Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1840

DOI Heft:
Ein Rückblick auf die Grafen von Eberstein
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22584#0165
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
142

Ein Rückblick
auf die
Grafen von Cberstetm

Wie Trümmer der alten auf römische Fundamente gegründeten Burg
Eber stcin staben durch istre Nähe beiBaden einen allbekannten Namen
erlangt. In den Mauern, aus welchen die Stammfrau unseres Fürstcn-
stauscS hervorgiugG), wo Graf Berthold von seinen Kämpfen im heiligen
Lande ausgerustt, und Markgraf Rudolf der Erste seine Brant fand und
seine Augen schloß (-) — da findest du jezt Söstne und Töchter Albions,
Moskowas, Lentotias und Noms, im Genüsse der herrlichen Fernsicht sich
einsam vergnügen oder gesellschaftlich unterhalten. So ist der Wechsel der
Zeit. Was die Römer gegründet als Werkzeug zur Unterdrükung Deutsch-
lands ward eine Heimath deutscher Fürsten, und ist jezt ein Wallfahrts-,
ein Vcrgnügungsort für die große Welt Europas!
Schon dieser Umstand würde die Beschreibung der Burg und ihrer
Familie rechtfertigen; wäre Eberste in nicht ohnehin einer der wichtig-
sten Namen für unsere vaterländische Geschichte. Denn nicht allein hatten
Hermann der Heilige, der Stammvater des badischen Hauses uud
Rudolf der Erste, dessen Erneuerer, Töchter aus cberstcinifchem Geblüte
zu Gemahlinnen; sondern aus der Grafschaft Eberstciu ist die Mark-
grafschaft Baden in ihrem Ursprünge eigentlich entstanden (^). Daher hat

(1) Bader, der zäringische Löwe, S. 05.
(2) Bergt. Oben l. 222.
Gt Markgraf Hermann ll besaß nicht» im Nfgan, als was er von seiner Mutter
ererbt hatte (sein väterliches Erbe war die Herrschaft Hach berg im Breisgau),
und hiezu gehörte vornehmlich das Schloß Baden. In diesem ersten Bestzthum
erwarben seine Nachkommen ein Stük nach dem andern, bis aus der westlichen
Hälfte der alten Grafschaft Eber stein —die kleine Markgrafschaft Baden sich
gebildet halte; die Städte Durlach, Ettlingen, Muhlburg und Pforzheim wurden
vom Reiche erworben.
 
Annotationen