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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 15.1939

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Fundschau 1938
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https://doi.org/10.11588/diglit.42536#0012
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Fundsch.au

meso- und neolithischen Feuersteingerüte noch aussteht, wird man mit der Zeit-
bestimmung noch zurückhalten und „mesolithisch" vorderhand mehr im typologischen
als chronologischen Sinne verstehen, zumal in Mitteldeutschland (wie schon früher
in Dänemark und Schweden) das Fortleben mesolithischer Typen im Neolithikum
nunmehr erwiesen ist-. — Neolithische Pfeilspitzen melden Ebersteinburg und Rhein-
felden-Nollingen.
Baden-Baden. 3 bin SW, am Rand der Golfplätze, 320 m vom Korbmattfelsenhof
entfernt fand Otto Braun 1935 ein Bruchstück einer Hornsteinklinge mit mesolithischer
Randretusche (Dauber).
Daden-Ovs. Im Gewann „Obere Haul", 0,4 Irin OSO fand P. Braun ein Bruchstück
einer bearbeiteten fungsteinzeitlichen Klinge aus weih und gelb gebändertem Hornstein
(Dauber).
Dergalingen (Säckingen)—Vordere Ebene. Einfacher Kratzer aus schwärzlichem Horn-
stein (Schüler Eugen Bächle).
Dvllschtveil (Freiburg). 1. Beim Kuckucksbaö wurden im Gebiet der bekannten Frei-
landstation einige bearbeitete Stücke gefunden (Lehrausflug Freiburg).
2. Auf der Gemarkungsgrenze Bollschweil-Sölden liegt die Flur Heiden, auf der
zahlreiche Stücke von anstehendem Muschelkalk-Hornstein Herumliegen. Dazwischen fand
Prof. Wiegers einen Rundkratzer aus Bohnerzjaspis und St. ülnser einen kleinen Stichel
aus Hornstein.
Donndorf (Neustadt). Auf dem Galgenbuck liegen massenhaft Knollen und Splitter
aus Muschelkalkhornstein. Darunter wurden durch genaues Absuchen der Felder eine
Anzahl meist grober Werkzeuge aus demselben Material gefunden (Deck, Konstanz).
Bühl (Waldshut). Auf dem Bohl, in einem kleinen, unbenützten Steinbruch mit
Dohnerzton wurden Hornsteinknollen und zerschlagene Hornsteinstücke aufgelesen (Gers-
bach, Säckingen).
Tegernau (Waldshut). 1. Auf dem Giebel fanden Schulkinder unter Führung von
Hauptlehrer Wehrle «drei Werkzeuge unid zahlreiche Splitter aus Hornstein. 2. Auf dem
bekannten Siedlungsplatz im Toten Mann wurde ein breiter Schaber aus gebändertem
Jaspis aufgelesen (K. Wehrle).
Denzlingen (Emmendingen)—Drestenberg. Feuersteinkratzer und Kerbklinge (Bogel-
gefang).
Ebersteinburg (Rastatt). Im Waldteil „Silberberg", 1,3 bin nördlich Baden-Baden,
unter dem Schloß Hohenbaden, wurde auf dem Fußweg kurz vor dessen Einmündung in die
Straße Neues Schloß—Kellers Bild, eine Pfeilspitze mit gerader Basis gefunden (Dau-
ber, Nov. 38).
Ebringen (Freiburg). Auf dem Gipfel des Schönbergs fand St. Ülnser zahlreiche
Feuersteinwerkzeuge, darunter eine sicher mesolithische Spitze, die andern Wohl neolithisch,
zwei Pfeilspitzen und ein Mahlsteinbruchstück.
Freiburg i.Br.—Predigerplatz.
Hagnau (Äberlingen). 1,2 Ion westlich des Ortes im Gewann „Harlachen" Feuerstein-
messerchen (A. Beck).
Hallingen (Lörrach). Steingerät, nach K. Gutmann „paläolithisches Werkzeug" (Frau
Hauptlehrer Steidinger).
Haueneberstein (Rastatt). Jin Gewann „Anderer Sand" 1,7 bin westlich fand P. Braun
am Nordende einer Düne ein einzelnes Hornsteingerät mit mesolithischer Retusche (Dauber).
Heuweiler (Freiburg). Pfeilspitze (Lais).
Hochburg (Emmendingen)—Staudenbuck. Feuersteinsplitter mit Dearbeitungsspursn
(Arn. Halter).
Jestetten (Waldshut)—Zweribach. Aus Lehmgrube Weiß verschwemmte Feuersteine
(H. Stoll).

2 Mannus 28, 1936, 416, 420 f. F. K. Bicker; vgl. auch Altenburg-Sinkelosebuck, Präh. Zischr.
20, 1929, 179 Abb. 9 s, b, o. — Querschueidige Pfeilspitzen iu der steiukupferzeitlichen Seine-Oise-Marne-
Kultur: vgl. Ebert, Reallexikvu list (Frankreich) Tas. 9 und S. 20 Z 14 (P. Bosch-Gimvera).
 
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