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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Stiehl, Otto: Allerlei Backsteinbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0047

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DSS BAUMEISTER

HERAUSGEBER: oooooooo
HERMANN JANSEN,
WILLIAM MÜLLER,
ARCHITEKTEN, BERLIN
ALLE ZUSENDUNGEN AN DIE SCHRIFT-
LEITUNG: BERLIN W 35.. STEGLITZERSTR. 53
VIII. Jahrgang

MK MONATSHEFTE Mg
SB FÜR ARCHITEKTUR
gg UND BAUPRAXIS. Jg
Januar 1910

VERLAG UND EXPEDITION:.
GEORG D. W. GALLWEY
MÜNCHEN, FINKENSTR. 2
BERLIN W. 57. KURFÜRSTEN-
STRASSE 8
Heft 4

INHALT: Hauptblatt: Backsteinbauten. Von Magistratsbaurat Prof. Otto Stiehl, Steglitz. (48 Abb.)
Beilage: Städtische Kunstkommissionen. (Schluss aus Heft 3). Von Prof. Dr. Paul Weber, Jena. — Biicherschau. — Chronik. —
Verschiedenes.
Tafeln: 25/27: Städtische Badeanstalt in der Gerichtsstrasse, Berlin. Arch. Geh. Brt. Stadtbrt. Dr. ing. Ludwig Hoffmann, Berlin. —
28/29: Turnhalle zu Weissensee-Berlin. Arch. Gemeindebaurat Carl Bühring, Weissensee. — 30/31: Wohnhaus Bentheimstrasse,
Bremen. Arch. Diedr. Luley u. R. A. Schröder, Bremen. —32: Wohnhaus in Zehlendorf, Riemeisterstrasse. Arch. Reg.-Bmstr. Paul Mebes,
Zehlendorf-Berlin.
Suppl.-Tafel 7/8: Betsaal mit Pfarrhaus in Tübingen. Arch. Martin Elsässer, Stuttgart.

Allerlei Backsteinbauten.



Das Drängen nach
neuen Wirkungen,
das ja mit jedem auf
freier Beherrschung
der Kunstele-
mente beruhenden
Kunstschaffen un-
weigerlich verbun-
den ist, hat in unse-
rer fieberhaft und
massenhaft schaf-
fenden Zeit eine be-
sondere Bedeutung
gewonnen. Es er-
scheint nicht nur
denen als selbstver-
ständlich, die es als
ihr Ziel ansehen,
eine ganz neue For-
menwelt als den
Ausdruck heutiger
Zeit zu schaffen, es
wirkt auch bei de-
nen, die den offenen
Anschluss an die
Formenwelt älterer
Zeiten für den rich-
tigeren Weg zum
Fortschritt halten,
seit lange dahin, an
Stelle der schul-
mässig-wissen-
schaftlichen Be-
trachtungsweise al-
ter Kunst neue ent-
wicklungsfähige
Anknüpfungs-
punkte durch Ein-
dringen in die in-
timeren, volkstüm-


Arch. Ludw. Hoffmann, Berlin.

Städtische Volksbadeanstalt Berlin, Gerichtstrasse. (Tafel 25/27.)

liehen Aeusserun-
gen früherer Zeit zu
gewinnen. Der Wer-
tung des Backstein-
baues hat es zwei-
fellos schwer ge-
schadet, dass er
solch tiefgehender
Strömung entgegen
lange sich spröde
ablehnend verhalten
und den Versuchen,
ihn aus seinem
Schmollwinkel wie-
der an frische Luft
und in freie Bewe-
gung zu bringen,
einen schwer zu
überwindenden
Widerstand geleis-
tet hat. Den Um-
stand besonders,
dass der glatte und
scharfgefärbte Ma-
schinenstein seine
Vorherrschaft mit
finanzieller Gewalt
behaupten und
künstlerisch bes-
sere Steinbehand-
lung nicht aufkom-
men lassen wollte,
hat der ganze Back-
steinbau, als dessen
Urbild der glatte
Verblendbau galt
und vielen nochgilt,
damit gebüsst, dass
er von allen Seiten
her Zurückweisung
 
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