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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 1
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1-Zum Geleit
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0005

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Herausgeber: Professor Dr.Lrnst Wahle in Heidelberg

Heft 1 Zebruar l925

Jnhalt:

Zum Geleit. S. l—4. — Grabhügelfund der Hallstattzeit von Oberwittighausen.
S. 4—7. — Grabfund der frühen Latenezeit von Oberwittighaufen. S. 7—13.
— Zwei frühgermanische Grabfunde auf dem rechten Rheinufer. S. 13—19. —
Juppitergigantengruppen aus der Gegend von Pforzheim. S. 20—26. — Eine
Gigantengruppe von Lichtenau. S. 27—31. — Besprechungen. S. 31—32.

«Zum GeleiL.

Die Zeitschrift, welche mit dem vorliegenden Heft zu erscheinen beginnt,
hat öie Aufgabe, eine oft empfundene Lücke in der Literatur auszufüllen.

Daden zersällt in eine Anzahl von Landschaften, öenen voneinanöer
sehr verschiedene natürliche Voraussehungen eigentümlich sind, und welche
demgemäh ihr eigenes geschichtliches Erleben gehabt haben. Die Aufgabe
des 19. Jahrhunderts hat darin bestanden, aus diesen weder von Aatur
noch nach ihrer Geschichte zusammengehörigen Gebieten ein Ganzes zu
machen. Aber viel zu tief hat die buntscheckige Entwicklung der Zeit Vor
1800 dem Lande seine Züge aufgeprägt, als dah. sie in der kurzen Spanne
nur eines Jahrhunderts hätten verwischt werden können. So versteht man
es, öah öas 19. Jahrhundert keine öas ganze badische Land als Arbeits-
gebiet umspannende geschichtliche Zeitschrift hervorgebracht hat; es lag
eben kein Bedürfnis dafür vor, und die von den Tagen der Romantik an
verschiedentlich ins Leben tretenden historischen Vereine grenzten ihre Ar--
Leitsgebiete nach geschichtlichen Gesichtspunkten ab. So fehlte aber in
Baben derjenige Verein, welcher vielfach anderwärts öer Sammelpunkt
aller Jnteressenten eines gröheren Gebietes wurde und der auf diese Art,
wie auch durch seine gröhere finanzielle Leistungsfähigkeit in der Lage war,
die historischen Hikfswissenschaften ugd die Äachbargebiete öer geschichtlichen
Forschung auch mit in den Kreis seiner Arbeiten einzubeziehen.

Hierunter hat insbesondere die Bearbeitung öer vorgeschichtlichen
Altertümer des Landes zu leiden gehabt. Wohl darf die selbstlose Tätig--
keit mancher kleinen badischen Geschichtsvereine nicht vergessen werden,
welche auch der heimatlichen Archäologie zugute gekommen ist. Aber den
kleinen wissenschaftlichen Vereinen fehlt öie Möglichkeit einer stetigen Ent-
wicklung und damit diejenige einer entscheidenden Beeinflussung der For-
schung. Sie haben eine ansehnliche Menge Fundstoff zusammengetragen,
womit sich jedoch ihre Tätigkeit auf archäologischem Gebiete im wesentlichen
erschöpst. So ist es verständlich, dah die vorgeschichtliche Ersorschung des
badischen Bodens sich im Rückstande befindet gegenüber unserer Kenntnis
der benachbarten Länder. Llnd wenn das staatliche Jnteresse an den Auf-
gaben der heimatlichen Archäologie sich in Vaden erst später und nicht so
freigebig geäuhert hat wie anderswo, so ist auch das mindestens teilweise
in dem Fehlen einer groh angelegten privaten Dorarbeit begründet. Es
war eben hier derjenige historische Verein nicht vorhanden, welcher ander-
 
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