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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 2.1793

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Nro. XXXII
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https://doi.org/10.11588/diglit.47740#0258
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LfL
vernichtet die Hofnungen der Feinde des Va-
terlandeö, sie sinnen auf Rache, ihre Wuch
steige fürchterlich hoch. Die Pfaffen benähen
jene Verblendung, womit ein allzuleichtgläu-
biges Volk sich in ihre Arme wirft, wenn es
um Ostern seine gewöhnliche Andacht verricht
tet. Sie flammen Zwietracht, Haß und
Verzweiflung in allen Herzen an, und freuen
sich schon im voraus, Ströme Blutes fließen
zu sehen zur Ehre Gottes, dessen Abgesandte
sie sich zü nennen erkühnen. Bösewichter, in
deren Brust nie das ehrwürdige Gefühl der
Religion lebte, stellen sich andächtig und
fromm, voll thörichter Hofnung den Despo-
tismus der Tyrannen auf dem Altar des
Aberglaubens wieder herzustellen. Endlich
finden sie eine günstige Gelegenheit, ihre
Rache zu sättigen, die Patrioten auszurot-
ten. Am i8ten Mai halten die Conformi-
sten nach dem Gebrauch ihrer Kirche eine
Prozesston. Der Bürger Dupont führt die
jungen Patrioten an, und verspricht zur Auf-
munterung der jungen Bürgerinnen am 20.
sten Mai, als am Sonntag, auf dem Schlos-
se für die Freuden eines ländlichen Tanzes
zu sorgen. Boshafte sehen in diesem un-
schuldigen Feste nichts als Spott und Verach-
tung , sie durchrennen die! Stadt, bewaffnen
sich eigenmächtig, überhäufen den Mair mit
Porwürfen, Drohungen und Schandwprter^
 
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