beffer ift, hervorragend gut. Wer fo zeichnen kann
und zeichnet nicht immer fo, fondern meiftens knapper,
kürzer, ftenographifcher, der fagt damit nur, daß ihm
im Allgemeinen die Ausführlichkeit nicht erwünfcht ift,
weil fie ihm die Kraft des Suggeftiven lahmlegen
würde. „Zeichnen ift die Kunft, wegzulaffen", hat
einmal ein andrer moderner Meifter der Zeichnung,
Liebermann, fehr treffend gefagt.
Es ift eine alte Erfahrung, daß bedeutende Künftler
fidi in all' ihren Arbeiten immer in ihrer ganzen Wefen-
heit enthüllen. Ob man von Munch ein Drama fieht oder
einen Tierkopf, immer fühlt man den großen Pfychologen.
Erbraudit nur ein Porträt zu machen und man hat
den ganzen Mann. Beim „Ibfen" glaubte er noch
des allegorifdien Beiwerks nicht entraten zu können und
macht neben den Kopf eine Andeutung des Alltäglichen als
dellen dramatifdien Meifter Mundi den Ibfen anfieht; aber
beim Strindberg, auch einem Verwandten feines Geiftes,
verzichtet er darauf und gibt nur mit dem Ausdrude der
Phyfiognomie mehr als mit allem Beiwerk erreichbar wäre.
Und fo ift es denn immer bei ihm: Man braucht die Leute
nicht zu kennen und weiß doch, wes Geiftes Kinder fie find,
diefer bis zum Wahnfinn fenfible Przybyczewsky, diefer
dämonifdie Obftfelder, diefer Henry van de Velde mit
feiner bohrenden Energie, diefer Smith, der ein Sdiau-
fpieler ift und fo ausfieht wie alle Sdiaufpieler im Grunde
ausfehen, der in einem Augenblick Coquelin gleicht und
im andren Kainz, kurz der die Seele des Sdiaufpielers auf
feinem Geliebte trägt. Diefe Porträts find Meifterwerke
12
und zeichnet nicht immer fo, fondern meiftens knapper,
kürzer, ftenographifcher, der fagt damit nur, daß ihm
im Allgemeinen die Ausführlichkeit nicht erwünfcht ift,
weil fie ihm die Kraft des Suggeftiven lahmlegen
würde. „Zeichnen ift die Kunft, wegzulaffen", hat
einmal ein andrer moderner Meifter der Zeichnung,
Liebermann, fehr treffend gefagt.
Es ift eine alte Erfahrung, daß bedeutende Künftler
fidi in all' ihren Arbeiten immer in ihrer ganzen Wefen-
heit enthüllen. Ob man von Munch ein Drama fieht oder
einen Tierkopf, immer fühlt man den großen Pfychologen.
Erbraudit nur ein Porträt zu machen und man hat
den ganzen Mann. Beim „Ibfen" glaubte er noch
des allegorifdien Beiwerks nicht entraten zu können und
macht neben den Kopf eine Andeutung des Alltäglichen als
dellen dramatifdien Meifter Mundi den Ibfen anfieht; aber
beim Strindberg, auch einem Verwandten feines Geiftes,
verzichtet er darauf und gibt nur mit dem Ausdrude der
Phyfiognomie mehr als mit allem Beiwerk erreichbar wäre.
Und fo ift es denn immer bei ihm: Man braucht die Leute
nicht zu kennen und weiß doch, wes Geiftes Kinder fie find,
diefer bis zum Wahnfinn fenfible Przybyczewsky, diefer
dämonifdie Obftfelder, diefer Henry van de Velde mit
feiner bohrenden Energie, diefer Smith, der ein Sdiau-
fpieler ift und fo ausfieht wie alle Sdiaufpieler im Grunde
ausfehen, der in einem Augenblick Coquelin gleicht und
im andren Kainz, kurz der die Seele des Sdiaufpielers auf
feinem Geliebte trägt. Diefe Porträts find Meifterwerke
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