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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 19.1951

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Fundschau 1949-1951
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https://doi.org/10.11588/diglit.43771#0230
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Fundschau 1949—1951: Alamannisch-fränkische Zeit

Grab 1 : Geostetes Skelett, Arme leicht angewinkelt, Hände im Schoß, freierdige
Bestattung; Grabboden — 1,25 cm.
Beigaben:
1. Römische Münze in Höhe des Hüftgelenkes; stark abgescheuertes Großerz, Av. Kopf
nach rechts (Taf. 42, D 5). — s. unter ,,B) Römische Münzen“. — 2. Feuerstahl mit
klingenartig zugeschlagenem Feuerstein (Taf. 42, D 3—4). — 3. Dicht daneben ein
rechteckiges, ausgestanztes Bronzeplättchen mit kleiner Kerbe außen an einer Längs-
seite, wahrscheinlich Teil einer Schnalle, L. 2,1 cm, Br. 1,5 cm (Taf. 42, D 1). — 4. Zwei
abwärts gerichtete Pfeilspitzen mit flachem Blatt, L. 9,5 cm, Tüllendm. 1,2 cm (Taf. 42,
D 2). — 5. Eisenmesser, L. 15,5 cm, davon Griff 5,5 cm, Br. 1,8 cm (Taf. 42, D 6).
Grab 2 : Geostetes Skelett, Hände im Schoß, freierdige Bestattung; Grabboden —
1,3 cm.
Beigaben:
1. Unter dem rechten Oberschenkel oberhalb des Knies ein reich verzierter Beinkamm
mit Etui (Taf. 42, B 1—5); L. des Kammes 10,5 cm, Br. 4,5 cm; L. des Etuis etwa
14 cm, Br. 5,3 cm. Der Kamm ist rechteckig, besitzt eine enge und eine weite Reihe
von Zähnen; über die Mitte läuft eine flach gewölbte Beinrippe, die mit fünf Eisen-
nieten auf dem Kamm befestigt ist (Taf. 42, B 1). Das Etui ist auf den Längsseiten von
vier 2 cm breiten und etwa 12 cm langen flachen Beinleisten eingefaßt. Verzierung
dieser Leisten von außen nach innen, ursprünglich wohl sechs, jetzt noch fünf Recht-
ecke, die durch eine Kerblinie voneinander getrennt sind. Jedes Rechteck ist durch eine
gekerbte Diagonale in zwei Dreiecke gegliedert, wobei in je einem Dreieck kleine
Kreise mit einem Mittelpunkt (Zirkelschlag) eingekerbt sind (Taf. 42, B 2), ähnlich bei
Lindenschmit, Altertümer (1858) Heft 9, Taf. 6, 8. Dann folgt zwischen je zwei
parallelen Kerblinien eine Reihe eingekerbter Kreise mit Mittelpunkt. Die Zierweise
der beiden Gegenstücke war offenbar anders, denn an einer Stelle sind noch zwei ein-
gekerbte Halbkreise mit einer Reihe gleicher Kreise wie oben erkennbar (Taf. 42, B 3),
ähnlich bei W. Veeck, Alamannen, Taf. 12 B, 2.
Diese Längsleisten waren auf zwei breiten, unverzierten Querleisten mit Eisennieten
befestigt; in einer Querleiste befindet sich eine 1 cm lange und 0,5 cm breite Öse, durch
die ein Band gezogen werden konnte. — 2. Kleines Eisenringchen, Dm. 1,5 cm. —
3. Massive, langrunde Gürtelschnalle mit breitem Schilddorn oberhalb der rechten
Hüfte, Schnallenmaße 4 X 2,5 cm. Dm. 0,7 cm, L. des Dorns 4 cm (Taf. 42, B 7). —
4. Ring Dm. 1,5 cm, Br. 0,2 cm (Taf. 42, B 6). — Dank freundlicher Bestimmung
durch Herrn Prof. P. H. Hübner wurde als Material beider Stücke (Taf. 42, B 6—7)
eine Legierung von Antimon, Zinn und Kupfer festgestellt. — 5. Größeres Stück einer
Bernsteinperle. — 6. Kleine flache, gelbe Tonperle (Taf. 42, B 8—9).
Grab 3 : Doppelbestattung von zwei Kindern.
Beigaben: Zweireihiger Kamm hinter dem Kopf des älteren Kindes, eine Kamm-
reihe mit schmalen, die andere mit breiten Zähnen. Zwischen den Zahnreihen gewölbte
Mittelrippe mit zwei längslaufenden Kerblinien, dazwischen vier Eisenniete. Gegen die
 
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