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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 19.1951

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Fundschau 1949-1951
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https://doi.org/10.11588/diglit.43771#0114
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Fundschau 1949—1951: Altsteinzeit

Murg (Säckingen), Lehmgrube der Ziegelei Michel.
Bei der Tieferlegung der Lehmgrube bis auf die Moräne wurde 1950 auf großen Flächen
die hellgraue, von Zink als „grober Bänderton“, von E. Schmid als „Sand“ bezeichnete
Schicht frei. Stellenweise zahlreiche Tiergänge zeigen ein ihrer Ablagerung folgendes
Steppenklima an. Am Übergang des hellen Sandes zum stark verlehmten Löß künden
Holzkohle, zerschlagene Knochen verschiedener eiszeitlicher Tiere (Mammut, Rentier,
Pferd) und Silices von der Anwesenheit des Menschen. Bei verschiedenen Begehungen
wurden geborgen: ein mandelförmiger Stein mit vielen Schlagmarken, zwei kleine
Hornsteinsplitter, ein mit zwei Abschlägen versehener Quarzit, Knollen und der
Abschlag eines gelben Hornsteinknollens, ferner ein breiter Abschlag aus Dinkelberg-
hornstein und ein großes Werkzeug aus Hornstein. (Literatur: F. Zink, Zur diluvialen
Geschichte des Hochrheins und zur Altersstellung der paläolithischen Station „Murg“. —
Mittg. Zweigst. Freiburg i. Br. Reichsstelle für Bodenforschung 1 (1940). — E. Gersbach,
Die steinzeitliche Besiedlung des Kreises Säckingen, Bad. Fundber. 17, 1941—1947, 43. —
E. Schmid, Rißeiszeitliche Krotowine bei Murg am Hochrhein. — Mittbl. Bad. Geol.
Landesanstalt f. 1949 Freiburg (1950). — E. Schmid, Über den untersten Teil des Löß-
profils von Murg, Mittbl. Bad. Geol. Landesanstalt f. 1950 Freiburg (1951). — Vgl. Bad.
Fundber. III, 1932—1936, 316 ff., 348; 13, 1937, 4; 14, 1938, 9; 15, 1939, 7).
Mtbl. 167/8414 Klein-Laufenburg. — Verbleib: Heimatmuseum Säckingen.
(Em. Gersbach)
öflingen, Ortsteil Brennet (Säckingen) „Humbel“.
Aus einem neu angelegten Baumloch konnten 1950 mehrere Silexgeräte (Nucleus,
Kratzer, Abschläge und spitzenartige Artefakte) nebst zahlreichen größeren und kleine-
ren Abschlägen und Splittern geborgen werden. Material: Dinkelberghornstein.
Mtbl. 166/8413 Säckingen. — Verbleib: Heimatmuseum Säckingen. (Em. Gersbach)

Untergrombach (Bruchsal) „Hochstatt“.
Ein Suchschnitt, den das Landesdenkmalamt Karlsruhe südlich des Ortes im Bereich des
latenezeitl. Gräberfeldes (s. unter „Jüngere Eisenzeit“) anlegte, traf in seinem Westteil
(Lgb. Nr. 4987) in 1,3 m Tiefe eine aus groben Muschelkalkstücken zusammengesetzte
Feuerstelle von 0,7 X 1 m Ausdehnung und schwacher Rotfärbung des umgebenden
Lösses. Funde wurden keine gemacht. Die Lage im Profil, hart auf der Muschelkalk-
verwitterungsdecke an der Basis des Lösses läßt an eine eiszeitliche Feuerstelle denken.
Mtbl. 52/6917 Weingarten. (Dauber)

Willstätt (Kehl) „Bruch“.
Von Max Färber wurde 1950 aus dem Kies das Bruchstück eines Mammut-Stoßzahnes
geborgen. Es handelt sich um ein natürlich angeschwemmtes Stück.
Mtbl. 76/7413 Appenweier. — Verbleib: Schule Willstätt. (Gräßlin)
 
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