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Baumeister: das Architektur-Magazin — 8.1909/​1910

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Kalkschmidt, Eugen: Der städtische Boden und das Haus: I. Karl von Mangold
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.53857#0299

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54 B

DER BAUMEISTER ° 1910, FEBRUAR » BEILAGE.

techniker zu danken haben. Sie, die den Unterbau, die Kanali-
sation usw. der Strassen in der Hand haben, bestimmten leider
dadurch auch ganz überwiegend die architektonische Strassen-
flucht. Das neue Stadterweiterungsamt, das wir für die Gross-
stadt der Zukunft wünschen müssen, sollte weder von einem
Juristen noch von einem Tiefbautechniker, sondern von einem
Städtebauer und jedenfalls von einem baumeisterlich
begabten Manne geleitet sein.
Und noch ein Punkt sei betont; auch v. Mangoldt übersieht
ihn nicht, aber er ertrinkt bei ihm in den Stoffmassen: die
Wichtigkeit einer V e r k e h r s p o 1 i t i k. Wir dürfen uns nicht
darüber täuschen, dass eine Herabsetzung der Mietzinse und
die damit verbundene Entwertung der Grundstücke zu wirt-
schaftlichen Krisen führen muss, zu beträchtlichen Kapitals-
verlusten, an denen letzten Endes nicht nur die Besitzer, die
Kapitalisten allein, sondern die Nation als volkswirtschaftliche
Gesamtheit beteiligt sein würde. Käme zu dieser inneren
Grundstückskrisis noch eine schlechte weltwirtschaftliche Kon-
junktur hinzu, so könnten unabsehbare Katastrophen eintreten.
Mit dem Hinweise auf sie wird das Kapital, das ja obendrein
heute noch im Besitze und also auch im Rechte ist, jedem
wirksameren Reformversuch zu begegnen wissen und damit
beim Staate und bei den parlamentarischen Körperschaften ver-
mutlich mehr Eindruck machen als wir mit unseren Reform-
wünschen. Durch eine kräftig einsetzende Verkehrspolitik da-
gegen dürfte die Dezentralisation, die wir alle wünschen müssen,
sicherlich am wirksamsten und ungefährlichsten eingeleitet
werden. Jene Massen, die sich auch heute noch der Gross-
stadt zudrängen, wie die Motten zum Licht, können daran
natürlich nicht gehindert werden. Jene anderen Massen aber,
die aus der Grossstadt herausstreben — dass es heute schon
überwältigende Massen sind, lehren die unzähligen Versamm-
lungen der Wohnungsreformer aller Art — für sie sollten die
letzten und besten Mittel eines schnellen Verkehres in den
Dienst gestellt werden. Wenn es keine Rolle mehr spielt, ob
der Städter fünf oder fünfzig Kilometer bis zu seinem Arbeits-
raum zu durchmessen hat, dann ist das Gespenst der Wohnungs-
not, des Bodenwuchers, der städtischen Entartung überhaupt
zerstoben. Dann wirbt eine so breite Konkurrenz unbebauten
Geländes rings um die Grossstadt her um den Hausbewohner,
dass er, als Konsument, seinerseits bestimmte Mindestforde-
rungen an seine Behausung stellen darf. In England ist diese
Entwicklung bereits kräftig im Gange. Und John Burns, der
jetzige Minister der öffentlichen Arbeiten, betonte anlässlich
des Londoner Internationalen Kongresses für Wohnungsver-
besserung mit Recht: „Zwei Jahre verbesserter Verkehrspolitik
haben mehr Zweckmässiges vermocht, als 25 Jahre einer Wohn-
politik, die trotz Aufwand ungeheuerlicher Summen keine
nennenswerten Resultate in den Städten zuwege zu bringen
vermochte.“ E. K.

Chronik.
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ansässige Architekten. Termin 1. April. 3 Preise von 3000, 2000, 1000 Mk.
er. 3 Ankäufe zu je 500 Mk. Preisrichter u. a.: Geh. Brt. Saran, Berlin;
Reg.- u. Brt. Ehrhardt, Danzig; Prof. Weber, Danzig; Landbauinsp. Krollt;
und Stadtbrt. Boldt, Alienstein. Unterlagen gegen 3 Mk. durch den dortigen
Magistrat.
DRESDEN-ALTSTADT. Ausschreibung eines Schauspielhauses von dem
Dresdner Theaterverein. Termin 1. April. Äusser Dresdner Architekten
sind zum Wettbewerb aufgefordert worden gegen eine Entschädigung von
je 2000 Mk.: Prof. Martin Dülfer, Brt. Herrn. Viehweger, Arch. Heilmann &
Littmann, München; Arch. Lossow & Kühne, Dresden, Arch. Fellner & Hel-
mer, Wien. 3 Preise von 6000, 4000, 2000 ev. Ankäufe für je 1000 Mk.
Preisrichter u. a.; Geh. Brt. Dr. L. Hoffmann, Berlin; Kgl. Hofbrt. Frölich;

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