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Rudolf Bangel <Frankfurt, Main> [Hrsg.]
Verzeichnis der hervorragenden Japan- und China-Sammlung des ehemaligen Kaiserlich Deutschen Generalkonsuls in Japan Herrn Dr. Schmidt-Leda † u.a.: Versteigerung in Frankfurt a. M. ... (Nr. 717): bestehend aus einer chronologischen Kollektion von Farbenholzschnitten aus der ältesten Zeit bis zur Mitte des XIX. Jahrhunderts und Arbeiten in Lack, Holz, Elfenbein, sowie Schwertzieraten: Versteigerung in Frankfurt a. M.... Dienstag und Mittwoch den 3. und 4. November 1908 — Frankfurt am Main, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.30834#0006
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Uorbemerkung.

Dieser zweite Teil der Sammlung des Herrn Dr. Schmidt-Leda schließt
sich würdig dem ersten an.

Die Farbenholzschnitte umfassen wieder das ganze Gebiet und die
sämtlichen Perioden dieser interessanten Technik mit ihren anmutigen und
reizvollen Produkten und es ist schwierig, zu entscheiden, ob man bei den
einzelnen Blättern mehr die Feinheiten der Linienführung, die mit subtilem
Empfinden gewählten Farbennuancen oder die Vielseitigkeit der Darstel-
lungen bewundern soll.

Auch die umfangreiche Abteilung der Lackarbeiten, insbesondere die
zahlreichen Inros verdienen besondere Beachtung.

Unter den Schwertzieraten herrscht das einfache klare Motiv vor. Dem
Schwerte, von alters her die nationale WaiFe der J apaner, wurde, infolge seiner
Bedeutung im Kunsthandwerke, stets eine Vorrangstellung eingeräumt und
Genealogien von Meistern haben sich ausschließlich mit seiner Ausschmük-
kungbeschäftigt. EisengeschmiedeteStichblättermitdurchbrochenenPflanzen-
motiven, Ornamenten usw. wechseln ab mit Ziselierungen in Edelmetallen,
viele Farben der Bronze mit Edelmetallen und ihren Legierungen, und der
außerordentliche Reichtum japanischer Kunstübung kommt gerade auf diesem
Gebiete besonders überwältigend zum Ausdruck.

Der Rest der Dr. Schmidt-Ledaschen Sammlung wird in einer Schluß-
versteigerung am 3. und 4. Dezember d. Js. durch mich zum Verkauf ge-
langen und es befindet sich darin als besonders bemerkenswert eine große
Anzahl von Malereien aller Zeiten.

Prankfurt a. M., Oktober 1908.

Rudolf Bangel.
 
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