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Rudolf Bangel <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Städtische Sammlungen <Freiburg im Breisgau> [Hrsg.]; Rudolf Bangel [Hrsg.]
Katalog / Rudolf Bangel: Versteigerung in Frankfurt a.M. (Nr. 1015): Gemälde moderner und alter Meister: Textilien, Möbel, Silber, Bronzen, Keramik, Plastik, Holz, Elfenbein, Aquarelle, Graphik, Handzeichnungen aus den Städtischen Sammlungen zu Freiburg im Breisgau und aus Freiburger Privatbesitz ; [Versteigerung: 19. April bis 23. April 1921] (Katalog Nr. 1015) — Frankfurt a. M., 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.21989#0009
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3 1 ie Stacft Ereihurg im Breisgau hat ahs nunmehr faft

/ V taufendjähriger Mittekpunht einer Landschaft von
urahter Geftchichte und Kuftur in ihrem Mufeum ganz
hefttimmte Aufgaben zu erfüifen. Eine Vernachfäjfigung
diefer Aufgaben würde von Mit* und Mach weht afs ein
unverzeihficher Tehfer empfunden. Schon vor dem Krieg
ivar es für die doch immerhin nicht große Stadt die
zudem des feichtflüffigen Reichtums einer großen Jnduftrie
und Hände fs entbehrt nicht ganz feicht, diefen Aufgaben
nachzuhommen. DoppeftSchwierig nach unferem Zufammen*
hruch. So find die Ereihurger Sammfungen gezwungen,
fich ftreng auf ihre eigentfichen Ziehe zu honzentrieren und
fido die Mitteh zu deren Erreichung durch Ahfttoßung ahfer
nicht in ihren eigentfichen Sammefhereich gehörigen Stüche
zu verfchajfen. Dazu hommt noch, daß das vor dem Kriege
gepfante und hewihhigte Sammfungs - Gebäude der großen
Koffen ha Über jetzt und für häng er hinaus nicht gebaut
werden bann, es wird nur in einer fehr hefcheidenen Reduh*
tion erflehen, die dazu zwingt fehhftt die Kunft und Kuhtur
des Breisgaus nur in möghichft honzentrierter Eorm dar-
zufttehhen. Aus diefem Grunde werden auch eine Anzahh
fchöner Möheh des 17-, 18. und lj. Jahrhunderts', die man
fonft gerne hehaften hätte, ahgefttoßen, da eben eine Auf
fttehhungsmög hieb heit für fie in dem hefchränhten Raum auf
Jahrzehnte hinaus nicht vorhanden fein wird. Sie atmen
die behäbige, hürgerhiche Kuhtur des damahigen Breis-
gaues, wie fie auch in den Häufern feines Adehs vertreten
war. Ein trejfhicher Schranh mit Säuhen und Einhagen zeigt
noch die Eormen der Spätrenaiffance, wie fie in der Gegend
ühhich waren, die meiften Schränhe entflammen dem Spät*
barock.unter ihnen auch mit dem ganzen reichen Gefchmach
des damahigen Handwerkes eingehegte Stüche. Bei der
Nähe des Ehfaßes und der Vogefen ift es fehhftverfttändhid),
daß das franzöfifche Kunfthandwerh einen heträchthichen
Einfluß ausgeüht hat, audö wiflen ivir aus ahten Inventaren,
daß man direkt Möheh aus Paris bezogen hat, was hei
einem und dem andern Stück der Ealh fein mag. Dazu
 
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