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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 228-254 (1. Oktober 1919 - 31. Oktober 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0312
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Deutfches Reich

Nene Fordcrungen dcr baycrischcn Eisenbahncr

Der VcilblNid des deutschen Vcrkelirspcrsonals in
München bat in eincn Ar-asscmiersammluna mn
Donncrstan neue ForLerungen aufscftellt. Da die
Prci.e n-icht nur nicht abgebaut, sondcr-n vic-l-mebr
wiLder bedeutend in dio Höhc, gcgansen sind, wird
wiedcr eino Erliöbung dcr Löhnc vcrclangt.
Lvettcr sollcn dio Un 1 erbeamten ein-e ,n o ^
n <rtliche Zulage erhaltcn. Dasu fordert das
Bc>.lk.chisv<rfonal, Lab in Vezus <ruf die Beför-
deruno dcs unierc>n Personals cndlich cm schnol-
lc.res Tonwo eintritt. Echon bei den lotzten For-
d^runson 2>es Derkchrspersonals wies dcr dayrische
FinaiAministeL auf die kolossalen Dchwierigkeitcn
in der Tockung dör neuc-n- Riesenausgabcm hin. Nun
s-nd die crst kürzlich v-con bayv'schsn Landtago ge-
iiehmigten einmallig-cn Bcschasfungsbslhrlfen noch
n i cht au s h c z a h l t und fchon wieder kommen
ne-uo Fordcruiigenl.

Die Eirtfchödi.qungcn für die verlriebcncn
Elsah-Lothringcr

Das Ecfctz zu Eunsicn dcr aus Elsaß-Lothringcn
vcrtricibcncn Dcutschcn, das die Entsckradigung dcr
Fliichtlinsc für crliitcnc^ Vc'rdräigungLschädcn re-
gclt, wiid un Rcichsamt dcs Inncrn ausgeatzbeitej
u,'d der Rationa-lvcrsanrmlung dcmnächst vor-
oclegt rociden. Tto AuszalKmg von Voreni-
schädisungen an die VertricLencn wird in
kürst^tcr Friist crsolgen. Uin Handlwerkern, Ee-
werbetrcibendcn., Kaufleuten, Ärbeiteln usrv. dtc
Vcschcvfsung oon Mtteln zur Dründung eincr nenen
Eristenz zu «'rmöalichen, bcsteht ciue Darlohns-
k usf c, dre auch das in den Reichslandsn zurückgu-
lassenck Etsentum Loleiihcn kann. Die Darlohen be.
tragen bis ru. 15 000 in außeroiideittl'chen Fäl-
lc-ii 50 000 M. gogcn cntsvrcchcnde Sichcrheiten.

Die Trcnnung von Staat und Kirchc

Jn -einer Vesvrcchung in D.rltti unter dc-m Vor-
frtz des Rcichsmtn.ister3 Koch zwischen den Verlre-
tcrn dcs Reichsministcriums Los Innern ui'.d dsu
Ku lt u s inin i sto r i e n der Länder übcr die Be-
strm-mangen dcr Derfassung botr. Lüs Religion und
Rcligronsgesellschasten wurde iibereinslimmcnd foft
gcstellt, datz die Durchnihrung deo Tronnung vmi
Staat und Kirche Srche der Länder sei. Dio
vom Reich aufzustellenden Grundsätze sür dick Ab
lösung der bisherigen Staatslcistungen an die R->
lieionsLcsellschaftcn sollcn schncllstens erlassen
rrcrLen.

Die Kriegshintcrvltebcncn-Füisorge

Der Reichsarbeitsininister gtbt Auf-
schluft Wsr die Art und Höbr der bisheria.'en Aui'-
wendunge'n für Kriegshinterbliebene. VolMändige
NackMeisungen über die Versorsungsgebi'chrniffc,
Nnterstützungen und Znwendungen für Hinterblie-
bene kann nur für die Iabre 1014—1? gegcbcn
werden. Nach den Iahresabschlüssen der Eeneral-
militärkassen tzab'n die Ausgadcn in diesen be-
tragen: für das Ncchnuilgsjahr 1014 5 684 154 Mk.,
sür 1915 123 569 311 Mk.. sür 1910 254 562 190 Mt
und f>ür 191? 363 639 861 Mk. Dio Ausgaben sür
gesetzliche Versorgung und Unterstützung >für das
Rechnungsjahr 1918 werden im ganzen 698 588 511
Mk. betragen und ersi rccht für 1919 müssen sie
auch infol-ge der spätern Erlasf: erheblich
höhcr sein nls in den früheren Iahren. Um dic
Durchsüchrung der sozialen Kriesshinterbltcb'Men-

der. der u. a. während dcs Kriogcs w-eacn Ein
bruchdichstahls im Zuchthnus gclessen l,at. Danach
ist cs wirllich ganz angcbracht. über die „Ehrlos-
machung" dieses „politischen Gegners" sich zu ent
rüsten.

Aus Stadt und Umgebung
SchlagLichter

Nculich sagte ein Bckanntcr zu mir, man solle
uverhaupt keine Zeitung mohr lcsen, man ärgere
stch zu viel. So ganz Unrecht bat der Mann nicht.
Kann mian heute noch einc Zeitung in die Hand
nchmen. ossine aus ein Dutzcnd Diobstähbs odcr
cinige Nüulbereien und Morde zu stoßen. Ein MoiL-
prozcst jwgt den andern, die Streiks nchmen kein
Ende, die diplomatische Form des Ultimatums lmt
sich bis anf die Sch.rlkinder hiwunter v-ererbt. Von
den Me.dunaen übsr ertappte und e

sürsorae sicher zu stellem/ist in dem Haushaltsplan
fiir die Zeit ooni 1. 'Oktober 1919 bis 31. Ntärz
1920 ein Bctrag von 30 Millionen eingestellt wor-
den. Ferner stehen die freiwilligsn Sp.'ndrn, die
gesa-mmelt wurden. zur Derfügung, während die
Nationalftislung sür die Hintevblicben-en. die bis
31. September 1918 rund 20.2 MMcmen Nlk. aus-
geMsten huit, für 1919 ctwa. 15 Mill. Mk. zur Ver-
fügung l)ält. In Ergänzung züm Haushaltent-
wurf des Reick^sarbeilsininisteriums ist schl!icsstick>
ein Betrag von 100 Millionen Mark eingesetzt
worden zur Bckihilse an bedürftige Linterbliebene.

Das Ecsetz gkgen die Kapitalflucht.

Die Derordnung über Maßnahmen gegen
die Kapitalflucht w.rd einen völli-g
neuen Weg zur Erfassung des geslüchteten oder
versteckten Vcrmögens. soweit es aus inländischen
verzinsbaren Wertpapieren besteht. einschlagen.
Erundsatz ist, dast Zins- oder Eewinnanteilfcheine
sowie ausgeloste gekündigte oder zur Rückzahlung
fällige Slücke inländischer Wertpapiere nur solchen
Banken übergeben werdcn dürfen, bei dcnen das
gcmze Wertpapier oder der Zins und Gewinn-
anteilscheinbogen mit dem Erneuerungsschein hin-
terlegt sind. Die Notwendigkeit zur Hinterlegung
>der Wertpapicre bei einer Bank Iritt für den in
Deutschland steuerpflichtigen Effektenbesitzer nicht
ein. wenn er dem zuständigen Vesitzsteueramt den
Besitz seiner Wertpapiere angemeldet hat. Mit
Hilfe der Auskunstspflichtder Banken
wird die Sleuerbehörde in der Lage seiu, eine Kon-
trolle auszuüben. Für ausländische Esfektenbefitzer.
die in Deutschland n.icht steuerpflichtig stnd. ist die
Bcstimmung getrossen. dast sie die Zinsen und Ee-
w'.nnankeile ihrer deutschen Wertpapiere bei jeder
ausländischen Zählstelle nach Abgabe einer eides-
stattlichen Erklärung erheben können.

Die Banken sind verpflichtet. bis zum
31. März 1920 Verzeichniste ihrer Depotkunden nach
dem Stande oom 30. Iuli 1919 mitzuteilen. und
d.ie Zugänge periodisch nachzutragen. Für ungesetz-
liche Handlungen ist Verbot des Eeschästsbctriebs
porgesehen. Neuerösfnungen von Vanken sind dem
Landesfinanzamt zu melden. Von besonderer Be-
dcutung ist die Mastnahme. dast die den Gegenstand
der strafbaren Handlung bildenden Werts durch
Arteil zugunstendesReiches für ver-
)allen zu erklärcn stnd. salls sie einem Täter
loder Teilnehmer gehören.

Schinuoaler, Schicbcr. Wucherer und ähnliche^
lichter oar nicht zu reden.

Abcr trotzdcm! Die Zeitungen sorgcn aus der
audcren Soite auch fiir unterhaltenden und lustigen
Stoss. Od^r ist es vrelleicht nicht lustig, wenn man
Folüendes Uest:

. Notftandsarbcitcr in Zoppot. Leim WeLebau
für 14 M. täslich beschäfiigt, hcvben sich für
20 Mk. täalich einen Leierkastenmann zu ihrem
V.rgiiü'.'.cn angesttllt. da Ne das ewige Fau-
lenzcn Wiest.ich. lansweilt — singen zu seiner
Musik Eastenhaner und riskioren auch mitun-
1er eip Tänzchen. Jetzt ist ein gan.) Schlauer
auf den Eedan-ken ge.rWWen. die Bezvhlung
dcs Leierkastenmaunds vom Magistrat zik^for-
dcrn, dannt ..dcm Vo-lr die Kunst zugänglich
gcmncht werden" solle. 500 Meter Weeeibau
kosten die Stadt, wie ein Sradlreroidneter ge-
stand, Million Mark."

Habcn die Leute nicht Recht? Musik ersreut
des Mcnschen Hierz! N-ur döse Meuschen könnLn
filr dies Verlangen nach edlem Eesang mit nochi
edst'rer Vegleitung kein Derständnis haben, denn:
,.Wo man singt, da last dich ruhig nieder sd. h.
arbeihs nicht!), böse Menschen habien keine Licder."

Und wer sich eine noch harmlosere Freüde
machen will. der lese die neuesten Derordnungen
des preust.schen Iuftizministers. der Irotz aller Ar-
beitsüsterlüiufung immer noch Zeit und — Ver-
'tändnis selbst sür die untersten fetner repudU'kani-
chenBemnten, d. h. Eenossen hat. Der Hcrr Iu-
itiMinister htvbsn augeordnet,

dast küilftig Eerichtsdiener und Gesaugenen-
au^icher Iustixwachtmcister zu nennen sind.
Der Erste Eerichrsdiener (Boteumieister) heistl
in Zubutkft Erster Iustizwachtmvister und dio
Hilfsbeamten sind als Justizhilfswachtmeister
crnzureden."

Es ist köstlich. Der Volksstaat, der so sründlich
mit dein Tntel'- und Lrdsnsflitter tzes vcrslossenen
Obrielcitsstaates aufgecäumt ssmt, schasst neue
Amtstitel, nicht etwa aus sachlich.'n Eründen —
dcnn die üeuen Bezeichnu.igen sind schwersällig,'
unk-ar, langatmiq, halbsremdwörtlich —, sondern,
um der Titeljucht und Eitelkeit der betrefscnden
Bcamten zu genügen, d'c dech letzten Endcs in den
Vorstkllungskreist'n ^ss alten Lbr.gkeitsstaaics n'ld
dcr deutschen Klemlmarcrn wurzelt. E iener w:ll
heute niemand mshr heitz.n. jeder beanspruchr c'.n
Meiitcr zu seiu und wäre cs .r-i h.nur e n Wacht-
meister Wic yao. i keni Hi'r und keinci'. MN-!n-
rismus mehr. eh-x die 'nilttäriich: Bezcichi.ung
..Wachtmieister" wird wrsder eingesübrt bei — dein
Zivilgerichtsw-escn. Dcr Hsrr Minister dcnkt wo,hl
n.it Nückcrt:

-Wenn du nur das Kleinc leistest.
wirds dir auch zum Ruhm gcreichen"—
abcr er hat den Schlust dieses Vcrses nicht gelesen,
der La hcistt:

..weni: du nur dich nicht erdreislcst,
cs dem Erostcn '.n oergleichen."

" Ein politischer Märtyrer. Zur Verurteilung
ves Hauptschuldigen an dcn Ofsenbacher Kommu-
listenkrawallen. des Arbeiters Wilhelm Eisen-
heich aus Zwicka:. zu achten Iahren Zuchthaus
'rnd 10 Iahren Ehrperlust bemerkt die „Freiheit":
lT>ia Ehrlosmachung politischer Gegner aehört zu
len wichtigsten Waffen der Scheinsozialisten". Die-
er „politistbe" Eegner ist ein alter Zuchthausbru!-

Aus dem Eemeinderat RohrSach b. H.

Es werden Notstandsarbeiten in Form
von Urbarmachung ausgestecktcr Waldgelände be-
ziehungsweise Waldparzellen vergeben. Dic
Kriegsküche wird nach dreicinhalbjähriger
crfolgreicher TätigK-'it geschlosst'n. Flascknermeistcr
Ioh. SHädel wird zum ftellvertretendsn Brun-
nenmeister ernannt. Die Beichaffung vmi Aus-
rustungsm-aterial für die hi:sige sreiwillige Feucr-
wehr wird gutgeheisten. Dic Baulleituna fiir dcn
Rathausneubau wird aufgrunv des Ergeb-
nisies des Preisausschreibens dem Architekten
Eollmer hier übertragen. Die Herbstschiul-
ferien werden in dcr Zekt voiin 25. September
1919 bis 28. Oktober 1919 festgelegt. D,ie Ein-
svhrung des hauswirtschaftl. Unterrichts für die
weibliche Fortbilduiras'chule zu Beglnn des Win-
terhassb-jahres wird genehmist. Als Ersatz für den
weaen varaerückten Alters aus der Rebbeobach-
tungsssommisiion aussckieidendew Georg Kalt-
schmidt 6. wird der. Landwirt Ichs. Horch-
heimer bestimmt und dem Ausscheidenden der
Dank ausgesprochen. Auf Antrag des hiesigcn
Bauernveroins zusolgs wird die E-inrichtung einer
besonderen Rebhut durchavführt. Sälmtliche
Beaint^n ULd B.ediensteten wird mit sofortigier
Wirkims eine Abschlasszahluns von 300
Mark auf die neuen Gehaltssätze g-cwährt. Der Fa-
brikant Hans Landfried aus Heidelbers w-ird
auf Antraa gemeinfa-m mtt Herrn Dr. Schöten-
sack zur Rohrbacher Iagd Mgelassen. Vrm dem
Erl'ast des Finanzministeriilms nom 26. Seplemster
1919, wonack) dis Eemeinde Rohrvach in die erste
Orts-kVasie ausgenommen ift. wird Kenntnis ge-
nommen. Dem Kani-nchenzuchtverein wird
für seine Ausstellung (Lo-alausst'ellung die Süinme
von 100 Märk als Ehrenpreis zur Versümmg ge-
stellt. Der Mus Waldwsg.gcgen Eaiberg soll als
Gaiberger Grenzweo! bezeichnet Iverden.
Von denr M'chsbund siir Kriegsbe'chädigte, Orts-
gru-ppe Nohrbach, wird der Ueberschust aus einer
besonderen Deranstiaktung von 300 Märk für' die
Kriessgefangenen übergeben un,d der
Dank ausgesprochen. Nächste Sitzung des Biirger-
ausschusies wird auf Donnerstlvg, den 23. Okt. an-
hrraumt.

(! Nustloch, 23. Okt. In einer der letzten Nächte
wurde in die Zigarrenfabrik von Mert-ens in
der Käiserstrahe einaebrachen und Uvei Bass-
lcn TabcLk im Werte von 5—6000 Mark ontwen-
det. Der Einbruch wurde erst heute früh bei der
Rovision entdeckt. Die Diebe hatten das Dwht-
gitter ctnes Fensters auf der Hinterseite des Ge-
bäudes durchschnitten, das Fenster gpöffnct und
waven dort ein- und ausgestiegen. Von den Die-
ben hat man bis jetzt keine Spur. — Gestern
abend sand auf dem Rathaüse elno Verpach-
tung von Erundstücke'n auf scchs Iahre
statt, wodei ungeheuere Preise erzielt wurden. So
kam ein Ackcr von 9 Ar auf 108 Mk.. ein anhsrer
von 16.60 Ar mit zroei tragbaren ObstbäuMN äüf
200 Mark.

M>. BckNtMtziWii:

Nachversteuerung der Zündwaren
und Feuerzeuge.

Am 1. Oktobex ist das Zündwarensteuergesetz
vom 10. September in. Krast getreten.

Die Zündwaren. die sich am 1. Oktober 1919
auMrhalb einos nngcmeldeten Fabrikb-tviebs.
eines Zoll- und Steucrlagers.oder einer Zollnie-
derlage im- Besitze von Herstellern. Händlern. Wir-
ten serner von Konsumvereinen. Kasinos. Logen
und ähnlichen Vereinigungen bcsinden. unterlie-
gen der Nachsteuer und. wenn es sich um Zündwa-
ren handelt. die aus dem Ausland eingeführt stnd.
auch dem Nachzoll.

Händler sind alle Personen. die vor dem In-
krasttreten des neuen Ziindwarensteuergesetzcs
Zündwaven in -grösteren Meng>:n angekauft haben.
um ste nach.dem 1. Oktober 1919 weiter zu vsr-
kaufen. Konsumoereine. Kasinos usw. gelten <u>ch
dann als Händler. rvenn sie d e Zündwaren nur qlk
ihre Mitglieder oder nur in ihren oigtrnen Räu-
men abgcben. Der Nachsteuer und dem Nachzoll
unterlit:gen nuch diejenigen Zündwaren. die sich in
Automaten oder ähnlichen Vorrichtungen Lefinden.

Die Nachsteuer beträgt sür Zündhölzer. für
Zündspänchen und für Zllndstäbchen aus Stroh-
halmen. Pappe odcr sonstigen Stosfen:

n) in Schachteln oder anderen Behältnision mit
einem Inhalt von weniger als 30 Stück.1 Pf. und
mit einem Inhalt von 30—60 Stück I^L Ps. sür
jedis Schachtel oder jedes Behältnis.

b in Schachteln oder anderen Behältntsien mit
einem Inhalt von mehr als 00 Stück IV2 Pf. für
60 Stück oder einem Bruchteil davon;

für Züstskerzchen aus Stearin. Wactzs oder
ähnlichen Stoffen:

n) in Schachteln oder anderen Vehältnisien mit
20 oder wcniger Zündkerzchen 5 Pf. für jede Schach-
tel oder jedes Behältnis.»

d) in grösteren Packungen für je 20 Zündkerz-
chen oder einen Bruchteil davon 5 Pf.

lDie HLHeren Nachsteuersätze treten nicht vin.
wenn die angegebenen Stückzahlen um nicht mehr
als 10 v. H. übcrschritten werden.)
fiir Few:rzeuge:

nj mit Zündsteinen oder Zündschienen aus Zer-
eisen qder anderem Zündmetall zum Herstellungs-
verkaufspreffe

bis zu 2 M. das Stück 0.50 M.

von mehr als 2 M. bis zu 5 M. das St. 1.— M.
von mehr als 5 M. das Stück 3 - M.

sü' jedes Fcuerzeug.

d) Platinselbstzäiider fü'' GosglühlamxLn

0. 30 M.

sür das Stück.

c) mit anderen Zündvorrichtungen 3— M.
für jedes Feuerzeug.

Bci Feuerzcugen aanz oder teilweise aus .Edel-
metall wird ein Zuschlaa von zehn vom Huindert
dcs Herskellcrverkaufspreiscs erhoben:

fiir Zündsteine oder Zündschienen aus Zereisen
oder anderem Zündmetall. insoweit sie nicht in
Verbinduna mit einem Feuerzeugs aebracht sind.
0.10 M. für je ein Eramm oder einen Bruchteil
davon.

Dcr Nachzoll wird nur für Zündhölzer u. dgl..
sywie für Zündkerzchen erhoben. Er beträgt:

.1) fllr Zündhölzer und Zündspänchen sowie ffir
Zündstäbchen aus Strohhalmcn. Pappe oder son-
stigen Stofscn 20 M..

d) sür Zündker.uhen aus Steartn. Wachs oder
ähnlichen Stoffen 50 M. für 100 Kilo.

Von der Nachsteuer sind besreit:

.1) Zündbölzer. Zündspänchen. Zündstäbchen
sowie Zündkerzchen. die sich in anaebrocheiien Ein-
zelpackungen besinden:

d) Zündwaren. die unter amtlicker Aufficht
ausgeiührt oder aus ein Zoll- oder Steuerlager
göbracht werden.

Anmeldung: Wer am 1. Oltober der Nachsteuer
oder dem Nachzolle unterliegende ZünÄoaren im
Besitz oder Ecwahrsam hatte, must sie alsbald bei
der Anmeldestelle anmclden u.nd z-war schristlich
unter AngaLc der Art und Mengp der Zündwaren
sowie des Aufbewahrungsraums. Die Menge ist
sür Zündhölzer usw. nach der Anzahl der Einzel-
packungen und dcr Stück.zahh -sür FeuerzcMe nach
der Stückzahl und für Zündsteine sowie Zündschie-
nen nach dem Gewicht und zwar bei den sür den
Kleinverkauf als Ersatzstj.>ine und Ersatzschjenen
hergerichteten Erzeugnisien nach den Gröstenabmes-
sungen und dem Durchschnittsgewicht der einzel-
nen Muster anzugeben. Bei' Feuerzeugen hat
austerdem- eine Trennung nach den sür die Nach-
stcuerfestsetzung in Belracht kommenden Preisgren-
zen zu.erfolgen. Verwahrt der Nochsteueipflichtige
die Zündwaren nicht selbst. so hat er auch den
Namen. Stand und Wohnort des Verwahrers in
dsr Anmeldung zu oermerken. Anmeldepflichtig
sind -auch alle Zündwaren. die stch in den Prtvat-
räumen der Händler Lefinden. Zündwaren. die
sich zurzeit der Ausstellung der Anmeldung unter-
wegs befinden. müsien' vom Empfänger angemel-
det wprden, sobald sie in seinen Vesitz kommen. Zu
dcn Anmoldungen mussen Vordrucke benuttt wer-
den. die bei jeder Anmeldestelle unentgeltlich ab-
geholt werden können.

Die Anmeldung geschieht Vei der Anmeldestelle.
Anmeldestelle ist für den Sitz der Bezirksstelle das
Hauptsteueramt oder Finanzaml. sür die übrigen
Esmeinden die Steuereinnehnierei des Wohnsitzes
des Steuerpflichtigen.

Die Zündwarenvorräte w'erden oon den Auf-
stchtsbeamten nachgepriift. Dte Anmeldungspflich-
tigen haben bierbei die ersorderlichen Hilfsdienste
zu leisten. Veränderungen des angemeldeten Vor-
rats, die in der Zeit zwischen der Änmeldung und
der Nachprllfung vorkommen. müsien den Beamten
unmittLlbar vor Beginn der Nachprlifung mitge-
teilt und näher nachgewiesen werden.

Ueber den Vetrag der zu zahlenden Nachsteuer
wird dem Zahlungspfllchtigen ein For.derungszet-
tel zugestellt. Der Betrag ist innerhalb 14 Tagen
nach Empfang der Zahlungsaufforderung fwomög-
lich bargeldlos) zu zahlen. Eegen Sicherheitslei-
stung kann- die- Nachsteuer. wenn sie nttndestens
160 M. beträgt. fiir 3 Monate gestundet werden.

Hin1eq;iehungen der Nachsteuer nnd sonstige
Verletzungen der Vorschriften werden bestrast.
Heidelberg, den 24. Oktober 1919.

' Hanptsteueramt.

HandelsregisLereintrag.

Abt. 6. Vd. II. O.-Z. 180.

Firma Sedatin Gesellschaft mit beschränk^
Haftung in Bammcntal. ^
Gegenstand des Unternehmens ist die
kation von Tapeten und der Handel mit di^!.'
Produkten. Die Gesellschoft kann sich auch ,,!!
der Veschaffung und der Erzengung vvn diesen
und ähnlichen Zwecken dienenden Nohmaterialien
mit der Weitcrverarbeitung der Produkte u.,<
Zwischenprodukte befassen. Sie kann sich b.-
industriellcn Unternehmungen betciligen ulii!
solche erwcrben, auch wenn diese nicht in un
nnttelbarem Zusammcnhang nttt den Hauvt
produktcn nnd sonstigen Erscugnissen stek-n'
Das Stammkapital Leträgt 20000 Mark sin
GeschäftSsührer sind bestellf Ernst Freund Ä
rektor in Heivelberg. Lndwig Perron iu Ba»,'
mental. Gesellschaft mit beschränktcr Haftun '
Ler Gesellschastsvertrag ist am 22. Septemb?v
1919 sestgestellt. Zur Zeichnuug der Firmn ist
weun mehrere Ceschästsführer bcstcllt sind die
Unterschrift zweier Geschäftsführer uud. w°nn
Prokur.sten bestellt sind, die Unterschrift zweicr
Geschäftsfübrer oder eines Geschäflsführers und
eines Proknristen erforderlich. Die Bekannd
machungen der Gesellschaft ersoigen durch den
deutscheu Neichsanzeiger oder ein an dessen Stelle
tretendcs Vlatt. v

Vbt, 6. Bd. N. O.-Z. 21. Firma

Gesellschast, Haus am Jettenbühl,
mit befchränkter Haftung in Heivelberg.
Gegenstand des Unternehmens ist der Betriek
einS Sanatoriums für innere Kranke. die nicht
versichernngspflichtig und nachweislich nicht in
der Lage sind, den Aufwand für ihre Heilung
in einem Privatsanatorium aus eigenen Mitte.'n
zu bestretten. TasStainmkapitalbeträgt200000
Mark. Geschäftsführer ist Direktor Wilhelm
Veith in Heidelberg. Stellvertreter: Nevifor
Alban Gabel in Heidelbcrg. Gesellschaft mit
beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag
ist am 17. September 1919 festgestellt, Die
Bekanntmachungen erfolgen in der Karlsruher
Zeitung.

Heidelberg, den 21. Oktober 1919.

Vav. Amtsgericht V. 8217

VereinsregistereLntrag.

-Band 111. O.-Z. 6.

Wirtschaftsvcrbanv dcr Hilfsangestclltcn
Heidelbcrgs in Hcivelberg.

Heidelberg, den 21. Oktobec 1919.
Vad. Amtsgcricht V. 5210

Bekanntmachung.

Petrolenmv-rsorgu ng vctreffend.
Die Ausgabe dec P e > r 0 l e u m k a rt e n an
dicjeuigcu Haiishaltungsnorstände, welche unbedingt
auf Petrolenm angewiesen find und in keincm
dcr von it-nea benntzten Nänmk Eaö oder
clekti'. Licht bcsitzen, eisolgt in der'Zeit voin 28.
ds. Nits. bis 3. November auf unserein Amte
Ziiiiiner 32 — zwischen 9 und 1 Uhr nur gegen
Borlage deö grütten AusweifeS.

Diejentgen Haushaltungen, die bereits im Vor-
jahre eine Petrolenmkarte bezogen haben und auch in
diesem Jahre noch bezugsberechtigt stnd, erhalten ihre
Peiroleupikarte ohne weiterrs; die übrigen bezugsbe-
rechtigien Aiitragsteller, welche also in keinem Rauine
Beleuchtimg haben dürfen, haben auf unserem Amte
einen Fragcbogcn gcwissenhaft auszufüll.en, worauf
thnen ebenfalls eine Karte nusgehändigt wcrden kanu.
(Die Fragebogen werden von uns nachgepriijt.)

Dic Pctroleumkarten sind alsdann einein der
unten gcnannten Geschäfte bis spälestens 3. November
zur Abstempelung vorzulegen; die Avstempelung darf
vo»i Bczug anderer Waren irgendwelcher Art nicht
abhängig gemacht wcrden.

Die Gcschäfte haben die Restellabschnitte wie üb-
lich gezahlt und gebündelt auf unscrem Amte — Zim«
mer — bis spätestens 7. Novemver abzuliefern.

Die Kolonialworengeschäfte^ welche vorerst Petro-
leum verkausen uud Petrol eum zur Abstempelung an«
nehmeu, stud folgende:

Achenbach Nachf., Heumarkt 2, Antenrieth, Land«
hausstr. 16, Bächle, Hauptstr. 102, Buchenau,
Bahuhofstr. 47, Bürkle, Hauptstr. H6, Dewald,
Sch ierb. Landstr. 126, Dichtelmüllcr, Plöck 64,
Fultcr, Miihltalstr. 48, Fehringer, Nvhrbacherstr.
28, Frank, Scbröderstr. 20a, Friedrich, Mitrer-
inaicrstr. 29, Gittinger, Kronprinzenstr. OSg, Goos,
Fahrtgasie, Gramlich, Hauptstr. 208, Grieser,
Mühltalstr 2, Grün, Dvsienhldstr. 95, Häfner,
Friedensitr. 2«, Haniminger, Eppelheimerstr. b,
Hartnig, Nachf., Hauptstr. 219. Henn, Heumarlt,
Hcß, Nlärzgajje 20, Hornuna, Untererst., Hurrle,
Nön eistr. 32, sinell. Markiplah, Koiisumverein,
Bergheimerstr. 87g, .. osieuheimerldst. 3, Steingasie
11, Kiauth, Nachf, Akademiesic. 8, Kcnuth, 9iohr-
bacherstr. 14, Lauser, Apothckergasse 4, Loos,
Bergstr. 6, Marliu, Landhaussir. 4, Metzgcr,
Brückeustr. 10 uud Filialen, Mvock, Brückcnstr. 34,
Müller Gg., Nömcrstr. 19, Mntschler, Friedensstr.
43, Mutschlcr R., Hauptstr. 198, Nagel, Bahn-
hofstr. 15. Gebr. Penner, Nnlage 27, Ries, Laden-
buraerstr. 22, Sceber. Gaisbergstr. 91. Seiferlc,
Schillerstr. 20. Sippel, Plöck 79, Scheurich, Schiller-
straße l^, Schrosi, Handschuhshldstr. 88, Stauch,
Nachf., Stetngasse 1, Ueberle, Plöck 41, Doigt,
Bergheimcrstr. 47, Wolf, Kettengasie 7.

Die übrigen eiiischlägigcn Geschäfte erhaltcn in
den nächste» Tagen ebenfalls Petroleum, welches auf
besondere Marken decal'folgt wird; hierwegen wird
s. Zt. besondere Bekanntmachung crscheine».

Heidelberg. den 25. Okrober 1919.' 8219

Städtischeö Nahrunüsmittelamt.

eiserne, verschliesibar, Lillig
abzugeben

Mart. Körner,

Teleph. 530. Plöck 39. (8109

TliefMck«

sowohl Sammliingen als
auch gute Einzelmarken zu

kaufen gesucht. Gesl.Ang-
unt. L1U0 a. d. „B. Post".
 
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