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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Die Gründung und Aufnahme von Karlsruhe
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0022
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3Bo mm (Bottäau liegt, war bamafö ein einfd)icf)tiger #of bei einem
neu auSgereufeten gelb, an einem Slltwafter, öon (Sicljcn * nnb 2mcf)ttalb
i>tcf>t umgeben; man nannte ben ^plaj bie %u, nnb er gehörte ju ben
Stgengütern be$ ©rafen 23ertl)otb »o» £ol)enburg bei Surtadj (2). Sie?
fer $err, al6 er alt nnb gefereefyftcfj geworben, wollte bie ©ünben feiner
Ijugenb babnrcf) »erfüllen, baf er bie Sin im Suftyarb bem ^errn wetzte
nnb in eine »Pflaujfdjule ^eiligen Sebent »erwanbette. 2lu3 bem berüfjm?
ten Äfofter §trfcf)au erbat er jtdj eine Sittel frommer trüber nnter ber
Seitung be£ efyrwürbigen äßalpot, bante if)nen ein Älöjrerlein, öerforgte
fte mit i)inreici]enbem Unternommen, nnb bef eftigte tfyre SSerfaffnng bnrcf)
einen $reif)eit6brief. Sie ©efcfn'djte »on ©ottgau, wie ba$ neue ©et?
te$l)au6 genannt mürbe, macf)t feine 2Ju3nafnne üon bem gewöfynltdjen
©ange fofrfjer Woxifyüanftalten. Sie erfreu Seiten be6 $tei$e£, ber 2lr?
nuttl) nnb grömmigfeit waren wobltfyätig genug, um bie fpätern ber
Ueppigfeit unb Zxagfoeit auö$ugfetd>em Senn ba3 einfame Moftcv im
^arbwalbe blieb für eine md)t geringe Umgebung lange 3^tf ber einige
Sidjtpunft getfttger nnb materieller Kultur; e£ tterforgte eine D^etrje 6e?
nadjbartcr Äircfyen mit Pfarrern nnb Maren; e3 ftocfre 2Öälber au£,
rrocfnete üfloräjle, 30g fleißige Äotontften gerbet, nnb grünbete nament?
lid) ba6 Sorf teurem.

2öäf)renb aber ©otföau ftiXL l)eranwitcf)ö, rul)ig feinen geizigen unb
jettftcfyen Dtetdjtfyum vermehrte, nnb in ber 2lbgefcf)tebenf)eit feiner ein*
faraett SfBalbgegettb wenig 9ltm$ erlebte, fyatte ftd) in näherer nnb
fernerer Umgebung 5Q?ancf)e£ öeränbert nnb md 2Bid)tige3 mgetragem
Slu6 ber Serbinbung jwifcf)en einem ©ofyne be6 ^erjogö öon 3aringen
nnb einer £od)ter bes? ©rafen tton G?6erjtem war ba$ &au$ 33aben
hervorgegangen, wetd)e3 ftctj im 23rei3gau, wie im unb ^Pfmjgau
fo glncfltcf) vergrößerte, bafi e£ narf) bem 3wtfcf)enretd) neben ben ©rafen
üon SBirtemberg unb ben ^»faljgrafen bei Dikin aß ber angefefyenfte
Dteid)3ftanb biefer 2anbe erfdjemr. Sie alten Orte Surlad) unb &tüm
gen waren m ©tdbten cmporgeblüf)t, unb balb folgte i£)nen and) 9D?üf)k
bürg; »tele ber nmltegenben §öfe unb 2öeiler Ratten ftd) m Sorfern er?
roeitert; f)tn unb wieber erhoben ftrf) SSurgen unb ©efijäufer beö babi?
fdjen SSafallenabefö; neue ©trafen unb 2Bege burd^ogen bie ©egenb;

(2) 5Belct)en (Stammet berfelfce roar, ift nicfjt twefyr genau ju ermitteln. STftan
plt if)n gemeinweg für einen ©rafen »on ßennefcerg; gehörte er afcer nid}t
maljrfdjeinltc^er ber alteinl/eimifchen gamtft'e »Ott <56er 11 etn an, rcelcfye
über fcen £)ögau baö gräfliche 5imt »err»altete, und bereit ©lieber ftd) teim
Abgänge ber ©aiteerfafung in biefe ©raffc^aft exbüdj geseilt f;a&en?
 
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