Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 18.1902

DOI issue:
Heft 11
DOI article:
Die Architektur der Internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst in Turin 1902
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44900#0090
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
1902

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 11

Garten.

Garten.

Rotunde.

27.

Hand-
Litho-
Unter

1. Vestibül der deutschen
Abteilung. Nach Ent-
würfen von Peter Beh¬
rens. Unter Förderung
des Hamburgischen
Museums für Kunst
und Gewerbe ausge-
stattet von Kunstge-
werbetreibenden Ham-
burgs.
2. Durchgangsraum. Un-
ter Leitung von Her-
mann Billing.
3. Zimmer mit
Zeichnungen,
graphieen etc.
Leitung von H. E. v.
Berlepsch.
4. Zimmer aus den
Lehr- und Versuchs-
ateliers für angewandte
und freie Kunst von
Bildhauer Herrn.Obrist
und Maler W. v. Deb-
schitz, München, ent-
worfen von Friedr.
Adler,München. Unter
Leitung von F. A. O.
Krüger.
4 a. WürttembergischeKol-
lektivausstellung. Un-
ter Leitung von F. A.
O. Krüger.
5. u. 6. Bureau.
7. 8. 9.9 a. Gemächer der »Vereinigten Werk-
stätten für Kunst und Handwerk« München.
Unter Leitung von F. A. O. Krüger. (7. Da-
menzimmer, Entwurf von Bernh. Pankok,
Stuttgart. 8. Speisezimmer, 9. Jagdzimmer,
Entwürfe von Maler Bruno Paul, München.
9 a. Rauchzimmer, Entwurf von Bernh.
Pankok, Stuttgart.)
9b. Handzeichnungen. Unter Leitung von H.
E. v. Berlepsch.
10. Tautkapelle. Unter Leitung von Otto Lüer.
(Ausmalung und Entwürfe der Fensterver-
glasungen von Oscar Wichtendahl, Han-
nover.)
11. Kollektivausstellung Preussens. Unter Lei-
tung von Bruno Möhring, Berlin.
ira. Zimmer aus Darmstadt. Unter Leitung
von P. Behrens.
12-15. Unter Leitung von B. Möhring : 12. Zim-
mer von Kurt Stöwing, Berlin. 13. Zimmer
von Richard Kimbel, Berlin. 14. Speise-
zimmer von Arno Koernig, Berlin. 15. Zim-
mer von Anton Huber, Berlin.
16. Repräsentationsraum. Oberlicht von Schell
in Offenburg. Unter Leitung von H. Billing.
17. Kollektivausstellung Preussens. Unter Lei-
tung von B. Möhring.
18. Landesgruppe Elsass-Lothringen; bürgerl.

25-
26.

(Dresdener Arbeiten). :
J. Köllmayr, München.
23. Speisezimmer von Rob. Oreans, Karlsruhe.
Unter Leitung von Herrn. Billing.
24. Zimmer von L. Alter, Darmstadt. Unter
Leitung von P. Behrens.
Majolikasaal. Unter Leitung von W. Kreis.
Lesekabinette und Materialgruppen. Unter
Leitung von M. Kühn.
Deutsches Buchgewerbe. Unter Leitung
von Karl Gross.
Materialgruppen. Unter Leitung von II. E.
v. Berlepsch.
28 a. Karlsruher Künstlerbund. Unter Leitung
von H. Biese.
29. 29a u. 30. DresdenerWerkstätten für Hand-
werkskunst von Schneidt & Müller, Dresden.
Unter Leitung von Karl Gross.
31—35. Unter Leitung von H. E. v. Berlepsch.
31. Zimmer der Stuttgarter Möbelfabr.
Schöttle nach Entwurf von H. E. v. Berlepsch.
32. Schlafzimmer von A. Pössenbacher, Mün-
chen (Entwurf von Architekt L. Hohlwein).
33. Speisezimmer von M. Ballin, München,
nach Entwurf von Berlepsch. 34. Empfangs-
zimmer von A. Ppssenbacher (entw. von
Berlepsch). 35. Handzeichnungen.
36. 37- 38- ZimmerausDarmstädtvonJ.Olbrich.

Speisezimmer von
Karl Spindler.
22. Unter Leitung
von H. E. v. Ber-
lepsch. 19. Speise-
zimmer von Jacob
List, München.
19 a (über 19).
Schlafzimmer von
Gertrud Klein-
hempel (Dresde-
ner Arbeiten). 20.
Diele, Münchener
Arbeiten von Bild-
hauer Franz Rin-
ger , Hoftischler
Otto Fritzsche,
Betonwerk Priel,
Stukkatoren Maile
und Blersch. 20a
(über 20). Galerie
mit Handzeich-
nungen und Ra-
dierungen. 21.
Nürnberger Zim-
mer der Vereini-
gung für Woh-
nungskunst von
Archit. Schmauk,
Nürnberg. 21a
(über 21). Jung-
gesellenwohnung
von Erich Klein-
hempel, Dresden
22. Wohnzimmer von


Plan der deutschen Galerie. Nach Berlepsch,
gemäss die Aeusserungen der dekorativen Kunst. Diese wieder-
um spiegelt stets mit einer gewissen Deutlichkeit den Kultur-

ein sprechendes Dokument
des Schönheitsbedürfnisses
ganzer Völker bilden. Wenn
der künstlerische Genuss
zum seltenen Leckerbissen
wird, so bildet er keinen
konstanten Lebensfaktor.
Was uns stündlich, täglich
umgiebt, was immer und
immer wieder dem Blick be-
gegnet, muss, sei es auch
einfach, dem Bedürfnis nach
Schönheit entgegenkommen,
muss den Ausdruck auch
des ausschliesslich Nütz-
lichen in gute Form gekleidet
zeigen. Das ist die Aufgabe
der dekorativen Kunst.
Diesem Ziele in aller-
erster Linie galt, was ein-
sichtsvolle Köpfe in Turin
angestrebt haben, ganz und
gar im Widerspruche zu den
meisten übrigen grossen
und kleinen Kunstausstel-
lungen, bei denen das de-
korative Element — die
Wiener Sezession macht
hierin eine äusserst rühm-
liche Ausnahme — keine
Hauptrolle spielt, oder über-
haupt von der Teilnahme
an solchen Veranstaltungen

Waschtoilette Architekten: Hans Kriner und
im Raum 22. Carl Bauer in München.


(siehe Münchener Jahresausstel¬

lungen) ausgeschlossen erscheint. Es trägt nicht gerade zum
Ruhme der deutschen Kunst bei, dass zuerst in Darmstadt,

nachher aber in Italien, völlig losgelöst von Bilder- und Skulp-
turensälen, eine Freistätte für jene Bestrebungen geschaffen
wurde, die heute, das kann ja kein Mensch leugnen, im Vorder-
grund der Kulturentwicklung stehen, und vielfach das allge-
meine Interesse in höherem Grade beanspruchen, als die »hohe

Kunst« es thut.

Erste Voraussetzung für eine solche Ausstellung war
selbstverständlicherweise ein Ausstellungsgebäude, welches
seiner Anlage nach die genügende Ausbildung erfuhr, um
passend unterzubringen, was u. a. hier eine Hauptrolle spielen
musste: »Die Wohnungskunst.«
Aber gerade das Gegenteil war der Fall.

stand einer Nation wider.
Es war kein kleines Unterneh-
men, als eine Anzahl von Männern,
die nicht gleich zu Beginn ihrer
Arbeit die nötige Stütze am Staate
fanden, eine erste internationale
Ausstellung moderner dekorativer
Kunst ins Leben zu rufen sich an-
schickten, in der patriotischen Ab-
sicht, ihrem eigenen Lande fremde
Beispiele vorzuführen und so der
langsam sich geltend machenden
Besserung der materiellen staatlichen
Verhältnisse den Aufschwung auf
andern Gebieten zuzugesellen.
Noch nie sah man bei internatio-
nalen Kunstausstellungen grossen
Massstabes jene Bestrebungen zu-
sammengefasst auftreten, welche der
künstlerischen Ausgestaltung des all-
täglichen Lebens neue Pfade bahnen,
es höheren Zielen entgegenführen,
es auf jene Stufe heben wollen, die
für das Dasein der Hellenen, für das
Dasein der Renaissancegenerationen


Raum 13.

Architekt: Professor Bruno Möhring in Berlin.

82
 
Annotationen