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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 22.1906

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Heft 2
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Zetzsche, Carl: Bilder von der Lütticher Weltausstellung 1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.44851#0021
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1Q06

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 2


Wettbewerbentwurf für das Kunsthaus in Zürich.
Ein 2. Preis.
Ansicht vom Hirschgraben aus.

Architekt: Friedrich Paulsen in Kiel.

Bilder von der Lütticher Weltausstellung 1905.


eiten wird einem großen Ausstellungsunternehmen
ein so günstig gelegenes und die eigenartige
Behandlung der verschiedenen Ausstellungsteile
ähnlich begünstigendes Gelände zur Verfügung
stehen, wie das der diesjährigen Weltausstellung

zu Lüttich. Oberhalb der in den letzten Jahrzehnten durch

große Boulevards und Prachtstraßen verschönerten Stadt, un-

mittelbar an diese anschließend und durch mehrere Straßen¬

bahnlinien vom Hauptbahnhof wie vom Stadtinnern sehr be-
quem zu erreichen, liegen um das durch den Zusammenfluß
der Ourthe und Maas und den Ableitungskanal der ersteren
gebildete Kreuz herum die vier Gelände, welche für die im
Zusammenhang mit der 75jährigen Unabhängigkeitsfeier Belgiens
veranstaltete Weltausstellung benutzt wurden und aus deren
Lage und Beschaffenheit die Anordnung der Gebäude in vier
großen Gruppen gleichsam selbstverständlich erscheint. Zu-
nächst der Stadt am Pont de Commerce auf der Landzunge
zwischen Maas und Kanal liegt der Pare d’Acclimatation (der
ehemalige Zoologische Garten der Stadt), ein mit prächtigen
alten Bäumen bestandener Konzertgarten, an dessen langer
Hauptstraße und zwischen dessen Anlagen die Kunstpaläste
und die zahlreichen kleineren Pavillons fremder Staaten und
überseeischer Kolonieen sich äußerst wirkungsvoll unterbringen
ließen. Jenseits des Kanals vermittelt der Quai Mativa die
Verbindung zu dem großen freien Gefilde von Vennes, auf
dem das Hauptgebäude mit der Maschinenhalle errichtet wurde.
Die Landspitze zwischen Ourthe und Maas nahm die Nach-
bildung von »Alt-Lüttich« auf und auf dem jenseits der Maas
im Gebiete von Fragnee gelegenen freien Platz fand neben der
belgischen Gartenbauausstellung vornehmlich die »Vergnügungs-
abteilung« mit ihren mannigfachen Veranstaltungen ihre Stätte.
Außerdem wurde der auf dieser Seite belegene große Park von

*) Genaue Angaben über Zahlen und dergl., das möge gleich hier ein-
geschaltet sein, sind in Lüttich überaus schwer zu erhalten. Der offizielle
Plan-Guide der Ausstellung, von der offiziellen Ausstellungszeitung heraus-
gegeben, trägt keine Maßstabsangabe; die vereinzelten Angaben in der
offiziellen< Festnummer zur Eröffnung der Ausstellung und in der Aus-
stellungszeitung widersprechen sich zum Teil recht erheblich; ein offizieller
Katalog mit zuverlässigen derartigen Angaben ist nicht erschienen; die
belgische Abteilung selbst hatte keinen Katalog, ebenso die Ausstellung
der alten Kunst, nur einige Staaten, Frankreich, Österreich und Holland,
hatten rechtzeitig für Einzelkataloge ihrer Abteilungen gesorgt. Dem
Katalog der Kunstausstellung fehlt die zur Auffindung der einzelnen Werke
unerläßliche Angabe der Säle u. s. w.

Cointe für die wechselnden Gartenbauausstellungen, für eine
Ausstellung von Muster-Arbeiterhäusern, für Sportveranstaltun-
gen u. dergl. mitbenutzt, so daß einschließlich dieser auf 19 ha
angegebenen Fläche das gesamte Ausstellungsgelände auf 72 ha
beziffert wurde*).
Diese auch für den Ausstellungsbesuch überaus günstige
Gliederung der Gelände mit drei großen Haupteingängen: an


Eingangshalle des Hauptgebäudes.

Architekt: Michel de Braey
in Antwerpen.

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