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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Das badische Hanauer Ländchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0242
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©d/läge nnb burrf) ^ofjbtebflaHe auf eine abfcf)euficr)e Üöeife geliebter
werben, unb er)! ber neuern älbminiftration serbanft man ihre cnblicfye
2öiebererf)o(ung. Sie beträcrjtfidjjten $orfte fmb ber ©otttegwalb, ber
Dörfer unb ber gTtnffyeimburgcr ober VJlaiwalb, wobei »tele ©emet'nb^
unb ^riüatwalbungcn ftnb, wefrfte einen nicf)t un beträchtlich, en ^ofj()anbef
begrünben.

(intüdj f)a6en bie an au er aurf) eine fefyr ergiebige £)b fl5n et) t»
^Beinahe jefcer Sauer öerfiunts ficf> ef)ebcm auf bie Pflege ber $rudh>
bäume, wofyer e$ fam, bafj maurfje Drfe mit ganzen 28älbern baöon
umgeben waren. £>urcf) bte franjöjtfcfjen Ärtege ging aber SSiefeö ju
©runbe, waS feitbem feiber nicht mit bem jenigen (gifer wieber erfcjt
mürbe, welchen biefer wichtige %t)dl ber Sanbwirtfyfehaft in einem fo ge*
eigneten ©rbreief) üerbiente.

Vlad) biefer ffijjirten Seicljnung, welche bem ?efer öon ber ©egenwarc
be6 Laitan er 3 unb feiner jpietmfttfj ein efyngefafjreS SSxfb geben foll, gefeit
wir in bie 3Sergangenf)cit jurücf, um bie Segebnifje ju erfunbtgen, bereu
$olge bie ©eflaltung cineö fo cigenff)iimficf)en fanbeö unb Sölfeö war»
Siefer fytflorifcfje Sluäflug wirb m€ teuren, wie tnannt'gfadje unb fonber?
bare ©efefuefe bn$ Mittelalter feine hinter erfahren lief, bt'3 fte bie $ul*
tur ber ^eujet't erlangten, in welcher man hoffnungsvoll bie ©runblage
eiueö beffern unb bauerbaftern 2Sölfergfücfeö erwartet,

3enfeit3 fceö 9if)eine$, m'er Reifen hinter Hagenau, auf einem
jwolfhunbert ad)t unb ftebjtg $uf fyorjen $el3Fcgef, ^wifcfjen ber ?Kober
unb Sinbef, junäcfjft über ber Duette bc£ 9?otbbad)e$, vvtty bie 2Seftc
Stettenberg, befannt in ber «Sage be3 Golfes? burrf) einen gräfHtcfjett

ihre alte 93erfaffung ber $orm nad) getreu erfjalten; aber bei bem SDtangef
fceö alten biebern unb öFonomtfcfyen @eifte3, mujjfe fte einem r>erberbh'ch?en
^tg&rattdte unterliegen. Die 5? orfer üßafbgenoffenfdjaft, berett £f>etmefn«er
bte Drte 9?eumül>{, Querbad), Oberhofen, 5?orf, ©anb, 2egef$f)ttrfr, Bterolfcä-
fyofen, ^ofjbaufen, £>au3gereut, 23tfd)ofgf;etm, Diersfjeim, £io[)büf)tt, 2tnr,
23otter3roeier, Slppenroeier unb 2Binbfd}fäg waren, realste 36 (Schöffen, welche
alljährlich ;u Stoü unter freiem Gimmel ba§ 2Bafbgertcbt abhielten. 5lu$
biefen „ ©ed)ö unb breijugern" würbe ein Sörfter erroäblt unb »errfltcfj1
tet, welcher mit bem ©d)ulbr;eifjen ron ÄorF bie nächfre unb befonbere
2iuflTd)t über ben ©enoffenwalb unb beffen ferftlicbe 93erwaltung hatte. Sie
©enofjenfdjaft beö SRaiwalbeg, wojit bie Crte ^reiftatt, 9Jiembred)t^ofen,
©amb6f)ttrfr, Sßagäburft unb D^endjen gehörten, roä()fte 12 ©d)6ffen, roetebe
bie ^BafbabmtniftratiDn beforgten — "in ber fejtern 3^it aber berma^en
fcb(ed)t unb geiütffenloö, baj? beinahe Fein 23aum bem anbern mehr prüfen
fann, unb biefer tu etwa 5000 ©Jorgen bejleljenbe ?Sa(b, Faum mel)r ben
tarnen eines fo(d)en »erttent." 2Jrd).3lFten ö. 3. 1802.
 
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