Baumeister: das Architektur-Magazin (8.1909/1910)

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DER BAUMEISTER » 1909, NOVEMBER.


Post- und Amtsgebäude Wien.
Arch. Siegfried Theiss und Johann Jaksch, Wien-Neustadt.


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*) (Vortrag, gehalten auf dem Denkmalpflegetag zu Lübeck
am 25. September 1908.)

Berlin, S. Rütschi in Magdeburg, Hugo Wagner, Bremen,
Gebr. Rank, München, Martin Dülfer, Dresden, Siegfried
Theiss und J. Jaksch in Wien (s. S. 22/23) u. a. Einige
weniger glückliche Beispiele werden bei einer folgenden
Auflage des Werkes, wenn der Vorrat an guten Beispielen
grösser ist, sich austauschen lassen. Allen Fassaden sind
Grundrisse beigegeben. Die Ueberlegenheit des einen
Typus vor dem andern ist unschwer festzustellen. Jeden-
falls dürfte das zweistöckige Mietshaus mit stattlicher
Dachausbildung wie z. B. das prächtige Storzsche Haus
in Stuttgart (Abb. s. Seite 19) für unsere sämtlichen
Aussenviertel der Grossstädte sowie für den ganzen j
Bezirk der kleineren Städte mit die empfehlenswerteste
Form des Mietshauses sein; die vierstöckige Mietskaserne
ist aus diesen Bezirken zu verbannen und nur an den
Verkehrszentren eventuell an grossen Plätzen zu dulden.
Das Buch wendet sich nicht nur an Architekten, sondern ;
an sämtliche, die mit dem Mietshausbau zu tun haben;
allen diesen empfehlen wir seinen Besitz zur künstleri-
schen Anregung bei der weiteren Verbesserung dieses
schwierigen Problems besonders auch zur Aufrüttelung
ihres nicht immer schuldlosen Gewissens. H. Jansen.

Städtische Kunstkommissionen.*)
Von Prof. Dr. Paul Weber-Jena.
Der Gedanke, eine besondere Kommission zum
Schutze der Bau- und Kunstdenkmäler eines Ortes
einzusetzen, liegt nahe. Unsere Zeit ist bedeutend
empfindlicher gegen Veränderung und Abbruch wert-
voller alter Bau- und Kunstdenkmäler geworden, als
dies noch vor etwa zehn Jahren der Fall war. Das ist
erfreulich. Wir dürfen hierin wohl auch eine Frucht
der Tagungen für Denkmalpflege erblicken. Der Streit
über den Umbau des Braunschweiger Gewandhauses
hat gezeigt, wie weite Kreise heutzutage eine der-
artige Frage zieht. Die Allgemeinheit beansprucht
heute eine Art Mitbesitzrecht an den Denkmälern der
Vergangenheit, und daraus entwickelt sich leicht auch
der Wunsch nach einem Mitberatungsrecht. Bei der
weitgehenden Selbstverwaltung der Städte in den

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