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August Ludwig Schlözers ... Briefwechsel, meist historischen und politischen Inhalts — 6.1780 [VD18 90293746]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48553#0303
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37« PrMreiheiL in Wien. 297
chenblattern rc. re. viel gearbeitet hat, kündigte ohnlängst eine
Biographie der Zxalscrln an, und sagte in der Ankündi-
gung: "eö sei biö jezr keine eigentliche.Gefchichcc unsrer gro-
"ßen Monarchin vorhanden, wenigstens kein Drlgtnai.
"Der übersetzte BoMsZsot franzöfire noch allzu sehr, als
"daß er start eines ursprünglich deutschen Werkes über diesen
"vaterländischen Stoff dienen könnte. Er wolle daher allen
"jDalrioren Deutschlands ein angencmes Geschenk ma.
"chen, und eine Biographie Marien Therestenö liefern, die
"stch füglich an die Schirachsche Biographie Karls VI werde
"anschließen können".
Es wurde häufig pränumerirt. Das Buch erschien,
Züo S. in grZO. Aber — der beträchtlichste Teil desselben
war wörtlich auö dem gedachten abgeschrieben,
den Hr. Nautenstrauch ehedem selbst übersetzt harre. Dies-
mal sagte er in der Vorrede: "von den Iarbüchcrn des Fro-
"mageot habe ich nur in Ansehung des ersten Kriegs, jedoch
"mit Vermeidung aller Feier und Unrichtigkeiten derselben,
"einigermassen Gebrauch gemacht". Ueber dies find alle Fe«
ler jener Übersetzung, und alle Unrichtigkeiten des Textes,
stehen geblieben. Der übrige Teil des Buchs ist auf anliche
Art zusammengestoppelt; und was er eignes dazu gesetzt hak,
ist voller Nachlässigkeiten, Unrichtigkeiten, und grober Feier.
Kaum hatte man es gelesen; so wurde überall aufs
lustigste davon gesprochen, und Hr. Riedel trat mir folgender
Schrift auf: Nötige Beilage zu der Naucenstrauchschen
Diorzraphie LDarlen Theresiens. Auf Verlangen vieler
Patrioten Deutschlands herausgegeben von Friedrich Just
Txicdel, k. k. Rath und Mitgllede der k. k. Akademie der
bildenden Künste. Wien bei Kurzbvck, 1780, 66 Seiten
in 8". Nun wurde noch mer gelacht: denn zu den lächerli.
chen Feiern deö Hrn. Biographen, deren hier eine ganze Par-
tei zusammengestellt sind, kam noch der launichte Ton deö
Kunstrichterö, der das Lächerliche verdoppelte.

Sobald
 
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