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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 19.1951

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Fundschau 1949-1951
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https://doi.org/10.11588/diglit.43771#0208
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Fundschau 1949—1951: Römische Zeit

1. „Hecken“.
1934 Oberflächenfunde von Landwirt A. Oßfeld: Mehrfach Ziegelstempel LPL, Eigner-
zeichen einer hier vermuteten Ziegelei. 1938 Oberflächenfund von Gemeinderechner
1. R. Theodor Müller: Silbermünze (s. unter ,,B) Römische Münzen").
2. „Dorfgraben“ und „Gasse“.
1926 „Dorfgraben“ Lgb. Nr. 175/1 (Anton Mönig) römischer Brunnen, 5 m tief, 1 m
Dm., Schacht aus Keupersandstein, exakt aufgesetzt. Beim Ausräumen Tierknochen,
Scherben und Werkstücke. Brunnen wieder in Benützung. Untersuchung E. Wahle. —-
1936 „Gasse“, Ecke Berg- und Hauptstraße. Im Fundament Neubau R. Woll inmitten
großer Schuttmassen Bronzesonde, Scherben. Unter den Sigillaten solche mit Boden-
stempeln des VERECVNDVS, REGALIS und AVITUS. Untersuchung W. Bauer. —
1946 „Dorfgraben“ Lgb. Nr. 159/2 (Hermann Weiß). Keller eines römischen Gebäudes
mit 1 m dicken Mauern. Darin zahlreiche Scherben von Bilderschüsseln und glattem
Sigillatageschirr, darunter Stempel von Töpfen aus Rheinzabern, Blickweiler und
Gallien. Nachträgliche Bergung K. F. Hormuth. — 1948 „Gasse“ Lgb. Nr. 3317/1
(Franz Theilacker). Beim Ausschachten zu einem Neubau zwei Mauerzüge, die wahr-
scheinlich zum Keller eines Gebäudes gehören. Im Innern Tonscherben von Gebrauchs-
ware und Sigillaten. Aufnahme durch K. F. Hormuth. — 1949 „Gasse“ Lgb. Nr. 3317/7
(Franz Hornung). Im Fundamentaushub zwei Mauerzüge eines römischen Gebäudes.
Darin Fuß eines Kellertisches aus Keupersandstein, Scherben von Gebrauchsware und
Sigillaten, Nägel, Schiefer und Glas. Aufnahme W. Bauer. — 1950 „Dorfgraben“ Lgb.
Nr. 160/4 und 160/5 (Schäfer-Daferner). Ecke eines Kellers mit Kalksteinmauerwerk,
der über die Grenzen des Fundamentaushubs hinausgeht. Westlich davon ein Brunnen
(Zisterne) von 4,25 m Tiefe, auf der Sohle quadratischer Eichenholzkasten von etwa
1 m Seitenlänge. — 1950 „Dorfgraben“ Lgb. Nr. 160/7 (K. Niederbühl). Römisches
Schalmauerwerk eines früher schon einmal aufgedeckten Gebäudes. In Verbindung
damit steht wahrscheinlich das Mauerwerk, das am Terrassenabbruch gegen die Ebene
sichtbar ist. Aufnahme W. Bauer. — 1950 „Dorfgraben“ Lgb. Nr. 160/6 (Sebastian
Essert). Im Fundamentschacht zum Neubau ein römischer Brunnen (Zisterne) mit
Stube aus Eichenholzplanken, im Rund aufgestellt und mit Ziegeln verkeilt. Tiefe
5,6 m, Dm. 1 m. Im Innern sehr viele Scherben von römischer Grobware, wenig Sigil-
laten. Brunnen heute vom Besitzer wieder benutzt. Aufnahme W. Bauer. — 1950
„Dorfgraben“ Lgb. Nr. 157/9 (Rudolf Braun). Profil der römischen Straße, die hier
7,5 m breit ist. Stückung aus Keupersandsteinplatten darüber grober Kiesbelag und
Decke aus feinerem Material, Oberfläche leicht gewölbt. Ein Brunnen im Fundament-
aushub konnte aus technischen Gründen nicht untersucht werden. Aufnahme W. Bauer.
— 1951 „Dorfgraben“ Lgb. Nr. 157/4 (Lorenz Schmitt II). Keller mit Steintisch, Licht-
schacht und Zugang mit Holztreppen. An der Nord- und Südwand je zwei durch
Rundbögen geschlossene Nischen. Im Innern große bearbeitete Werkstücke vom
Oberbau (alles Keupersandstein). Wegen der guten Erhaltung und der ausgezeichneten
Werkmannsarbeit wurde der Kellerraum mit neuem Zugang im Neubau Schmitt erhal-
ten und unter Denkmalschutz gestellt. Weitere Funde: Bruchstück einer sitzenden
Göttin, nackter Arm einer Vollplastik und Pfeilerchen einer Architektur (Altar).
 
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