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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Stiehl, Otto: Allerlei Backsteinbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0048

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DER BAUMEISTER « 1910, JANUAR.

und Bannflüche über sich hat ergehen lassen müssen. Und es
war ihm dazu sicherlich nicht von Vorteil, dass er auch an der
Formgebung, die in den siebenziger und achtziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts im Anschluss an mittelalterliche Vorbilder
entwickelt worden war, mit grosser Zähigkeit festhielt. Er-
klärlich ist das dadurch, dass die mittelalterliche Backsteinkunst
wie keine andere die technisch-künstlerischen Möglichkeiten des
Baustoffes klar, reich und vielseitig durchgebildet hat. Sie wird
als Studienmaterial, zur Einführung in die Schwierigkeiten der

Stoffbehandlung diesen hohen unvergleichlichen Rang auch
immer behalten. Aber diese Vorzüge konnten praktisch den
Nachteil nicht ausgleichen, der daraus entstand, dass für die
Meisten die Begriffe „Backsteinbau“ und „Gotik“ so gut wie un-
trennbar im Geiste verbunden blieben zu einer Zeit, die sich
nur ein mal unverkennbar, zum mindesten in den Bauten des
täglichen Lebens vom jugendlich-kraftvollen Mittelalter ab und
anderen Formidealen zuwandte.
Indessen — der tote Punkt scheint überwunden. Was sich


Arch. Ludw. Hoffmann Berlin. Städtische Volksbadeanstalt Berlin, Gerichtstrasse.
 
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