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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Badisches Ober- und Unterland
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0128
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102

(gut fofdjer ttnferfdjteb tot ^olHf d^avafttv fann mtmögftd) fct'c $olge
be$ geringen SlbptanbeS betber ?anbe£tl)etle unb tfyrer öerfdjtebenen ^e*
fyerrfdjung tu frühem Betten fet>n; er nmf tiefer liegen, unb mcfyt m
etttem jufätttgen, fonberu tn einem ttJefentftdjen Umftanbe.

2ßerfen nur einen 53lief auf unfere Urvater, bie alten ©ermatten
jnrttdf. Ser römtfcfye ©efcfytcfjtfcfyretber Za$tu$ fagt üon tfmett, ba$ fte
ein auftatlenb gleichartige^, wie an§ einem @5u$ gefommeneö Soff feijen,
baf; fte aber in jahlrcidje «Stämme gerftefen r bereu gegeufettige (Eifer*
fudjt einen ewigen Ärieg §tt>tfcf>ett ihnen erzeuge. £aytne> lebte üor anber?
fyafbtaufenb Sohren, unb In* auf biefe ©tuübe ftnb bte 3>utfd)en nodj
ganj btefelbett, fo treflfenb f)at er tfjrert ©ruubdjarafter 6ejetcf>nct.

Unter allen beutfduut Stammen ftnben nur rooljf feine röefenfttdjer
»Ott etttanber »erfcfjieben, afö bie $r an feit unb 2lfemanttett. Seile
»aren tapfer, getjtretd) unb Utyaft, jeboef) audj übermütig, prablerifd)
itnb unbeftanbt'g; biefe bagegen treuherzig, gemüfblid?, bebad)tfam, babet
ebenfo tapfer unb vuet't jtanbljafter* Sie S3erfd)iebettl)ett betber Stamme
Tag affo beüorab tu ber 3catur be3 ©ebfüt^, unb wtmögltefj fonnten fte
ftd) aufrichtig ertragen. Sa her jene erbitterten Kriege ber frübern £tit,
unb jene gel)äfftge Stbneigung ber fpätent. Senn ba ftd) bte Sllemannen
üon ber Uebermadjt ber ^ranfeu beftegt fafyen, ba fte ifyneu einen großen
Zfyäl tfjreö treuer erworbenen SanbeS Ratten abtreten muffen, unb bte
franftfcfyen ©roßeu afö fontgftcfje Slmtleute bte aubern Xljdk ühm
fd)tt)emmten (2), rote mußte ntd)t bie urfprünglidje @tferfudjt jur 9X6*
neiguug unb jum £affe Werben?

3n ber Slitweitbung btefer fyijlortfcfjen Stfyatfadje auf uufer ©ber? nnb
Unterfanb Hegt nun bte (Erf lärmig tfyrer cfiaraftertfrtfcf?e11 S3erfd)tebenf)ett.
£>er $ern ber oberlänbtfd)en 25er>öffermtg t|i alemanntfd), ber Äern

bei weitem mcfyt mit feiner 33ergfttafje, mit feinem £eibel6erg unb 9iecfar*
tl)al »ergletcfyen. Äömmt eg barü£>er jum Streit, unb ber Öoertänber üergifjt
fic£> in feiner patriotifdjen Serftfyeit fo reet't, bem "grofmoulige 2UIeroail«
bie gauft ju seigen, fo »erläfjt if>n btefer mit bejlo größerer 33eracf/tung.

,,©1tS fjatt nijL im ©cfwoMÄnnet,
' Summe Sait im fdjltmme Rannet."

(2) <2in großer Xfyeil unfereö ofcerlanbifcfyen alten 3tbeB mar »on franFtfcfyer
2lc>Funft, roefetje berfel&e gegen ben eingefcornen alemannifcfyen Slbel oft
mit fceteibigenbem ©tclje geltenb machte. 2fef er tiefen »ermetntltcfien Sßor--
sug ja felbft in feine Utfunben einfließen! ©o &«jjt eö j. 33. in einem
©d)en!ung66rtefe beö Zitters »on Himburg ». 3. 1052 C&et ^Bürbtnjetn,

nov. subs. VI, 243): » Tir militaris Sic/efridus magna Ft ancorum ex Stirpe
progenitus.»
 
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