Galerie Ernst Arnold: Arthur Kampf: Sonderausstellung in der Galerie Ernst Arnold Dresden (Dresden: Galerie Ernst Arnold, 1911)

Kunst iss ja so groß. Warum sollte er sich
absichtlich beschränken, auf eine bestimmte
Form festlegen? Bs ging ihm doch nicht
darum, subjektive Kunst zu machen, sondern
den großen Meißern ähnlich zu werden, deren
Ruhm die Jahrhunderte überdauert. Aus
diesem Streben heraus hat er lieh an allen
Problemen der Malerei versucht, hat er genre-
hafte und Historienbilder geschaffen, Porträts
gemalt und große Monumentalkompositionen,
das Leben der Gegenwart in seinen charakte-
ristischen Äußerungen zu fassen und die Ver^
gangenheit wieder lebendig zu machen gesucht,
Bs gibt kein Gebiet der Malerei, auf dem er
sich nicht ausgezeichnet hätte, und die Frische,
mit der er jede ihm gehellte oder selbfe
gewählte Aufgabe bewältigte, iss ebenso merk-
würdig, wie die selbstverständlich große Kunst,
mit der er sich als Maler aus den schwierig-
Ren Affären zog. Doch gerade die Viel-
seitigkeit und kheinbare Mühelosigkeit seines
Schaffens iss ihm am meisten verdacht worden.
Sie wurde als Mangel an Individualität ge-
deutet. Daß sie auf der Fülle von Kampfs