KAMPF UM DEN SPERBER ZWISCHEN EREC UND YDERS. 33
sit dar er im entlech sin guot,
daz galt er als jener tuot
der da mere entnemen wil.
si bede spilten ein spil
daz lihte den man betoubet,
der würfe zeln üf daz houbet.
euch wurden s’ eteswenne gegeben
beidiu da für und ouch da eneben.
mit grimme si verbunden.
einer ellenlanger wunden
mohter vil wol sin bekomen
der daz phäntreht solte hän genomen.
da wart vil manec gebot geleit
und dem ein widergelt geseit.
ir deweder enwolte ez läzen:
wände im waere verwäzen
beidiu sin ere und ouch daz leben,
dar nach so wart daz spil gegeben
mit manegem fiurinen slage
von fruo unz hin nach mittem tage,
daz in der geböte zeran
so sere daz die zwene man
imioden begunden.
si mohten noch enkunden
865
870
875
880
885
863 sin guot entlihen, sein Gut auf Borg geben, bildlich vom Austheilen
der Schwerthiebe. —■ 864—865 das verzinste ihm, zahlte ihm zurück
der andere (vergalt ihm seine Schwertschläge so pünktlich und getreu)
wie der, welcher gern mehr borgen will. Ausführlicher dasselbe Bild im
Iwein 7147 fg. — 868 die Würfel hatten (nicht das Bret sondern) das
Haupt zum Ziel; das in den Text Gesetzte ist unsichere Vermuthung statt
der verderbten Überlieferung der vunfzehn u. s. w. — 869—870 hin und
wieder fielen sie'(die Würfel) auch über das Ziel hinaus oder daneben;
wahrscheinlich sind da für und da eneben geben ebenfalls besondere vom
Bretspiel entlehnte Ausdrücke ähnlich dem vor- und dem zuo geben. —■
871 verbinden scheint ein Kunstausdruck der Spieler und ist entweder
mit Bezug auf den bunt im Bretspiel zu erklären: einen bunt werfen oder
setzen und hier soviel als: die Schwertschläge verdoppeln; oder, was mir
näher zu liegen scheint, gleichbedeutend mit verphlihten, verphlegen, so-
viel als wetten, zum Halten eines Einsatzes sich verbindlich machen. ■—
873 bekomen mit gen., eines Dinges theilhaftig werden, etwas davon tra-
gen. — 874 daz phäntreht nemen, als Pfandhalter seine Gebühren, seinen
Antheil am Spielgewinn nehmen; vgl. Haupt, Zeitschrift 11, 58. — 875 ein
gebot legen, ein Gebot, einen Einsatz machen im Spiel; dieselbe Über-
tragung auf den Kampf in den Altd. Blättern 1, 339; Ravenn. 842; J. Tit.
2140, 2 da legt ouch Erec sin gebot dar under. — 876 darauf ward ein
Gegengebot gethan, darauf mit einem gleichen Einsatz geantwortet; vgl.
Eraclius 4793. — 878 verwäzen stv., verfluchen, zu Grunde richten. —
880 daz spil geben, das Kampfspiel aufführen, treiben; Parzival 418, 14; Karl-
meinet 392, 44; Enenkel S. 75. — 881 fiurin, feurig. — 883 sodaß ihnen die
Einsätze ausgiengen, sie nichts mehr einzusetzen hatten. — 885 muoden,
HARTMANN VON AUE. I.
sit dar er im entlech sin guot,
daz galt er als jener tuot
der da mere entnemen wil.
si bede spilten ein spil
daz lihte den man betoubet,
der würfe zeln üf daz houbet.
euch wurden s’ eteswenne gegeben
beidiu da für und ouch da eneben.
mit grimme si verbunden.
einer ellenlanger wunden
mohter vil wol sin bekomen
der daz phäntreht solte hän genomen.
da wart vil manec gebot geleit
und dem ein widergelt geseit.
ir deweder enwolte ez läzen:
wände im waere verwäzen
beidiu sin ere und ouch daz leben,
dar nach so wart daz spil gegeben
mit manegem fiurinen slage
von fruo unz hin nach mittem tage,
daz in der geböte zeran
so sere daz die zwene man
imioden begunden.
si mohten noch enkunden
865
870
875
880
885
863 sin guot entlihen, sein Gut auf Borg geben, bildlich vom Austheilen
der Schwerthiebe. —■ 864—865 das verzinste ihm, zahlte ihm zurück
der andere (vergalt ihm seine Schwertschläge so pünktlich und getreu)
wie der, welcher gern mehr borgen will. Ausführlicher dasselbe Bild im
Iwein 7147 fg. — 868 die Würfel hatten (nicht das Bret sondern) das
Haupt zum Ziel; das in den Text Gesetzte ist unsichere Vermuthung statt
der verderbten Überlieferung der vunfzehn u. s. w. — 869—870 hin und
wieder fielen sie'(die Würfel) auch über das Ziel hinaus oder daneben;
wahrscheinlich sind da für und da eneben geben ebenfalls besondere vom
Bretspiel entlehnte Ausdrücke ähnlich dem vor- und dem zuo geben. —■
871 verbinden scheint ein Kunstausdruck der Spieler und ist entweder
mit Bezug auf den bunt im Bretspiel zu erklären: einen bunt werfen oder
setzen und hier soviel als: die Schwertschläge verdoppeln; oder, was mir
näher zu liegen scheint, gleichbedeutend mit verphlihten, verphlegen, so-
viel als wetten, zum Halten eines Einsatzes sich verbindlich machen. ■—
873 bekomen mit gen., eines Dinges theilhaftig werden, etwas davon tra-
gen. — 874 daz phäntreht nemen, als Pfandhalter seine Gebühren, seinen
Antheil am Spielgewinn nehmen; vgl. Haupt, Zeitschrift 11, 58. — 875 ein
gebot legen, ein Gebot, einen Einsatz machen im Spiel; dieselbe Über-
tragung auf den Kampf in den Altd. Blättern 1, 339; Ravenn. 842; J. Tit.
2140, 2 da legt ouch Erec sin gebot dar under. — 876 darauf ward ein
Gegengebot gethan, darauf mit einem gleichen Einsatz geantwortet; vgl.
Eraclius 4793. — 878 verwäzen stv., verfluchen, zu Grunde richten. —
880 daz spil geben, das Kampfspiel aufführen, treiben; Parzival 418, 14; Karl-
meinet 392, 44; Enenkel S. 75. — 881 fiurin, feurig. — 883 sodaß ihnen die
Einsätze ausgiengen, sie nichts mehr einzusetzen hatten. — 885 muoden,
HARTMANN VON AUE. I.