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Rudolf Bangel <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Rudolf Bangel [Hrsg.]
Katalog / Rudolf Bangel: Versteigerung in Frankfurt a.M. (Nr. 1074): Ausgewählte Werke der Malerei: u. a. die Privatgalerie Senator Max Fessler, Pforzheim ; deutsche und französische Schule des XIX. und XX. Jahrhunderts ; [Versteigerung: 11. Mai 1926] — Frankfurt a. M., 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.21904#0008
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( ßevorsteßende Auffösung cfer SammCung des Herrn

t J Senator M a x Teßßer in Pforzßeim muß von den

__' Preunden seiner Persönficßßeit und seines gastßicßen

Hauses in der Lindenstraße der ßadiscßen GoCdscßmiedestadt
seßr scßmerzdcß empfunden iverden. Denn ßier ist ein Ganzes,
das auf ßescßeidener Basis ßegründet war, undsicß Cangsam,
stet undsicßer einer foCgericßtigen Aßrundung und VoCCendung
näßerte, unmitteCßaran der Cetzten EntwicßeCungsstufe zerstört.
Eine SammCertätigßeit von zwanzig Jaßren wird ßeendet
durcß den pCötzdcßen EntscßCuß, die erworßenen Kunstwerße
wieder ßerzugeßen. Wer nun zu dem Kreise geßörte, der sicß
angeregt um Max EeßCer geßiCdet und von der temperament-
voCCen Energie seines Wesens meßrfacß starßen Eindrucß emp-
fangen ßat, ist ßeute von der Ußerzeugung erfüCCt, daß dem
ernstßaften, ßunstßegeisterten SammCer die Entscßeidung, sicß
von seinen Scßätzen zu trennen, seßr scßwergefaCCen ist. Denn
er und die Seinen waren wie verwacßsen mit ißren BiCdern, er
vor aCCem ist im scßönsten Sinne ein zunäcßst für den ßiinst-
Ceriscßen Scßmucß seiner Woßnräume ßedacßter, dann mit zu-
neßmendem Interesse weit ausgreifender Mäcen gewesen. Da
er die einzeCnen Zimmer seines Hauses nacß deßorativen An-
sprücßen wäßCeriscß scßied, und durcß die AuswaßC der in
ißnen entßaCtenen Stücße auseinanderßieCt, sucßte er in gege*
ßenen Raßmen jeweiCs ein Ganzes zu scßaffen, in dem er, ausa
rußend von der Arßeit des 7'ages, sicß einer aßwecßsCungs-
reicßen PfCege geistiger Genüsse zuwenden ßonnte. Aßer wie
seßr es docß Max EeßCer drängte, aCs Gescßäftsjnann und
Arßeiter mit seiner gedeßten WeCt derKunst in einerständigen
Verßindung zu ßCeißen, ist aus seinem Bestreßen ersicßtdcß,
sogar in seinem Privatßureau im Erdgescßoß seines Hauses
sicß mit Werßen ßesonderer Quafität zu umgeßen. So ßefand
sicß ßier, dem mäcßtigen Arßeitstiscßgegenüßer, die ganze Wand
einneßmend, Tßomas scßönstes GemäCde, die ßCaue Sommer-
Candscßaft, iväßrendim Heßenzimmer, wo in großen Scßränßen
die vorzügdcßeBißCiotßek unddie erfesene SammCung derZeicß*
nungen und der Grapßiß untergeßracßt waren, damit jede
freie Minute der LießCingsßescßäftigung gewidmet werde, die
ßfug gewonnenen ErstCinge einer französiscßen Sondergruppe
ßingen, deren Ergänzung EeßCer seßr am Herzen Cag.
 
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