Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian [Bearb.]: Reise von Scilla in Kalabrien bis Katanien in Sizilien (Dritter Theil): Reise von Katanien in Sizilien bis zurük nach Neapel (Göttingen: bei Johann Christian Dieterich, 1792)

Tal von Jspika. 447
„voll von emgehaueuen Wvnungen ist. Sie sind re-
„gelmäßig in verschidene O.uartt're verkeilet, die zahl-
„reicheu Familien zum Wonplaze dineten. Viele und
„prächtige Mmmmenke der Art sind in Sizilien: doch
„treffen besonders hier verschidene Umstände zusammen,
„die dieses Werk sehr merkwürdig machen. Vielleicht
„begab sich ein Volk, vertriben aus stinem Vaterland?,
„wie die Geschichte häufige Beispile anfürek, in einem
„sehr entsernecen, von uns nicht mehr zu bestimmen-
den Zeitalter, in dieß Tal, um sich da einen Won-
„plaz zu errichten. Hier, abgeschnitten von aller Hülse,
„waren sie durch ihr Bedürsniß gezwungen daraus zu
„denken, wie sie sich mit den zur Erhaltung höchst
„notwendigen Erfordernissen versehen möchten, und
„vorzüglich, wie sie sich vor Unwetter und Kalke
„schüzen wolleten. Aus Armut, d) nicht im Stande
„sich eine hinreichende Anzal Häuser zu erbauen, suche-
„ten sie durch unermüdete Arbeit ihre Bedürfnisse zu
„befridigen, und gruben sich in die Felsenwand dieses
„Tales

d) Hier dachte warscheinlich der Fürst nicht daran,
daß ein weit grösserer Aufwand von Kräften, und
weit mehr Reichtum dazu gehöret, um im harten
Felsen sich Wonungen zu errichten, als Hütten auf-
zubauen, zu denen ihnen, in den frühesten Zeiten,
besonders die reichen Gebüsche Siziliens eine Menge
Materialien darreicheten. Wvl nichr Armut war
der Grund, sondern Unkuuoe, daß man über der
Erde sich eben so sichere Wonplaze errichten konnte,
als unter der Erde.