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Badische Kunst: Jahrbuch d. Vereinigung Heimatliche Kunstpflege, Karlsruhe — 2.1904

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Reitzel, Robert: Zwei Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.52693#0011
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ZWEI GEDICHTE VON ROBERT REITZEL f

DIE SPRÖDE
Das hat ihm übel leid getan,
Daß sie ihn so nicht wollte han —
Erst sollt er reiten und streiten.
Es mußt ihr bald verleiden.
Erst sollt er werden ein Landsknecht gut
Mit einem tapferen Federhut.
Das Schießen soll er vertragen;
Dann kann er wieder fragen.
„Und kommst du dann am hellen Tag,
Ich grüße dich, so viel ich mag,
Hat dich die Nacht betroffen,
Mein Kämmerlein steht dir offen.“
„Ja wenn ich aber ins Unglück zieh
Und meinen Schatz nicht wiedersieh,
Und wenn sie mich erschlagen
Und auf der Heid begraben?“
„So schwör ich dir bei Gott alsdann,
Daß ich will Keinen zu mir lan
Die Zeit mir zu vertreiben,
So will ich Jungfer bleiben.“
 
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