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Heege, Andreas; Falk, Alfred; Internationales Hafnerei-Symposion <40, 2007, Obernzell>; Heege, Andreas [Hrsg.]; Universität Basel / Seminar für Ur- und Frühgeschichte [Mitarb.]; Internationales Hafnerei-Symposion <40, 2007, Obernzell> [Mitarb.]; Universität Basel / Seminar für Ur- und Frühgeschichte / Jüngere und Provinzialrömische Abteilung [Mitarb.]
Basler Hefte zur Archäologie (Band 4): Töpferöfen: die Erforschung frühmittelalterlicher bis neuzeitlicher Töpferöfen (6.-20. Jh.) in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz — Basel: Archäologie-Verlag, 2008

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Andreas Heege

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1 Das fast 5000 historische Fotos aus Höhr-Grenzhausen und
Nachbarorten umfassende Bildarchiv von Heribert Fries t,
dem besten Kenner der Töpferei in Höhr-Grenzhausen, be-
findet sich nach wie vor im Besitz der Familie und ist auf
Anfrage bei Sigert Böhmer (Höhr-Grenzhausen) zugänglich.
Es konnte zum Thema vollständig durchgearbeitet werden.
Alle nachgewiesenen Ofenstandorte und Ofenbilder sind in
der Töpferofen-Datenbank (siehe CD) erfasst. Ich danke Frau
Erna Fries sehr herzlich für die Möglichkeit der Einsichtnah-
me und Sigert Böhmer für Hinweise und Unterstützung in
Höhr-Grenzhausen.
2 Weiser 2003.
3 Für Überlassung zahlreicher Literaturhinweise danke ich
Gabriele Scharrer (Wien A), Thomas Kühtreiber (Krems A),
Michael Ernee (Prag CZ) und Yves Henigfeld (Strasbourg F).
4 Es gibt Öfen mit rundem und mit rechteckigem Grundriss.
Halle 1765, 130-131. Duhamel du Monceau 1771, 208-209
Suppl. PI. 3 und 4. Abbildungen auch in Proust 1985, 655.
Hartwig 1772, 298-299. Beckmann 1777a, 218. Brongni-
art 1877, Abb. 77 und 78 (Gouda). Lith 2000, 300. Eine
Beschreibung des Brandes in einem solchen Ofen: Gatterer
1790, 32. Zu dem letzten erhaltenen Ofen des Westerwal-
des und zu Bauzeichnungen für Tonpfeifen-Brennöfen vgl.
Kügler 1995, 226-237 und Gilson 1996, 24-27. Ein umge-
setzter Tonpfeifenofen wird im Keramikmuseum in Andenne,
Belgien, gezeigt. Ausgrabungen solcher Öfen sind ausge-
sprochen selten, obwohl es in zahlreichen niederländischen
Städten, wie z.B. Gouda NL, zahlreiche dieser Öfen geben 7
müsste. Die Situation in Gouda ist allerdings sehr kompli-
ziert, da die Masse der Pfeifenmacher, sofern sie nicht eine
eigene Töpferwerkstatt besass, ihre Pfeifen in den Öfen der
goudischen Töpfer brennen lassen musste (frdl. Information
Don Duco, Amsterdam). Ausgrabungsbefunde: Carmiggelt/
Eynde 1993. Unteidig 1999. Für die abweichende englische
Ofentechnologie (Muffelöfen!) vgl.: Peacey 1996. Ausser-
dem: http://intarch.ac.uk/journal/issue1/peacey/index.html.
5 Erstaunlicherweise gibt es bis kaum Versuche einer zusam- 8
menfassenden Darstellung der technologischen Entwicklung
der Porzellanöfen (unbefriedigend: Coudamy 1987). Und 9
dies, obwohl ohne die Entwicklung der spezifischen Ofen-
technologie und der verwendeten Baumaterialien - wich-
tigster Teil des „Arcanums" des frühen 18. Jahrhunderts,
neben der unterschiedlichen Mischung der Massen und der
Bereitung der Malfarben - eine Entwicklung der europäi-
schen Manufakturen kaum möglich gewesen wäre. Vgl.:
Weber 1798 (1977), 163. Hofmann 1921-1923, 8, 15 und
203.) Vor allem über die Öfen der Frühzeit der Porzellan-
Manufaktur in Meissen, Sachsen D wissen wir so gut wie
nichts: Berling 1910, 118-1 20. 1812 existierte dort ein Ofen
wie in Wien A: Brongniart 1877, 57 pl. XL, Fig. 3. Hervorzu-
heben ist die Arbeit über das Arcanum und die Porzellanöfen
der Manufaktur in Nymphenburg D (ca. 1770): Hofmann 10
1909 bzw. Hofmann 1921-1923. Zu den älteren liegenden
Typen der Porzellanöfen vgl. die Stiche in: Milly 1771, Taf.
1-2. Weber 1798 (1977), Taf. 6-8. Eine frühe Beschreibung
eines Porzellanofens liefert auch: Beckmann 1777b, 230-
231. Das Bayerische Nationalmuseum München verwahrt
die unveröffentlichten Zeichnungen des Porzellanofens der
Manufaktur Frankenthal D aus den Jahren 1765/1770 (Inv.
Nr. 13/156; vgl. CD). Zur Herkunft und den historischen
Zusammenhängen dieser Zeichnungen vgl. Hofmann 1921-

1923, 205-208). Ofenzeichnungen der Porzellan-Manufaktur
Fürstenberg D verwahrt das Niedersächsische Staatsarchiv
Wolfenbüttel unter den Akten der Berg- und Hüttenadmi-
nistration der herzoglichen Kammer, Bestand 54 Alt Nr. 5
(Laufzeit 1753-1784). Eine völlig falsche Beschreibung eines
frühen Porzellanofens liefert erstaunlicherweise: Lith 2000,
170 (Stichwort „Four bouteille").
Im betrachteten Gebiet wurde nur in Bayern bislang ein Rund-
ofen archäologisch untersucht. Er diente von 1808 bis 1867
zur Produktion von Steinzeug: Czysz 1992. Czysz 1993a.
Vgl. Brongniart 1877, 40 und PI. XIII, Fig. 3 bzw. PI. XXIII,
Fig. 2. Erhalten hat sich ein Rundofen für Steinzeugproduk-
tion in Höhr-Grenzhausen D: Gilson 1996, 40-43. Rundöfen
wurden in Einzelfällen auch zur handwerklichen Irdenware-
Produktion eingesetzt, z.B. in Ochtrup in Westfalen D, nahe
der niederländischen Grenze: Lehnemann 1998, 72 (vgl.
dazu ähnlich flachen Rundofen in: Coudamy 1987, Fig. 51).
Zu englischen Rundöfen des 17. bis späten 18. Jhs. siehe:
Mayes 1968. Celoria/Kelly 1973. Bemrose 1973. Tait/Cher-
ry 1978. Pryor/Blockley 1978, 32-36. Barker 1998 ausser-
dem Bimson 1 961, pl. 117b und Schumacher 1 884, Taf.
VIII, Fig. 87 und 88. Zu den ab 1769 in Sèvres F, wohl nach
englischen Vorbildern entwickelten Rundöfen der Porzellan-
industrie und ihrer weiteren technischen Entwicklung vgl.
Coudamy 1987, 76ff. Coudamy 2002. Siebeneicker 1993.
Die älteste Darstellung eines Porzellan-Rundofens (1771)
siehe in Milly 1771, Taf. 5 und 6. Der älteste Rundofen auf
deutschem Boden stand 1779 in der Porzellan-Manufaktur
Ludwigsburg D. Er ist oberirdisch nicht erhalten und nicht
ergraben: Hofmann 1921-1923, 241.
Öfen dieses Typs mit aufsteigender oder überschlagender
Flamme wurden nicht systematisch gesammelt, obwohl sie
im späten 19. und 20. Jh. eine grössere Verbreitung gehabt
haben müssen und heute noch in einigen wenigen Exemp-
laren im Westerwald in Betrieb oder museal erhalten sind.
Zum Ofentyp vgl. die Schemazeichnungen in z.B. Wijnblad
1768, Nawrath 1928, 30-36. Hecht 1930, Abb. 61. Greber
1950, Fig. 93. Rhodes 1969, Abb. 50. Litzow 1984, 117
Abb.153. Rhodes 1969, Abb. 50.
Vgl. z.B. Brongniart 1877, PI. LVIII, Fig. 5 und PI. LIX. Cou-
damy 1987, 1 56ff. Lith 2000, 166-180.
Vgl. den Ofen bei Piccolpasso 1558: Lightbown/Caiger-
Smith 1980, fol. 27 Abb. 71. Archäologische Befunde zu
ungewöhnlichen kleinen, zweiteiligen „Nebenöfen" erbrach-
ten die Grabungen in der Majolica-Töpferei von Bergen-op-
Zoom NL (siehe Beitrag Vermunt), der Irdenware-Töpferei
von Ingolstadt, Konviktstrasse, Bayern D (unveröffentlicht),
Leipzig, Sachsen D, Grimmaische Vorstadt, Fläche B, Ofen
XII (siehe Beitrag Christian Ronnefeldt) und Frechen, Nor-
drhein-Westfalen D, Alte Str./Dr. Tusch-Str. Ofen 4 (Rosen-
stein 1995, Abb. 59). Einen entsprechend gedeuteten Anbau
weist der stehende Ofen der Fayencemanufaktur Wrisberg-
holzen, Niedersachsen D auf: Rohmeyer/Wunderlich 1991,
145-146.
Vgl. zur Entwicklung dieser Industrie die entsprechende
archäologische und technologische Literatur und die darin
enthaltenen Ofenabb.: Wijnblad 1767. Jars 1768. Beckmann
1780. Gilly 1797-1798. Eiselen 1802. Schaller 1828. Neu-
mann o.J. (1874). Weberling 1840. Keil 1855. Heusinger
von Waldegg 1861. Heusinger von Waldegg 1891. Heusin-
ger von Waldegg 1901 (zahlreiche Ziegelöfen und Variati-
onen). Bock 1893. Dümmler 1914. Nawrath 1928. Bock
1894. Bock/Nawrath 1942. Schmidt 1948. Schulz 1950.
Bender/Händle 1982. Litzow 1984. Rupp/Günther 1988.
 
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