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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Jireček, Konstantin: Archäologische Fragmente aus Bulgarien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0168
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drei Burgen genannt. Die erste war ToXöri, nach Anna Komnena
(ed. Reifferscheid II. 71) Tiepi ttjv (kpoXocpiav ir\q Xibnpäc; KXeidoupac;
gelegen, ein wichtiger Waffenplatz zwischen den Donaulandschaften
und Diampolis, wohl das den Uebergang beherrschende hochgelegene
„Ruspuhissar" bei Kadyrfakli. Die zweite war Aapbeac;, wo Alexios I.
Komnenos einmal 40 Tage mit seinen Truppen lagerte, nach Anna
Komnena (ed. cit. I. 228. 229 TTpöc; tov Aapöeav) ev ueTaiXjLuuj Tr]c;
AiajuTröXeuj<; kou ToXönc; buxKeiuevoc;, von Pachymeres in der Form Aap-
öoaa<; (ed. Bonn. II. 559) mit YdjinroXic; als büo qppoupia xwv KaX-
Xicrrijuv erwähnt. Diese schöne Burg mit dem grossen Lagerplatz
ist vielleicht identisch mit dem Castell bei Karnabad und dessen
beiden Castra. Daneben, nach Anna Komnena (ed. cit. I. 244) auch
uecrov ToXoriq Kai AiauTröXeuuc;, lag an der Südseite der Balkanpässe
das im 8. und 9. Jahrhundert berühmte byzantinische Grenzcastell
gegen die Bulgaren, noch in der Komnenenzeit genannt, xö k&(TTpov
MapKeXXuuv oder MapKeXXai (auch Sing.). In der Gegend zwi-
schen beiden genannten Ruinen passt die Lage auf die feste
Seeburg von K a j a b a s ~2).

Nach einem Ritt von 3J/2St. gelangt man von Karnabad in das
am Südfuss des Balkans am Ausgange eines von Weinbergen um-
gebenen Thaies zwischen schönen Saaten malerisch gelegene Städtchen
Aitos (3220 Einw.), das Centrum eines vorwiegend von Türken
bewohnten Bezirkes. Die Burg 'Aeiöc; des Kantakuzenos stand auf
einer steilen, auch gegen Norden und Westen durch tiefe Schluchten
geschützten Höhe nordwestlich über der jetzigen Stadt, an 200 Meter
hoch über der Thalsohle, auf den Karten richtig als „Hissar Bair"
angegeben. Das Schloss, dessen Mauern durch Wind und Wetter
längst bis auf die Fundamente zerstört sind, ist ungefähr 300
Schritt lang und hat dem Terrain entsprechend eine unebene und

22) Die Schlacht (um 760) Kaxct t&c; \ejo\xevac, MapKeXXac; bei Nice-
phorus patr. p. 66 und die bei Bepeyaßa bei Theophanes p. 431 scheinen schon
der chronologischen Reihenfolge wegen identisch zu sein: nur erscheint Kaiser
Konstantin V. („Kopronymos") bei Theophanes als der besiegte Theil, während
Nicephorus die Bulgaren als geschlagen bezeichnet, was mit der folgenden Ent-
thronung der einheimischen Fürsten durch die Bulgaren selbst mehr übereinstimmt.
Nach Anna Komnena lag aber f\ XeYOuevn. MapKEÄAa vor Goloe und diese
wieder vor der Sidera, was die von mir (Heerstrasse S. 150) ausgesprochene
Vermuthung über die Identität oder Nähe der B e p e f a ß a und IiÖTjpa noch
mehr unterstützt. ■—■ Ausser der obigen Identificirung wäre noch eine andere möglich:
das Castell bei Karnabad könnten die Mark eHai, die Burg auf dem Bakadzik
der von Pachymeres neben Jambol genannte Lardeas sein.
 
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