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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Die ehemalige Grafschaft Hauenstein und ihre Bewohner
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0048
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(Gepräge ber mttrefafterftcfjett ©pmboltf; fefbft von jener a&gewamfcfjett
©uljtMttg ber 35[utracf)e f>atte man vor fünfzig 2>af)ren nocf) S8etfptefer
ba bte betfyetftgten gamtftcn, ofyite Einfcfjretten ber ©ertcf)töbet)örbc, ftct>
über ben gefcfyefyenen SOiorb ganj im spm)atrüege vergft'cfyeu.

£>te ^auptvergnügungen bee muntern 33ergt)offe6 ftnb Xanj unb
@efang (6). Sie Sugenb fegt einen großen Sßßertl) anf bte gerttgfett in
biefcn föünftm, nnb räumt ifyr utcrjt fetten ben SSorjug üor f"6r»erficf)er
,@cf)öttf)ett ein. @elb|t baö Stfter nocf) gefdttt ftcf) barin; mefyr af$ ein*
maf fyabe tcfj greife Ebefeute, in froher Erinnerung if)rer 3ugenbjaf)re,
einen Xattfr t£)uu fetyett, ober ben SSater mit feinem SXeffeften üott
-genbfinn ein Sieb fingen gebort.

Sie ^auptfefttage be$ gefettigen 2>ergnügen6 ftnb rote anberröartö bte
$tixd)Wät)e unb gttftnacfjt, aU cigeuti)ümficf)e$ SSolBfeft aber rtnrb im
©täbtcfyen ^auenfkm ber ^ofefötag gefeiert. J8#r fötyx 3af)ren batte
tcf) tf)tt junt erftenmafe mitgemacht. E3 roar ber fdf>örtfl:e £ag be$ SSor*
früf)ttngö. £)er warme, freunbttcfye (gtrab/f ber @onne, ber rntlb * frtfcfje
ftauef) ber Sttft verbreiteten neueö Seben über bte Statur, unb (oefteu
jebeö üEBefett unter ben freien .^tmmef. 23et meiner Slnfunft ju öauen*
ftetn bqüeg, idf) vor 3Ittcm ben auftoßenben ^eföfyügel, mefcfjer einjt bic
jMje SSurg bc£ Sanbe6 getragen. Unter rcecfyfefnben Erinnerungen ber
Sorbett initiierte tcf) bte krummer. SDocf) rrmnbfe ftcf) ba£ Sfuge von bem
büftern Sfnbficf gerne naef) ber Reitern, üont Rheine bdebim Umgegenb,
ober naef) ber bunten SSofBntenge, rüefcfye fief) wimmefnb buref) bte enge
©trafje beä ©tdbtcf)en£ brdngte. E3 war ein ©cfjaüfptef einiger Strt;
f)ter bte Ueberreile einer ju ©rabe gegangenen 2Betf/ umbuftet von bem

(6) Sie emsige lanjart ftnb ber 5Bafjer unb ber Popper, wobei jebeö ^aar
vereint ober getrennt, ganj nad) 2Bi(Ifüf)r neben ben anbern fjerumtanst.
£teburd) entfielt ein fcimteä Surd)freuäen unb 3netnanberfd)Iingen ber
(fteifyen, we(d)e3 aber bte ^aare feineSwegS eerfjmbert, auf bem befc^ränfte-
ffen Xanjplaje nod) ütaum für ifyre Bewegungen gu ftnben.

3n ben fjauenftetntfcfyen Siebern fprtct)t fid), wie in ber afemannifdjen
^oefte überhaupt, eine ernjte 2Bef>mutf) unb ©ef)nfucf)t aU porfjerrfdjenber
(5f)arafter au$. Sufrtge unb fdjersfyafte ©efänge, wie ber Xt)roler fte ftet>t,
ftnb ntd)t etnfjetmifcf)r unb wenn fte aud) aufgenommen werben, fo erhalten
fie bod) mef)r ober weniger jeneö ernftere ©eprage. Stuf bem $od)gebirg,
wie in ^eri^rteb unb in ben Lintern Däfern, »erntmmt man nod) f)in unb
wieber ein Sieb Pom urälteften @d)fag; im {Kf>etittf?afe bagegen ftnb fdjon bte
neuem mef)r ftefannt. 3d) weij? nid)t, wefd)e 59tad)t in btefen ©efängen
J)errfd)t; baö Sieb „Pom Äaifer Sofepf)" f)at mid) jebeSmal &i6 su Xf)ränen
gerührt,
 
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