z;6 - Seminara.
Ich sah noch izt Menschen, die ehemals in diesen Hau-
sern wonten, aus dem Schutte die Gebeine der Ihrigen
und ihre Reichtümer hervorsuchen, und was am heftig-
sten auf mich wirkte, war der Anblik eines Schädels,
den ein Mädchen so eben aus den Ruinen hervorzog:
alles das versezte mich in eine gewisse Betäubung, so
daß ich schweigend und starr durch die Zerstörung hin-
ritt. In dem höchsten Teile der Stadt war einst der
große freie Ptaz derselben; ich fand dort eine Menge
verfammleter Menschen, fragte nach einem Wirrshause,
fand aber keines; wir namen daher das Anerbieten eines
Tischlers, uns seine Werkstatt einzuraumen, an. Einige
der Angesehensten des Orts', mit denen wir bald, da alles
begirig war, die angekommenen Fremden kennen zu
lernen, bekannt wurden, nötigten uns darauf in ihre
Barakke, beredeten uns in ihrer Gesellschaft morgen die
Verwüstung der Gegend umher zu sehen, und pflegten
uns so gut sie konnten. Wir errichteten mit ihnen eine
Gastfreundschaft, wechselten unsre Namen, und verspra-
chen uns, wenn irgend einer von unfern Bekannten ins
Vaterland des Andern kommen würde, sein zu pflegen
und zu warten, eingedenk des errichteten Freundschaft-
bundes. Wenn Sie daher einmal nach Seminara reisen,
so geb' ich Ihnen Addreßbriefe an Giacomo Galliani,
und Francesco Antonio Pellicheri mit. — bis
Morgen. —
Fort-
Ich sah noch izt Menschen, die ehemals in diesen Hau-
sern wonten, aus dem Schutte die Gebeine der Ihrigen
und ihre Reichtümer hervorsuchen, und was am heftig-
sten auf mich wirkte, war der Anblik eines Schädels,
den ein Mädchen so eben aus den Ruinen hervorzog:
alles das versezte mich in eine gewisse Betäubung, so
daß ich schweigend und starr durch die Zerstörung hin-
ritt. In dem höchsten Teile der Stadt war einst der
große freie Ptaz derselben; ich fand dort eine Menge
verfammleter Menschen, fragte nach einem Wirrshause,
fand aber keines; wir namen daher das Anerbieten eines
Tischlers, uns seine Werkstatt einzuraumen, an. Einige
der Angesehensten des Orts', mit denen wir bald, da alles
begirig war, die angekommenen Fremden kennen zu
lernen, bekannt wurden, nötigten uns darauf in ihre
Barakke, beredeten uns in ihrer Gesellschaft morgen die
Verwüstung der Gegend umher zu sehen, und pflegten
uns so gut sie konnten. Wir errichteten mit ihnen eine
Gastfreundschaft, wechselten unsre Namen, und verspra-
chen uns, wenn irgend einer von unfern Bekannten ins
Vaterland des Andern kommen würde, sein zu pflegen
und zu warten, eingedenk des errichteten Freundschaft-
bundes. Wenn Sie daher einmal nach Seminara reisen,
so geb' ich Ihnen Addreßbriefe an Giacomo Galliani,
und Francesco Antonio Pellicheri mit. — bis
Morgen. —
Fort-