vielerorts selbst dieser uritere Teil der ehemaligen Mauer, waren svgar die
einst zuunterst liegenöen Steine nicht mehr in ihrer ursprünglichen Lagerung.
Jn diesem Falle konnte man erkennen, dah versäumt worden war, öiese
Steine auf einen wagerechten Llntergrund zu legen; man hatte sie auf öer
leicht talwärts geneigten Erdoberfläche nebeneinander gelegt, ohne die LIn-
terlage vorher einzuebnen. Auf diefe also schon vielfach schräg nach auhen
geneigten Steine ist dann die Mauer aufgesetzt worden; man versteht, öaß
schon die zweite und dritte Steinlage starke Verschiebungen nach auster»
aufweist, und dah die höheren ganz aus ihrer einstigen Lage gebracht worden
sind und jetzt in steiler Stellung in dem Schutt vor dem Stumpf öer Mauer-
front liegen. Dieser unsolide Äufbau der Mauer von der Wurzel an ist um
so weniger zu verstehen, als die verwendeten Steine von Natur ein vortreff-
licher Vaustoff find; es handelt sich um die Schichten öes Rotliegenden, welche
als die Felsen des Battert rings um den ganzen Berg zutage treten, auch in
Form von Blockmeeren über die oberen Teile seiner Hänge verstreut sind
und dank ihrer natürlichen Klüftung handliche Steine ergeben. Ebenso wie
die schlechte Gründung der Mauerfront spricht auch die ganz regellose La-
gerung öer gröheren Steine im Mauerkörper für flüchtigen Vau. Hinter öer
Front fanden sich Steine aller Gröhen bunt öurcheinander. Man sollte
erwarten, dah die ansehnlicheren unter ihnen, ihrer natürlichen plattigen
Form entsprechend, wagerecht gelegt waren oder mit einer leichten Veigung
bergwärts, um den Druck der über ihnen liegenden Steine abzufangen. Äber
das ist nicht geschehen; sie standen entweder spnkrecht oder leicht talwärts ge-
neigt zwischen den kleineren Füllsteinen. Wer heute eine Gartenmauer an
einem steilen Hang baut, öer ist gewohnt, diese bergwärts etwas zu neigen,
ihr „Anlage" zu geben, damit sie den Druck der hinter ihr lagernden Massen
besser fängt. 2luch das ist in öem vorliegenden Falle nicht geschehen.
Die Mauer war eine sogenannte Trockenmauer, d. h. die Steine sind
ohne verbindenden Mörtel aufeinander getürmt worden. Wenn sie trotzdem
und trotz der genannten drei technischen Mängel einige Zeit hindurch ge-
halten hat, dann ist das der hölzernen Dersteifung zuzuschreiben, welche in
Resten hat nachgewiesen werden können. Da, wo die Front etwa 50 Zenti-
meter hoch erhalten geblieben ist oder öie einstige Lage der Frontsteine noch
zu ermitteln war, zeigen sich senkrechte Vischen in ihr von etwa 20X20 -Zenti-
meter Seitenmahen im Grundrih. Sie unterbrechen in Abständen von etwa
2 Metern die Front. Längs eines Mauerstückes von 91/2 Meter Länge
konnten 5 derartige ülnterbrechungen nachgewiesen werden und in einem
anderen Stück von 12 Metern Länge weitere 5, während öaselbst an der
Stelle einer sechsten Lücke die Frontsteine nicht mehr in ihrer ursprünglichen
Lagerung vorgefunden wurden. Jn diefen Nischen nun haben senkrechte
Pfosten gestanden mit dem -Zweck, der Front einen Halt zu geben, sie zu
verstärken.
Vergeblich gesucht wurde nach einer Rückfront, welche öieser überall öem
Deobachter begegnenden Vorderfront entfpricht. Will man nicht gerade
annehmen, dah zufällig überall an öenjenigen Stellen, an denen man öanach
gesucht hat, von dieser Rückfront nichts erhalten geblieben ist, dann muh
man der Anschauung huldigen, dah sie nicht vorhanöen war. Jn diesem Falle
wird man fich hinter der Dorderfront eine rampenartige Anschüttung vorzu-
stellen haben mit einem Wehrgang als Krönung. Dieser Defunö weicht von
den bisher in südwestdeutschen Vefestigungsanlagen gemachten Feststellungen
ab, insofern sonst Rückfronten überall öort ermittelt worden sind, wv man
nach ihnen gesucht hat. So neigt man vielleicht öazu, für öen vorliegenden
Fall einen Fehler in der Veobachtung anzunehmen. Demgegenüber kann
nur festgestellt werden, dah alle die eine Voröerfront ankündenden Anzeichen
bei der Arbeit von der iZnnenseite der Anlage aus nicht gefunöen wurden;
eine gänzlich verrutschte Front hätte sich immerhin n-och durch zahlreiche
plattige Steine und ihre örtliche Anhäufung kenntlich gemacht. Auch diese
Anhaltspunkte fehlten. Ja, selbst die Reihe der untersten Steinlage einer
Rückfront war nicht mehr nachzuweisen; man söllte erwarten, dah wenigstens
sie erhalten geblieben wäre!
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einst zuunterst liegenöen Steine nicht mehr in ihrer ursprünglichen Lagerung.
Jn diesem Falle konnte man erkennen, dah versäumt worden war, öiese
Steine auf einen wagerechten Llntergrund zu legen; man hatte sie auf öer
leicht talwärts geneigten Erdoberfläche nebeneinander gelegt, ohne die LIn-
terlage vorher einzuebnen. Auf diefe also schon vielfach schräg nach auhen
geneigten Steine ist dann die Mauer aufgesetzt worden; man versteht, öaß
schon die zweite und dritte Steinlage starke Verschiebungen nach auster»
aufweist, und dah die höheren ganz aus ihrer einstigen Lage gebracht worden
sind und jetzt in steiler Stellung in dem Schutt vor dem Stumpf öer Mauer-
front liegen. Dieser unsolide Äufbau der Mauer von der Wurzel an ist um
so weniger zu verstehen, als die verwendeten Steine von Natur ein vortreff-
licher Vaustoff find; es handelt sich um die Schichten öes Rotliegenden, welche
als die Felsen des Battert rings um den ganzen Berg zutage treten, auch in
Form von Blockmeeren über die oberen Teile seiner Hänge verstreut sind
und dank ihrer natürlichen Klüftung handliche Steine ergeben. Ebenso wie
die schlechte Gründung der Mauerfront spricht auch die ganz regellose La-
gerung öer gröheren Steine im Mauerkörper für flüchtigen Vau. Hinter öer
Front fanden sich Steine aller Gröhen bunt öurcheinander. Man sollte
erwarten, dah die ansehnlicheren unter ihnen, ihrer natürlichen plattigen
Form entsprechend, wagerecht gelegt waren oder mit einer leichten Veigung
bergwärts, um den Druck der über ihnen liegenden Steine abzufangen. Äber
das ist nicht geschehen; sie standen entweder spnkrecht oder leicht talwärts ge-
neigt zwischen den kleineren Füllsteinen. Wer heute eine Gartenmauer an
einem steilen Hang baut, öer ist gewohnt, diese bergwärts etwas zu neigen,
ihr „Anlage" zu geben, damit sie den Druck der hinter ihr lagernden Massen
besser fängt. 2luch das ist in öem vorliegenden Falle nicht geschehen.
Die Mauer war eine sogenannte Trockenmauer, d. h. die Steine sind
ohne verbindenden Mörtel aufeinander getürmt worden. Wenn sie trotzdem
und trotz der genannten drei technischen Mängel einige Zeit hindurch ge-
halten hat, dann ist das der hölzernen Dersteifung zuzuschreiben, welche in
Resten hat nachgewiesen werden können. Da, wo die Front etwa 50 Zenti-
meter hoch erhalten geblieben ist oder öie einstige Lage der Frontsteine noch
zu ermitteln war, zeigen sich senkrechte Vischen in ihr von etwa 20X20 -Zenti-
meter Seitenmahen im Grundrih. Sie unterbrechen in Abständen von etwa
2 Metern die Front. Längs eines Mauerstückes von 91/2 Meter Länge
konnten 5 derartige ülnterbrechungen nachgewiesen werden und in einem
anderen Stück von 12 Metern Länge weitere 5, während öaselbst an der
Stelle einer sechsten Lücke die Frontsteine nicht mehr in ihrer ursprünglichen
Lagerung vorgefunden wurden. Jn diefen Nischen nun haben senkrechte
Pfosten gestanden mit dem -Zweck, der Front einen Halt zu geben, sie zu
verstärken.
Vergeblich gesucht wurde nach einer Rückfront, welche öieser überall öem
Deobachter begegnenden Vorderfront entfpricht. Will man nicht gerade
annehmen, dah zufällig überall an öenjenigen Stellen, an denen man öanach
gesucht hat, von dieser Rückfront nichts erhalten geblieben ist, dann muh
man der Anschauung huldigen, dah sie nicht vorhanöen war. Jn diesem Falle
wird man fich hinter der Dorderfront eine rampenartige Anschüttung vorzu-
stellen haben mit einem Wehrgang als Krönung. Dieser Defunö weicht von
den bisher in südwestdeutschen Vefestigungsanlagen gemachten Feststellungen
ab, insofern sonst Rückfronten überall öort ermittelt worden sind, wv man
nach ihnen gesucht hat. So neigt man vielleicht öazu, für öen vorliegenden
Fall einen Fehler in der Veobachtung anzunehmen. Demgegenüber kann
nur festgestellt werden, dah alle die eine Voröerfront ankündenden Anzeichen
bei der Arbeit von der iZnnenseite der Anlage aus nicht gefunöen wurden;
eine gänzlich verrutschte Front hätte sich immerhin n-och durch zahlreiche
plattige Steine und ihre örtliche Anhäufung kenntlich gemacht. Auch diese
Anhaltspunkte fehlten. Ja, selbst die Reihe der untersten Steinlage einer
Rückfront war nicht mehr nachzuweisen; man söllte erwarten, dah wenigstens
sie erhalten geblieben wäre!
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