Fundschau 1949—1951: Römische Zeit
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schmalem Deckelfalz. H. 14,2 cm, gr. Dm. 13,8 cm. — 3. Kochtopf (Taf. 38, 17), nur
die oberen Zweidrittel erhalten. Handgemacht (so!); Ton sehr grob gemagert, oben
und im Bruch schwarz, nach unten braun überfangen und leicht mit Besenstrich ver-
ziert. Gefäßkörper wie bei den vorigen Stücken, Randlippe nach oben gezogen und
abgekantet. Randdm. (rekonstr.) 10,4 cm, gr. Dm. (rekonstr.) 16,2 cm. — 4. Zahl-
reiche, nicht abgebildete Randstücke von ähnlicher oder auch gelblicher Ware meist mit
mehr oder weniger ausgeprägtem Deckelfalz. Der knappe Deckelfalz (nicht viel mehr
als eine tiefe Rille) ist im 2. Jhdt. selten. Die Gefäße stammen wohl von einer ober-
rheinischen Werkstatt, vgl. etwa Helmlingen (s. u. und Taf. 37, B 1) und Brumath-
Stephansfeld (U.-Els.), Cah. d’archeol. et d’hist. d’Alsace 121/127, 1940—1946, 181,
Taf. 6, 45. 9. — 5. Weitere Randstücke der rauhwandigen Töpfe haben annähernd
waagrechte, außen kantig gewulstete Ränder (ähnlich Hofheim 87 A) oder schräg nach
oben gezogene Randlippen (ähnlich Hofheim 87 B). Auf den waagrechten oder leicht
nach außen geneigten Rändern vielfach ein oder zwei umlaufende Rillen (Taf. 38, 12),
wie öfters in Augst (Ettlinger, Augster Thermen Taf. 13, 16. 17). — 6. Endlich kom-
men mehrfach Reste von niederen Tellern mit leicht nach oben eingebogenem und
verdicktem Rand, mit oder ohne umlaufender Randrille, vor (Taf. 38, 11); ähnlich
etwa Holwerda, Nijmegen Nr. 1403.
B. Funde aus Graben D.
1. Scherben eines Sigillata-Tellers Drag. 18/31, ähnlich Oswald-Pryce Taf. 46, 6. —
2. Unkenntliche Reste von Rheinzaberner Reliefsigillata. — 3. Randstück einer großen
Schüssel (Taf. 38, 13), Ton grau, fein, Oberfläche wenig gerauht. Rek. Randdm. 24 cm.
Zur Randbildung vgl. Ettlinger, Augster Thermen, Taf. 20, 41. — 4. Untypische
Wandstücke von wenigstens einer großen Weinamphora und von einem oder mehreren
Krügen. — 5. Daneben rauhwandige Ware wie unter A beschrieben. Datierung der
Keramik ins gesamte 2. Jhdt., vielleicht noch in den Beginn des 3. Jhdts.
3. Stadtteil Baden-Oos. Rheinstraße.
Die Funde aus dem in Bad. Fundber. 18, 1948—1950, 266 Nr. 4 gemeldeten Aufschluß
wurden zur Bestimmung vorgelegt. 1. Wandstück von Sigillata-Schüssel Drag. 37
(Taf. 37, D 1), Comitialis aus Rheinzabern. Zum Delphin im Medaillon aus zwei
konzentrischen, glatten Kreislinien vgl. Ricken, Katal. Rheinzabern VI, Taf. 105, 1;
106, 8. Zu den Rosetten mit rundem Loch im Zentrum und einseitig verdrückten
Blättchen ebenda Taf. 83, 3. 6. 11. — 2. Glatte Sigillatascherben der Formen Drag. 18/31
und 27 (Oswald-Pryce Taf. 46 und 49). — 3. Ein Reibschalenboden. — 4. Ein ton-
farbiger Scherben von niedrigem Teller (Taf. 37, D 2), Profil gesichert, Ton gelb,
ziemlich fein, sandig. Ähnlich Gose Nr. 467, doch Wand ohne Knick nach innen
geschweift. Rek. gr. Dm. 32,8 cm. — 5. Zwei Eisennägel.
Mtbl. 67/7215 Baden-Baden. — Verbleib: Stadtgeschichtl. Slg. Baden-Baden.
(Braun, Ruf, Nierhaus)
Badenweiler (Müllheim) „Badermatt“, am unteren Kirchweg.
Bei der Aushebung der Baugrube für eine Villa (Bauherrin: Frau Koger) wurde 1949
von E. Scheffelt und später von St. Unser ein Brennofen (Ziegelofen?) im Anschnitt
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schmalem Deckelfalz. H. 14,2 cm, gr. Dm. 13,8 cm. — 3. Kochtopf (Taf. 38, 17), nur
die oberen Zweidrittel erhalten. Handgemacht (so!); Ton sehr grob gemagert, oben
und im Bruch schwarz, nach unten braun überfangen und leicht mit Besenstrich ver-
ziert. Gefäßkörper wie bei den vorigen Stücken, Randlippe nach oben gezogen und
abgekantet. Randdm. (rekonstr.) 10,4 cm, gr. Dm. (rekonstr.) 16,2 cm. — 4. Zahl-
reiche, nicht abgebildete Randstücke von ähnlicher oder auch gelblicher Ware meist mit
mehr oder weniger ausgeprägtem Deckelfalz. Der knappe Deckelfalz (nicht viel mehr
als eine tiefe Rille) ist im 2. Jhdt. selten. Die Gefäße stammen wohl von einer ober-
rheinischen Werkstatt, vgl. etwa Helmlingen (s. u. und Taf. 37, B 1) und Brumath-
Stephansfeld (U.-Els.), Cah. d’archeol. et d’hist. d’Alsace 121/127, 1940—1946, 181,
Taf. 6, 45. 9. — 5. Weitere Randstücke der rauhwandigen Töpfe haben annähernd
waagrechte, außen kantig gewulstete Ränder (ähnlich Hofheim 87 A) oder schräg nach
oben gezogene Randlippen (ähnlich Hofheim 87 B). Auf den waagrechten oder leicht
nach außen geneigten Rändern vielfach ein oder zwei umlaufende Rillen (Taf. 38, 12),
wie öfters in Augst (Ettlinger, Augster Thermen Taf. 13, 16. 17). — 6. Endlich kom-
men mehrfach Reste von niederen Tellern mit leicht nach oben eingebogenem und
verdicktem Rand, mit oder ohne umlaufender Randrille, vor (Taf. 38, 11); ähnlich
etwa Holwerda, Nijmegen Nr. 1403.
B. Funde aus Graben D.
1. Scherben eines Sigillata-Tellers Drag. 18/31, ähnlich Oswald-Pryce Taf. 46, 6. —
2. Unkenntliche Reste von Rheinzaberner Reliefsigillata. — 3. Randstück einer großen
Schüssel (Taf. 38, 13), Ton grau, fein, Oberfläche wenig gerauht. Rek. Randdm. 24 cm.
Zur Randbildung vgl. Ettlinger, Augster Thermen, Taf. 20, 41. — 4. Untypische
Wandstücke von wenigstens einer großen Weinamphora und von einem oder mehreren
Krügen. — 5. Daneben rauhwandige Ware wie unter A beschrieben. Datierung der
Keramik ins gesamte 2. Jhdt., vielleicht noch in den Beginn des 3. Jhdts.
3. Stadtteil Baden-Oos. Rheinstraße.
Die Funde aus dem in Bad. Fundber. 18, 1948—1950, 266 Nr. 4 gemeldeten Aufschluß
wurden zur Bestimmung vorgelegt. 1. Wandstück von Sigillata-Schüssel Drag. 37
(Taf. 37, D 1), Comitialis aus Rheinzabern. Zum Delphin im Medaillon aus zwei
konzentrischen, glatten Kreislinien vgl. Ricken, Katal. Rheinzabern VI, Taf. 105, 1;
106, 8. Zu den Rosetten mit rundem Loch im Zentrum und einseitig verdrückten
Blättchen ebenda Taf. 83, 3. 6. 11. — 2. Glatte Sigillatascherben der Formen Drag. 18/31
und 27 (Oswald-Pryce Taf. 46 und 49). — 3. Ein Reibschalenboden. — 4. Ein ton-
farbiger Scherben von niedrigem Teller (Taf. 37, D 2), Profil gesichert, Ton gelb,
ziemlich fein, sandig. Ähnlich Gose Nr. 467, doch Wand ohne Knick nach innen
geschweift. Rek. gr. Dm. 32,8 cm. — 5. Zwei Eisennägel.
Mtbl. 67/7215 Baden-Baden. — Verbleib: Stadtgeschichtl. Slg. Baden-Baden.
(Braun, Ruf, Nierhaus)
Badenweiler (Müllheim) „Badermatt“, am unteren Kirchweg.
Bei der Aushebung der Baugrube für eine Villa (Bauherrin: Frau Koger) wurde 1949
von E. Scheffelt und später von St. Unser ein Brennofen (Ziegelofen?) im Anschnitt