intra Macedoniam, Daciam mediterraneam, Moes iam seu
Dardaniam" nennt. Diese Provinzialbeamten waren wohl dem in
der „Notitia dignitatumu erwähnten »com es m etallorum per Uly-
ricumu untergeordnet50). Damit sind die erzreichen Provinzen
sichergestellt, aber die Localitäten selbst bleiben unbekannt; selbst
das an wichtigen Ortsnamen reiche Verzeichniss des Prokopios (de
aedif.) gibt nur spärlichen Aufschluss über die Lage der alten
„metallau.
Dieser alte Bergbau wurde auch im Mittelalter fortgesetzt,
worüber wir aber in den byzantinischen und bulgarischen Quellen
leider fast gar keinen Aufschluss finden, wie es für den Osten der
Halbinsel auch an jenem ragusanischen und italienischen Urkunden-
material fehlt, welches den Bergbau von Bosnien und Serbien für
das 13. —15. Jahrhundert so klar illustrirt51). In der Türkenzeit ist
dieser Minenbetrieb allmählich eingegangen. Die Angaben des
türkischen Geographen Hadzi Chalfa aus dem 17. Jahrhundert
geben mitunter eine verlässliche Aufklärung über manche dunkle
Punkte. Der Betrieb einiger Bergwerke ist jedoch erst in unserem
Jahrhundert erloschen, so dass man noch Personen findet, von denen
sich über dieselben Einzelnes erfragen lässt.
Die jetzt gebräuchlichen bergmännischen Ausdrücke der Bul-
garen, soweit sich dieselben sprachlich analysiren lassen, sind viererlei
Ursprungs, was für die Geschichte des hiesigen Bergwesens nicht
ohne Interesse ist. Der Römerzeit gehört an die sgoria (in Kratovo
zgura), Schlacke, von dem lat. scauria, scoria. Aus dem spä-
teren Mittelalter stammen die deutschen Worte, welche den Sachsen
(släv« Sasi) angehören, die wahrscheinlich aus Ungarn und Sieben-
bürgen berufen, im 14. und 15. Jahrhundert die Bergwerke von
Bosnien, Serbien und Bulgarien betrieben, In Bulgarien ist ihre
Anwesenheit urkundlich nur in Ciporovci im Balkan von Berkovica
beglaubigt52), ihre Spuren reichen aber noch weiter. In Ciporovci
selbst, in Samokov und in Ryla nennt man die Schlacken noch immer
mit dem deutschen Worte slakno; in Kratovo heissen die Gruben-
50) Codex Theodosianus 1, 32, 5. Notitia dignitatum ed. Seeck (Berlin 1876) p. 36.
51) "Vgl. meine Handelsstrassen und Bergwerke von Serbien und Bosnien
während des Mittelalters, Prag 1879 (Abhandl. der kgl. böhm. Ges. d. Wiss.).
52) „Est Chiprovacii pars oppidi seu regio, quae etiam hodie appellatur r eg i o
Saxonum et in privilegiis turcicis .... conceditur Saxonibus renovare partem
templi vento deiectam" in einem Briefe des kath. Erzbischofs von Sophia von 1667,
Failati, Illyricum sacrum VIII.
Dardaniam" nennt. Diese Provinzialbeamten waren wohl dem in
der „Notitia dignitatumu erwähnten »com es m etallorum per Uly-
ricumu untergeordnet50). Damit sind die erzreichen Provinzen
sichergestellt, aber die Localitäten selbst bleiben unbekannt; selbst
das an wichtigen Ortsnamen reiche Verzeichniss des Prokopios (de
aedif.) gibt nur spärlichen Aufschluss über die Lage der alten
„metallau.
Dieser alte Bergbau wurde auch im Mittelalter fortgesetzt,
worüber wir aber in den byzantinischen und bulgarischen Quellen
leider fast gar keinen Aufschluss finden, wie es für den Osten der
Halbinsel auch an jenem ragusanischen und italienischen Urkunden-
material fehlt, welches den Bergbau von Bosnien und Serbien für
das 13. —15. Jahrhundert so klar illustrirt51). In der Türkenzeit ist
dieser Minenbetrieb allmählich eingegangen. Die Angaben des
türkischen Geographen Hadzi Chalfa aus dem 17. Jahrhundert
geben mitunter eine verlässliche Aufklärung über manche dunkle
Punkte. Der Betrieb einiger Bergwerke ist jedoch erst in unserem
Jahrhundert erloschen, so dass man noch Personen findet, von denen
sich über dieselben Einzelnes erfragen lässt.
Die jetzt gebräuchlichen bergmännischen Ausdrücke der Bul-
garen, soweit sich dieselben sprachlich analysiren lassen, sind viererlei
Ursprungs, was für die Geschichte des hiesigen Bergwesens nicht
ohne Interesse ist. Der Römerzeit gehört an die sgoria (in Kratovo
zgura), Schlacke, von dem lat. scauria, scoria. Aus dem spä-
teren Mittelalter stammen die deutschen Worte, welche den Sachsen
(släv« Sasi) angehören, die wahrscheinlich aus Ungarn und Sieben-
bürgen berufen, im 14. und 15. Jahrhundert die Bergwerke von
Bosnien, Serbien und Bulgarien betrieben, In Bulgarien ist ihre
Anwesenheit urkundlich nur in Ciporovci im Balkan von Berkovica
beglaubigt52), ihre Spuren reichen aber noch weiter. In Ciporovci
selbst, in Samokov und in Ryla nennt man die Schlacken noch immer
mit dem deutschen Worte slakno; in Kratovo heissen die Gruben-
50) Codex Theodosianus 1, 32, 5. Notitia dignitatum ed. Seeck (Berlin 1876) p. 36.
51) "Vgl. meine Handelsstrassen und Bergwerke von Serbien und Bosnien
während des Mittelalters, Prag 1879 (Abhandl. der kgl. böhm. Ges. d. Wiss.).
52) „Est Chiprovacii pars oppidi seu regio, quae etiam hodie appellatur r eg i o
Saxonum et in privilegiis turcicis .... conceditur Saxonibus renovare partem
templi vento deiectam" in einem Briefe des kath. Erzbischofs von Sophia von 1667,
Failati, Illyricum sacrum VIII.