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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 21.1958

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Seewald, Christa: Die urnenfelderzeitliche Besiedlung der ehemaligen Rheininsel von Säckingen und ihrer Umgebung
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https://doi.org/10.11588/diglit.43788#0131
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Die urnenfelderzeitl. Besiedlung der ehern. Rheininsel vonSäckingen und ihrer Umgebung

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unverzierten) noch Knochen und ein Bronzeblech geborgen werden, „über dessen
Zweckbestimmung nichts gesagt werden kann“.
Die Funde sind z. Z. verschollen.

3. Kalkdarren—Mumpferfährstraße/Neubau (Siegfriedwerke), 1954
Bei Ausschachtungsarbeiten für einen Wasserleitungsgraben wurde auf dem Rheinhoch-
ufer eine urnenfelderzeitliche Feuerstelle mit Scherben freigelegt. Über ihr befanden
sich in 0,20—0,35 m Tiefe zwei parallellaufende (gleichzeitige?) Pflasterstreifen in einem
Abstand von 1,20 m — 1,40 m, bestehend aus „zwei bis drei Lagen kleinerer Gerolle“.
Die Breite der westlichen Pflasterung betrug 0,80 m, die der östlichen 2 m. Von diesen
Streifen war die 0,65 m tief gelagerte Feuerstelle teilweise überdeckt. Die Fundstelle lag
an einer alten Bachmündung in den Rhein. Durch das Staatl. Amt f. Ur- u. Früh-
geschichte, Freiburg i. Br., geschah die Bergung der Funde. Die Scherben scheinen z. T.
verschliffen und ausgelaugt zu sein.
Funde: 1. Randstück eines größeren Schrägrandgefäßes mit schräg gestellten Einstichen im
Rand und dem Randknick (Taf. 44, 12) (Sä 54/72). — 2. Randstück eines Schrägrandgefäßes
(Taf. 44, 9) Sä 54/73). — 3. Randscherben eines Schrägrandbechers mit flachen, trapezoiden Ein-
drücken und Horizontalriefen unter dem Rand (Taf. 44, 10) Sä 54/74). — 4. Wandscherben
mit waagrechten Riefen und unsorgfältig eingeritzten, strichgefüllten Dreiecken (Taf. 44,11)
(Sä 54/75). — 5. Randstück einer konischen Schale mit einer Zickzacklinie auf der inneren Rand-
facette (Taf. 44, 6) (Sä 54/76). — 6. Randscherben zweier Schalen mit gerade abgestrichenem
Rand (Taf. 44, 7. 8) (Sä 54/77). — 7. Bruchstück eines Spinnwirtels mit Hitzerissen (Taf. 44, 5)
(Sä 54/78). — 8. Scherben von Siedlungskeramik (Sä 54/79). — 9. Bruchstück einer Silexklinge
mit einseitiger Retusche (Taf. 44, 4) (Sä 54/80). —
Knochen: unbestimmbar. —
4. Waldshuter Straße—Kabelverlegung, 1956
Bei der Verlegung oberirdischer Fernsprechleitungen in Kabelgräben kam in etwa 1 m
Tiefe vor der evangelischen Kirche eine urnenfelderzeitliche Grube (?) zum Vorschein.
Aus ihrer Füllung konnten Scherben und Knochen geborgen werden. Außerdem wur-
den auf der Grabensohle Rheingerölle (Steinsetzungen ?) beobachtet, zwischen denen
Hüttenlehm, Scherben, Steingerät und Knochen lagen. Die Grube wird auf einen Durch-
messer von ungefähr 3 m geschätzt. Von den Scherben ist nur ein einziger mit Schräg-
eindrücken verziert.
Funde: 1. Scherben von Siedlungskeramik (Sä 56/12). — 2. Quarzitgeröll mit künstlichen
Einbuchtungen an beiden Seiten, Netzsenker; L. 5,1 cm (Taf. 45, 1) (Sä 56/13). —
Knochen: Rind 4; Schaf oder Ziege 6. Zähne: Schwein. — Rest unbestimmbar. —
5. Waldshuter Straße—Stammelhof, 1956
Im weiteren Verlauf der Kabelverlegungsarbeiten wurde vor dem Haus Schwander
erneut eine Geröllschicht (Steinsetzung?) in 1,20 m Tiefe angetroffen. Auf ihr — sie
bestand „hauptsächlich aus zerschlagenen Quarziten“ — lagen Kohle und Knochen.
Außerdem ergaben sich noch Hüttenlehm und „wenige Scherben“.
Funde: Scherben von Siedlungskeramik (Sä 56/14). —
Knochen: Schaf oder Ziege 5. — Rest unbestimmbar. —
 
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