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Waldkirch im Elzthale. Eine culturhistorische Skizze
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zarte Pflanze des Evangeliums fieng an, das Leben zu er-
hellen, zu erwarmen und zu veredeln.
Jn jenen Zeiten erbautcn fromme Hände das Waldkirch-
lein an der Elzach, gegennber von dem gebrochenen Römerthurme
des Kastelberg es. Es mochte die erste Pfarrkirche sein für
die Bewohner weit umher im Thale.
Da mehrte sich die Bevölkerung, es entstunden neue Höfe,
neue Weiler uud Dörfer, und die eine Pfarre reichte nicht
länger mehr hin sür alles das gläubige Volk. Der alte Pfarr-
sprengel von S. Peter mußte getheilt wcrden, um die Seel-
sorge zu erleichtern, und so bildeten sich die zwei neuen Pfar-
reien von S. Martin und S. WaldburgO).
Auch entstunden in der Nachbarschaft noch mehrere Pfarreien,
wie im Simonswalde, zu Waldkirch aber wurde neben den drei
Leutkirchen noch ein Kloster für gottgeweihte Töchter der um-
wohnenden Großen gestistet, und demselben das Besezungsrecht
über diese Pfarreien eingeräumt.
Ein Theil des Elzacher- und Simonswälderthales gehörte
zu den Amtsgütern der Herzoge vou Alemannien oder Schwa-
ben. Dieses waren in uralten Zeiten die Berchtoldinger,
ein ächt schwäbisches Dynastengeschlecht, aus welchem später das
Haus der Zäringer hervorgieug. Es herrschte aber ein alt-
ererbter Haß zwischen den beiden Stämmen der Franken und
Alemannen, welcher auch für unsere Gegend zu blutigen, ver-
hängnißvollen KLmpfen führte.
Die ersteren hatten längst gesiegt und das große Franken-
reich gegründet, dessen Thron am Schlnssc des 8ten Jahrhun-
hunderts von den verlebten Merovingern auf die jugendlich kräf-
tigen Karolinger übergieng. Diese aber fühlten die Gefahr,
welche für ihr junges Königshaus in dem sreihcitsliebendcn,
eisenharten Alemannenv olke lag, und suchten desfen Einheit
und Kraft für immer zu brechen. Das schwäbisch-alemannische
6) Vor der Reformationszeit waren Winden, Bleibach, Sucken-
thal, Buchholz, Denzlingen und Gundelfingen noch Filiale von
S. Pcter und S. Martin.
zarte Pflanze des Evangeliums fieng an, das Leben zu er-
hellen, zu erwarmen und zu veredeln.
Jn jenen Zeiten erbautcn fromme Hände das Waldkirch-
lein an der Elzach, gegennber von dem gebrochenen Römerthurme
des Kastelberg es. Es mochte die erste Pfarrkirche sein für
die Bewohner weit umher im Thale.
Da mehrte sich die Bevölkerung, es entstunden neue Höfe,
neue Weiler uud Dörfer, und die eine Pfarre reichte nicht
länger mehr hin sür alles das gläubige Volk. Der alte Pfarr-
sprengel von S. Peter mußte getheilt wcrden, um die Seel-
sorge zu erleichtern, und so bildeten sich die zwei neuen Pfar-
reien von S. Martin und S. WaldburgO).
Auch entstunden in der Nachbarschaft noch mehrere Pfarreien,
wie im Simonswalde, zu Waldkirch aber wurde neben den drei
Leutkirchen noch ein Kloster für gottgeweihte Töchter der um-
wohnenden Großen gestistet, und demselben das Besezungsrecht
über diese Pfarreien eingeräumt.
Ein Theil des Elzacher- und Simonswälderthales gehörte
zu den Amtsgütern der Herzoge vou Alemannien oder Schwa-
ben. Dieses waren in uralten Zeiten die Berchtoldinger,
ein ächt schwäbisches Dynastengeschlecht, aus welchem später das
Haus der Zäringer hervorgieug. Es herrschte aber ein alt-
ererbter Haß zwischen den beiden Stämmen der Franken und
Alemannen, welcher auch für unsere Gegend zu blutigen, ver-
hängnißvollen KLmpfen führte.
Die ersteren hatten längst gesiegt und das große Franken-
reich gegründet, dessen Thron am Schlnssc des 8ten Jahrhun-
hunderts von den verlebten Merovingern auf die jugendlich kräf-
tigen Karolinger übergieng. Diese aber fühlten die Gefahr,
welche für ihr junges Königshaus in dem sreihcitsliebendcn,
eisenharten Alemannenv olke lag, und suchten desfen Einheit
und Kraft für immer zu brechen. Das schwäbisch-alemannische
6) Vor der Reformationszeit waren Winden, Bleibach, Sucken-
thal, Buchholz, Denzlingen und Gundelfingen noch Filiale von
S. Pcter und S. Martin.