und einer vorläufigen Skizze, deren Ein-
sicht ich mit einigen Fachgenossen der Freundlichkeit Friedrich
Adlers danke. Einen Beitrag für diese Untersuchungen wünschen
wir zu bieten, indem wir aus dem speciellen Bereiche unserer Be-
richterstattung eine noch unbekannte Darstellung veröffentlichen,
welche ein verwandtes Motiv wiederholt und durch diese Verwandt-
schaft einen Anspruch auf Beachtung erhält, den sie ohne eine solche
Beziehung, wenigstens von Seite ihres Kunstwerthes,, allerdings nicht
zu gewärtigen hätte. Mag ihre Veröffentlichung in dem gegenwär-
tigen Zeitpunkt auch als ein Zeichen der dankbaren Theilnahme
gelten, die dem deutschen Unternehmen in Olympia an allen Orten
folgt, wo man jedes neuerstandene Stück griechischer Kunst als
einen Hochgewinn nicht blos unseres Wissens zu schätzen weiss.

Das auf Tafel I reproducirte Relief befindet sich in der in-
teressanten Sammlung provinzialer Alterthümer, die Herr Anton
Widter in Wien besitzt. Es stammt aus Petronell, woselbst es
nach Aussage des Eigenthümers im Jahre 1854 innerhalb des Schloss-
gartens, an einer etwas erhöhten Stelle, in der Nähe von Grund-
mauern aufgefunden wurde, und ist, soweit meine Nachforschungen
reichen, bisher noch nicht beschrieben oder besprochen worden.

Es ist aus einer dicken Sandsteinplatte gearbeitet und misst
jetzt 0*60 M. in der Höhe, nahezu ebensoviel in der Breite. Ein
Stück der einstigen rahmenartigen Randeinfassung ist auf der rechten
Seite erhalten. Da alle übrigen Seiten gebrochen sind, ist die Mög-
lichkeit nicht ganz abzuweisen, dass die Darstellung sich nach links
mit einer oder mehreren Figuren fortsetzte. Aller Wahrscheinlich-
keit nach ist sie indessen bis auf die fehlenden unteren Theile ab-
geschlossen und vollständig. Quer durch das obere Ende läuft ein
Bruch, den Hals der Hauptfigur durchschneidend. Auch die mitt-
leren Theile der Hauptfigur haben durch starke Beschädigungen
gelitten. Ihr Gesicht ist verwaschen. Kopf und rechter Arm des

italien II n. 84), ein Relief am Hyposkenion des attischen Theaters (Mon. ined.
d. inst. IX 16) und ein Relief am Griff eines silbernen Casserols in Turin (Arneth
die antiken Gold- und Silbermonumente des k. k. Münz- und Antikencabinets S. XI
p. 81, vergl. Wieseler Antiken in der südwestlichen Schweiz und Turin, in den
Nachrichten der königl. Gesellsch. d. Wissensch, u. d. Universität zu Göttingen 1877
Nr. 24 p. 679).
 
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