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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 10.1886

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Domaszewski, Alfred von: Griechische Inschriften aus Moesien und Thrakien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12271#0250
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"Hpa XovKr)Tr|vf] Ti(ßepiog) KXaubiofc;] || Kupetva OeÖTrouiroq 0eo-
TTduTr[ou] || (TTpcmrföc; 'Acrniais irepi TTeUpwGov, XnXr|TiKfjc; öpeivfjc;, Aev-
8ej| [X]nriKfj<; Tie[bi]aoia<; • xapi(TT^jpiov.

Von dem Worte irebiacfiac; sind noch Reste aller Buchstaben
auf dem Abklatsch zu erkennen. Die "Hpa ZovKnTnvri lässt sich
vergleichen mit der "Hpa 'ApiaKnvTi Dumont Nr. 33. Die Strategien
Thrakiens zählt Ptolemaeus auf 3, 11 §. 6: ZipainTiai öe eialv ev irj
eTrapxia npöc; uev TaTc; Mucriatc; Kai nepi töv Aijuov to öpoc; dpxouevoic;
dirö öuctjuüjv AevönXnTiKr), XapbiKrj, Ouö"biKno"iKr|, XeXXr|TiKr) — dann
folgen weitere neun in der Richtung von Westen nach Osten, zuletzt
— Trapd be tt\v änö TTepivGou TiöXeuuc; uexpi? 'ATroXXuuviac; TrapdXiov fi
'AcTTiKf] aipairiYia. Wenn Plinius (n. h. 4, 40) im Widerspruch da-
mit 50 Strategien in Thrakien zählt, so erklärt dies unsere Inschrift
in erfreulicher Weise. Sie gehört sicher dem ersten Jahrhundert
an, wahrscheinlich ist sie, wie der Name des Strategen und die
Buchstabenformen zeigen, unter der Regierung des Claudischen
Hauses geschrieben, steht also zeitlich dem von Plinius geschil-
derten Zustande sehr nahe. Es zerfiel nach unserer Inschrift die
crrpairiYia 'AcrriKri in mehrere Theile, von welchen einer das Gebiet
um Perinth umfasste. Diese Strategie ebenso in der Inschrift: Eph.
epigr. II p. 252 = Dumont 62 f.: Tißepioc; 1[o]uXioc; [T?]ouX[X]oc;
cFxpaTnYÖc; 'AaiiKrjc; uepi TTepivGov. Ebenso zerfiel die AevGeXniiKrj
und die Xr|Xr|TiKr|, wie die neue Inschrift zeigt, in mindestens zwei
Theile. Die grössere Zahl der Strategien des Plinius erklärt sich
demnach wahrscheinlich daraus, dass er die Unterabtheilungen der
Strategien des Ptolemaeus als selbständige Glieder zählte. Eine
gleichzeitige Verwaltung der drei Strategien ist bei der Lage dieser
Bezirke nicht denkbar. Vielmehr scheint es, dass Claudius Theo-
pompos die Dentheletike zuletzt verwaltet und als Stratege dieses
nordwestlichsten Districtes an dem weit von den späteren Grenzen
Thrakiens entfernten Orte das Denkmal errichtet hat. Man wird ferner
in Anbetracht des Fundortes die Frage aufwerfen dürfen, ob nicht
der südöstlichste Theil der Provinz Moesia superior, das Becken
von Nisch, vor Errichtung dieser Provinz zu Thrakien gerechnet
 
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