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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Historisch-Topographisch-Statistisches über das Amt Brettheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0321
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--- 305 —

Gemeindewesen: Fortbildung desselben, Ein- und Auswanderungen,
Gemeindegebäude (Rathhaus. Kaufhaus, Spital re.), Gang der Geweindevcr-
waltung, die Gemeindeämter, Veränderungen in der Ortsvcrfassung, Aufblühen
oder Abnahme der Gemeinde als politisch-kirchlich-ökonomischcr Körperschaft, Ein-
fluß der äußeren Ereignisse und inneren Verhältnisse (Kriege, Pesten und Seuchen,
Familienfeindschaften re.) auf den Wohlstand der Gemeinde.
Sitten- und Geistesleben: Alte Gebräuche bei Geburten, Heirathen
und Sterbfällen, Orts- und Familienfeste, Polizeiordnungen in Betreff der Sitt
lichkett (Kleider- und Zechordnungen re.), frühere Lebensweise, Kost, charakte-
ristische Speisen, Volksglaube und Aberglaube, Sagen (verwunschene und Schatz-
stellen, Beschwörungsformeln re.), Reste alter Mundart, Beispiele herrschender
Mißbräuche und Laster, Züge guter Sitten und löblichen Geistes in der Bewoh-
nerschaft, Benehmen derselben bei Kriegen, Verschwörungen und Aufständen
(Bundschuhe, Bauernkrieg re.), Einfluß guter oder schlimmer Obrigkeiten, Amt-
leute und Ortsvorgesetzter aus die Moralität der Gemeinde, verdiente und aus-
gezeichnete Männer und Frauen des Ortes ^).

Die meiste Sorgfalt hat der vaterländische Topograph, wie
ich wiederholen muß, auf eine getreue Erhebung des ihn zu--
n äch st Umgebenden zu verwenden. In dieser Arbeit darf ihm
nichts zu geringe scheinen. Er gehe möglichst oft hinaus, be-
trachte sich seinen Ort und dessen Gemarkung austs Genaueste,
erhebe in jeglicher Beziehung deren gegenwärtigen Bestand,
forsche sodann überall nach dem früheren, frage die alten Leute
darüber aus und verzeichne ihre Angaben und Ueberliefrungen
mit bereitwilliger Feder.
Die Familien- und Ortsüberlieferuug (ich meine nicht allein
die mündliche, sondern auch die überlieferten Dinge, Einrich-
tungen und Anschauungen selber) spielte bei unsern Vorältern
eine wichtige Rolle und war von sehr zäher Natur. Sie bildete
einen wesentlichen Bestandtheil ihres Lebens, welcher in alle
Richtungen desselben verflochten wurde. Ganz anders steht es
aber nun heutzutage damit.

24) Diese Aufstellung macht keinen Anspruch aus Vollständigkeit. Es
werden ihr wohl manche Rubriken noch mangeln, wahrend sie andererseits
gewiß etliche enthält, welche in der oder jener Ortsbeschreibung nicht zu benützen
sein werden. Ich habe das bemerken wollen, um Mißverständnisse zu verhüten.
Badenia, 1858. 20
 
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