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A. Dauber

der späteren Öffnung durch eine Bruchsteinmauer geschlossen. Die Kosten für diese Baurnaß-
nahmen wurden durch eine private Stiftung gedeckt.
In Stettfeld konnte dank Entgegenkommens der Baubehörden der Grundriß eines Neubaues so
verschoben werden, daß die Einbeziehung eines bei der Ausschachtung angetroffenen römischen
Kellers in den Neubau möglich wurde. Der Keller wurde mit einer Betondecke abgedeckt und
erhielt einen gesonderten Zugang von außen, so daß er der Öffentlichkeit zugänglich ist. Die
Kosten trugen zu je Va das Landesdenkmalamt, die Stadt und der Kreis Bruchsal.
Am Odenwaldlimes sollen die s. Zt. von der Reichslimeskommission auf der Strecke Schloßau-
Zwing (Landesgrenze gegen Hessen) konservierten "Wachttürme, die durch Beschädigungen und
natürlichen Verfall unansehnlich geworden sind, noch im laufenden Haushaltsjahr mit Mitteln
des Landesdenkmalamtes ausgebessert werden.
Heimatmuseem
In der Berichtszeit konnten zwei weitere Heimatmuseen wieder eröffnet werden.
Pforzheim. Das Städtische Reuchlinmuseum wurde 1945 zerstört und hat außer den Steindenk-
mälern fast seine ganzen Bestände verloren. Die Stadt plant einen Neubau, der außer dem
Reuchlinmuseum mit vorgeschichtlicher, stadtgeschichtlicher und volkskundlicher Abteilung auch das
Schmuckmuseum aufnehmen soll. Als Zwischenlösung wurde der in seinem Grundbestand erhaltene
Archivturm wiederhergestellt und am 10. Juni 1951 eröffnet. Im Erdgeschoß sind die wichtigsten
römischen Steindenkmäler aufgestellt, im 1. Obergeschoß die seit Kriegsende eingegangenen Bo-
denfunde, insbesondere die Funde aus dem römischen Brunnen im Krankenhausgelände und aus
der Altenstädter Kirche, während das 2. Obergeschoß für Wechselausstellungen eingerichtet
wurde. 1951 konnte die Stadt Pforzheim die reichhaltige Sammlung latenezeitlicher Siedlungs-
funde vom Schloßberg bei Neuenbürg aus dem Nachlaß von Oberstudiendirektor Dr. E. Feiler
erwerben und hat damit einen großen und wichtigen Fundbestand vor der Verschleuderung
gerettet.
Ladenburg. Im Dezember 1950 hat der Heimatbund Ladenburg sein Heimatmuseum wieder-
eröffnet und zeigt zunächst drei Räume der ur- und frühgeschichtlichen Abteilung, die fast aus-
schließlich aus Nachkriegsfunden besteht. Ein vierter Raum, der der Darstellung der Frankenzeit
gewidmet sein soll, wird vorbereitet. An der Finanzierung hat sich in dankenswerter Weise der
Süddeutsche Rundfunk mit einem ansehnlichen Betrag aus Werbefunkmitteln beteiligt.
Ebenfalls mit Zuschuß von Werbefunkmitteln des Süddeutschen Rundfunks sollen in nächster
Zeit das Heimatmuseum Walldürn neu eingerichtet und in Tauberbischofsheim die vorgeschicht-
liche Abteilung aus ihrer Enge gelöst werden und in der Diele des alten Schlosses eine vorläufige
Neuaufstellung erfahren, bis eine endgültige Lösung der Raumfrage möglich sein wird.
Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
Nach Sichtung und Ordnung der im Kriege sehr durcheinandergeratenen Bestände durch B. Heu-
kemes hat das Kurpfälzische Museum am 17. Juli 1952 die neu aufgestellte Abteilung „Römische
und Frühgeschichtlich-Deutsche Altertümer“ eröffnet. Die vorrömische Abteilung soll zu einem
späteren Zeitpunkt eröffnet werden.
Zusammenarbeit mit B o d e n s c h ä t z u n g
Sehr bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit der staatlichen Bodenschätzung, die von der
Oberfinanzdirektion Karlsruhe (Oberregierungsrat Förster) in zuvorkommender Weise gefördert
wurde. Die Leiter der Schätzungsausschüsse wurden in einem Vortrag auf die Bedeutung von
Bodenfunden und ihre möglichen Erscheinungsformen aufmerksam gemacht und auch im Gelände
während der Arbeit besucht. Die Schätzungsausschüsse meldeten in den Jahren 1950 und 1951
eine ganze Anzahl von Fundstellen, die ohne die Bodenuntersuchung mittels Sonde wahrschein-
lich nie aufgefunden worden wären.
A. Dauber
 
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