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Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden (7): Badischer Volksbote: für Deutschtum, Thron und Altar ; Organ der Deutsch-Sozialen Reform-Partei in Baden — 1896

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No. 51 - No. 60 (9. Mai - 6. Juni)
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7. Jahrgaug.





Der — Yolksbote“ er-
jheint 3mal wöchentlih (Diens-



HYeidelberg, Zahuhof ſtraße 9.
Telegramm⸗Adreſſe:

Yolksbote Bei delberg.

. Amzeigenpreis:

Die 5gefpaltene Petitzeile 10 Pfg.








Vreis vierteljahrlich

unfere

Erxpe ition abgeholt 80 Pfs.
Voſt· Zeitungs ureisliſte





Gin glaubiger natholik muß



Wir haben mit

ſtehenden Aeußerungen des Herrn Dechant Dr Hammer
geleſen, wenigſtens ſoweit ſie die anticchriſtlichen
Machenſchaften des Judentums anlangen. Auch wir
ſind der Anſicht, daß dieſe orientaliſchen Eindring-
linge infolge „falſch verſtandener Großmütigkeit“ un-
ver dient das „Bürgerrecht in der chriftlichen Ge-
ſellſchaft? erhalten haben. Auch wir halten dafür,


uns Chriſten heilig iſt, anſtänkern! dürfe. Auch
wir ſind Feinde des Judentums, weil durch dasſelbe
das chriſtlich⸗deutſche Bolk „ausgeſaugt, ausgebeutelt,


_ meinen, wie der Herr Dechant, daß wir uns „die
Lebens⸗ und Schacherpraktiken der Juden nicht ſo
ohne weiteres gefallen zu laſſen“ brauchten.
Herr Dechant Dr. Hammer ſchildert alſo die
jüdiſchen Charaktereigenſchaften und Machenſchaften ſo,


trotzdem huldigt er dem Toleranzduſel der

Zentrumspartei.

und dann: „Aber davor behüte mich Gott, daß ich
dem Juden das Recht zuerkenne, alles, was uns
Chriſten heilig iſt, ungeſtraft anzuſtänkern und mit
feinem eklen Geifer zu beſudeln...“ Wir wären


Hammer die Beſtrafung dieſer jüdiſchen Frepler
denkt? Mit Worten, wie er es in dem „Bonifazius-
Blatt“ thut, und wie es auch manchmal in anderen
katholiſchen Blättern geſchieht, damit iſt, wie wir ſchon
erwähnt haben, nichts zu erreichen. Ein Jude nimmt
ſogar einen recht kräftigen Fußtritt mit lächelnder
Miene in Empfang.
Unſer Herr und Heiland,
Liebet eure Feinde“, hat durch die That bewieſen,
daß dies nicht von den Feinden der Hoheit Hottes
gilt: Er nahm einen Strick und jagte damit die
jüdiſchen Haufierer und Produktenhändler und Bankiers
aus dem Tempel hinaus! Er begnügte ſich alſo nicht
mit Worten ſittlicher Entrüſtung und Ermahnung zur
Beſſerung, ſondern er that mit den Religionsfrevlern


chriſtlichen Kirche erwarten ſollte. ;

Die Herren Lieber und Genoſſen, die an der
Spitze des katholiſchen Centrums ſtehen, hahen ja oft
genug recht ſcharfe Hiebe gegen Mitchriſten aus-
zeteilt und damit bewiefen, daß es in der Praxis


Verfügung zu ſtellen, wenn man auf den einen etwas
hinaufbekoͤmmen hat. Warum ſucht man ſich ganz
ſpezieil den Zuden gegenüber gerade diejenigen
Stellen der heiligen Schrift heraus, welche Liebe zu


vor die Säue werfen, wie es in der Schrift heißt, und


geuden, die derer unwürdig ſind. An den Juden
iſi, um einen modernen Ausdruck zu gebrauchen,
Hopfen und Malz verloren, und läßt ſich einer von
ihnen taufen, ſo geſchieht es unter hunderttauſend
Fällen vielleicht einmal infolge innerer Ueberzeugung;
fiagt doch ſchon der Apofiel Paulus in ſeinem
Briefe an Titus: 1
und unnütze Schwätzer und Verführer, ſonderlich
aus der Beſchneidung , welchen man muß das
Mauleſtopfen, die da ganze Häuſer verkehren
und lehren, was nichts taugt, und zwar um ſchänd-
lichen Gewinnes ı!) ‚willen.“ Von ſolchen „Ge-
auften“ ſagt der Apoſtel Petrus in ſeinem 2.
Briefe (Kap. 2) ſehr treffend: „Der Hund friſſet
wieder was er ausgeſpieen hat und die Sau wälzt
fich naͤch der Schwemme wieder im Koth.“ — Eeit
jenen Zeiten haben ſich die Juden aber eher ver-
ichlimmert als verbeſſert. Auch heute können wir
genau dasſelbe beobachten, was der Evangeliſt
Matheus Gap. 23, 15) von den Juden tadelt:

Wehe euch, ihr Schriſtgeiehrten und Phariſäer, ihr
Beuchler, die ihr Land und Meere durchzieht, um













Preß⸗Schriftgelehrten — die Levi, Cohn, Manaſſe —


Chriſten „freireligiöſe“ Judengenoſſen zu machen,
und wenn ſie das zuſtande gebracht haben, ſo werden


hut anvertrauten Gemeindemitglieder vor Demorali-
ſation ſchützen will, wie ſie foll, ſo muß ſie mit


ſierende Judentum aufnehmen. Bisher iſt dieſe Er-
kenntnis nur der proteſtantiſchen Geiſtlichkeit auf-


bis jetzt nur an bloßen Worten bewenden läßt,



liſche Geiſtlichkeit, an deren antiſemitiſchen Geſinnung


Hammer — nicht zweifeln, endlich auch die Theorie
in die Praxis zu übertragen. Wenn wir recht unter-


Katholiken verboten bei einem Juden in Dienſt zu
Wie wäre es, wenn man dieſen Rechtspara-
graphen in Zulunft mehr betonte?! Man würde da-


tution bewahren („Bei einem Juden muß man ſchlecht


bei Juden im Dienſt geſtanden haben) und man würde
zu gleicher Zeit einen heilſamen Einfluß auch auf die


chriſtlichen Dienſtboten mehr bekommen, ſo erſticken
ſie ſchnell in ihrem eigenen Schmutz, wenn ſie es nicht
vorziehen, vorher den deutſchen Staub von ihren Platt-
füßen abzuſchütteln und auszuwandern. Damit würde


treffend ſchildert, beſeitigt fein. . *
Die Geiſtlichkeit iſt ja die eigentliche Führerin


ſie auch auf dieſe einen heilſamen Einfluß ausüben
können. Trotz aller Ableugnungen hat der Turm des
Zentrums, der ſo viele Stürme erfolgreich zurück-
gewieſen hat, in letzter Zeit verſchiedene bedenkliche
Riſſe erhaiten. Der Mörtel, der zur Zeit des Kultur-
kampfes eiſenfeſt geweſen war, iſt bröckelich geworden
und bedarf einer gründlichen Erneuexung.
hat man jedoch noch keine Maſſe gefunden, die das


Nun ſchaue man einmal nach unſerem Nachbarlande
Oeſterreich! Obwohl es eine faſt ausſchließlich
katholiſch⸗chriſtliche Bevölkerung hat, wurde es, und
wird es zum Teile noch, von dem Judentum und dem
verjudeten Liberalismus geknechtet.
Deütſch⸗Oeſterreicher machten es ſo, wie es die reichs-
deutſche Zentrumspartei jetzt thut: ſie experimentierten
herum, ſuchten kleine und nebenſächliche Erfolge zu er-
ringen, zu inneren Spaltungen führte. Die Juden
waren dem gegenüber ſelbſtverſtändlich einig in
Wahrung ihrer Intereſſen und ſie brauchten nur am
Bändchen zu ziehen, ſo tanzten ihre Sklaven, die
liberalen Marionetten, nach ihrer Maultrommel, daß
es eine „wahre Freude“ war.

Da, plötzlich tritt ein vollſtändiger Umſchwung
ein! Die chriſtlich geſinnten Deutſchen, die bisher
ſtets den Ambos gebildet hatten, auf den der Hammer
der judenfreundlichen öſterreichiſchen Regierung unter
infernaliſchem Gelächter der Judo-Magyaren und
Juͤdo⸗Liberalen niedergeſauſt war, ſie kehrten die
Sache um, ſie vergaßen alle kleinen Meinungs-
ſtreitigkeiten, vereinigken ſich unter einem gemein-
famen Banner und ſchlugen uun ſelbſt mit
kräftiger Fauſt darein, derart daß dem Miniſterpräſi-
denten Badeni „mit der eiſernen Hand“ von den
Hieben des deutſchen Michel der polniſche Schädel
oͤrummte und er de- und wehmütig zu Kreuze kroch.






cruttliche 2 Heidelberg. (




geworden, und der Ambos iſt der Pſeudo⸗Liberalis.
mus, und wenn die Ermannung des deutſchen Michel
ſtand hält, ſo dürften ſeine derben Fäuſte denfelben
bald in Grund und Boden ſchlagen. „Deutfch-chrifts


Dr. Lueger zum Buͤrgermeiſter Wiens und die Er-
eigniſſe, die dieſe begleiteten, ſind der Markſtein für
den Beginn einer beſſeren, auf chriſtlich- und


Geſchichte der Oſtmark.


Umſchwung zu verdanken? Aus allen Epifoden der

Patriot zu entziehen vermochte. Man vergaß die


Aehulich iſt es jetzt in Wien ergangen. „Kampf





/





auch in Zukunft ein feſtes Bindemittel bilden wird.
Aus den Wiener Wahlen ſollte ſich die Zentrums-


ſucht, eine Lehre ziehen! Wenn ſie die Fahne des


bürgerlichen Gleichberechtigung der „ausſaugen-
den, ausbeutenden, ausſtehlenden, ausbetrügenden“


Die deutſch-ſoziale Reformpartei treibt keine


wirtſchaftlichen Gedanken auch in anderen Parteien
In der deutſch-konſervativen
Partei iſt ihr dies bereits in ganz hübſcher Weiſe ge-


aͤntiſemitiſch. Auch in anderen Parteien, und nicht am


ſchon recht deutlich bemerkbar und, wie geſagt, die
Führer des Zentrums würden parteipolitiſch klug
handeln, wenn ſie dieſer allgemeinen auti-jüdiſchen
Stimmung des Volkes Rechnung tragen würden.
Mancher katholiſche Mann, der, weil ihn die jetzige
unentſchloſſene Zentrumspolitik begreiflicherweiſe nicht
befriedigt, ſich der deutſcheſozialen Reformpartei an-
geſchloffen hat, würde dann vielleicht zu ſeiner alten
Partei zurückkehren.

Neidlos würden wir einem offen und ehrlich
antiſemiſchen Zentrum dieſe
gönnen; ſo lange aber die Zentrumsführer blind ſind
gegenüber der Hauptgefahr, die dem chriſtlich-
deutſchen Volkstum in Geſtalt des kurrupten und
korrumpierenden Judentums droht, ſo lange werden
wir nicht müde werden, Parteigenoſſen gerade auch aus


vermeiden und verurteilen konfeſſionellen Hader,
aus dem das Judentum ſeine Kräfte zieht. Jeder
gute Deutſche, ſei er Katholik oder Proteſtant, iſt uns
in gleich herzlicher Weiſe als Mitſtreiter willkommen.

„Für Deutſchtum, Thron und Altar!“ das


Wahrung unjerer nationalen Rechte, Kräftigung des
chriſilichen Geiſtes, Treue zu unſerm angeftammten
Herrſcherhauſe, Schutz des werkthätigen Volkes gegen
Auswucherung und Ausbeutung durch „ſchwarze“ ſo-


müſſen fiegen, weil die Verwirklichung des dentſch-
ſozialen Proͤgramms dem deutſchen Volke ſowohl in


Gleichgewicht

jüdiſcher Mißwirtſchaft
F. Goebel.

verlorene
wiedergeben würde. -
 
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