Baumeister: das Architektur-Magazin (9.1911)

DER BAUMEISTER • 1910, NOVEMBER • BEILAGE.

B 25

das Notwendige noch durchschimmern liess, ohne dass jedoch
der Schmuck als bloss angefügt erschien. Der Schmuck
wurde so bei ihm organisch mit dem Wesen des Dinges ver-
bunden, er wuchs hervor, er hob sich ans Licht, er unter-
strich, er begleitete. Diese innere Harmonie, dieses Geistige,
diese Idealität wusste Olbrich der dekorativen Kunst und
seinen Werken zu geben. Er offenbarte darin ein so sicheres,
vollendetes Taktgefühl, dass er selbst schwierige Experimente
im letzten Grunde doch mit Leichtigkeit löste, Hindernisse
überwand, Differenzen klärte. Das ist das sichere Anzeichen,
dass sein Können auf festen Grundlagen beruhte und in seiner
Persönlichkeit selbst seine Basis fand; diese gab sich vielleicht
oft mit nervöser Beweglichkeit den Dingen und den Einflüssen
hin, aber doch behielt er die Zügel in der Hand und lenkte
sein Temperament. So betonte sich in gleicher Weise sein
Charakter. Er strebte nicht fanatisch einem vorgefassten Ziele
zu, wie die Programmatiker des Kunstgewerbes es wollen
und oft ist dies nur ein Zeichen von Beschränkung aus Unfähig-
keit. Er unterwarf sich nicht sklavisch dem Zweck; er ver-
lor sich nicht schrankenlos ins Ungewisse. Er verband beides,
Zweck und Schönheit, wurde beiden gerecht, entnahm aus
beiden, was dem Sinne sich fügte und schuf daraus die Ein-
heit, die den Stempel seines Geistes trug.
In dieser Ausstellung, die nur einen Teil der Arbeiten
Olbrichs zeigt, überblickt man die ganze Entwicklung. Man
sieht an feinen, eigenartigen Zeichnungen, wie Olbrich sich,
bevor er der Stilerneuerer wurde, um die Stile der Vergangen- I
heit bemüht, namentlich um die italienische Renaissance.
Man sieht die zahlreichen Schmuckgegenstände, Gläser,
Schalen, die Schmuck und Form in dem oben angedeuteten
Sinne vereinen. Auch die Baukunst ist vertreten : Das Ludwig-
haus in Darmstadt, das Tietzsche Warenhaus in Düsseldorf,
der Baseler Bahnhof, Schlösser, Arbeiterhäuser, so dass der
Trieb zum Monumentalen, der zuletzt immer beherrschender
in ihm wurde, deutlich erkennbar ist.
Olbrich hätte in die Kultursphäre alter Fürstenhöfe ge-
passt, darum war es für ihn wenigstens ein Glück, dass er
Darmstadt fand.

fuiibNuiniiinnOiEiünilll

BHKBB ■
1 BBBBI ■
1 ■
1 ■
■BBBI
■BBB
■BBB
■MB
■ ■
■ ■
■Ml
■MB
MBB B
■BBB ■
B MM 1
n
1 ■■BI ■ ■ BBM
i ■■■> ■ ■ bbbm
■BBB
BBM
BMB
■ ■
■ ■
BBM
BBB
BBM
MM B
II
B B

E

I
c

u

OmfifgHfeifite

= Claviez- c=
Ideal-Wand-Matt en Stoffe
Neues, elegantes, unverwüstliches, preiswertes
Wandbekleidungsmittel
Ueberall mit bestem Erfolge angewandt.
Durch alle einschlägigen Geschäfte beziehbar.
Lagerführende Firmen weist nach;
Sächsische Kunstweberei Claviez A. G., Adorf LV.


Westdeutsche
TelefouzellenbaiigesellscM
m. 0 H
BEUEL a. Rh.
Spezial-Fabrik von
Fernsprech-
D.R.-Patent 11 in jed.Hrt
Ges. gesch. I tsll u- Grösse
mit technisch allerhöchst erreichbarer
Schalldämpfung, ohne Polster, daher in hy-
gienischer Beziehung allen anderen uoran
Zellen von Mk. 200 an

LINOLEUM

Delmenhorster Hansa Marke, bestes, ältestes Fabrikat.
Viele tausend Quadratmeter in Staats-, städt. und Privat-
bauten im In- u. Ausland durch eigene Monteure verlegt.
FREYMANN & RÖNNAU, ANNABERGi.sa.

Dungtransport, ver-

Stnllelnrlchtun$en
für Schweine, Rinder
= und Pferde. =
Selbsttränkanlagen
Hängebahnen für Futter- u.-o-,
zinkte, transportable Ferkeltröge, alles vollkommenste,
in der Praxis bestbewährteste Systeme eigener Konstruktion.
Franz Hüttenrauch, Apolda ff.
Spezialfabrik für Stalleinrichtungen.
Tausende von Anlagen in Benutzung.. Prospekt gratis.




N 'S Di
« 2
E « .2

F. KLEMM, BERLIN C.
Gegründet 1865 Fernsprech-Anschluss Amt III Nr. 1534 Gegründet 1865
Gas-, Wasser- und Kanalisations-Anlagen,
= Einrichtung von Laboratorien, technischen Versuchsanstalten, =
Krankenhäusern usw.

Baumaterialien

en gros — en detail
liefern billigst

Hoffmann & Hanemann

RenCnSbum Telephon-Ruf 67. — Telegramm-
___~ Adresse: Hoffmann-Hanemann.

Comptoir und Lager: Hriinaerstrasse 2a.