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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 4.1793

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Nro. IX
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https://doi.org/10.11588/diglit.47742#0078
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Kunstgriffe bekannt, und wußte ihn meisten
Üch seinen Absichten gemäß zu handhaben.

Nirgends ist die Schlaffheit und Weich-
lich ket so groß , als unter den morgenländi-
sä en Nationen; aber auch nur unter diesem
heissen Himmelsstriche ist der Despotröm im
vollen Verstände einheimisch. Diese Wahr-
heit spricht laut zu uns, die wir keine orien-
talische Zone bewohnen: Schämt euch, wenn
ihr euch selbst verweichlicht; schämt euch,
wenn ihr euren edlen freien Muth, dieses
theure Geschenk, das euch die NsttUV gab/
dadurch undankbar von euch stoßt! Wißt
ihr, was ihr zu erwarten habt? — Die Ur-
sachen der Weichlichkeiten mögen verschieden
sein, die Wirkungen bleiben dieselben. Eu-
rer wartet, was die weichlichen Orientaler
von jeher erfuhren — Defpotiöm.
(Die Fortsetzung folgt.)

Wer die Glückseligkeit nicht in einem Au-
genblicke findet , für den ist ein Leben Zu
kurz , sie zu suchen.
Ein braver Mann von wenigen Bedürf-
nissen ist ein Fels im Meer, an dem die
mächtigsten Wogen Zerschellen und vergebens
zurückschäumen müssen. B»
 
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