32
III. AVENTIURE,
Dö sach man si vehten
glich zwein guoten knehten.
daz fiur in üz den helmen flouc.
si vähten als den liuten tone
die es diu grimme not bat:
wand’ si bäten gesät
umbe den sige vil höhez phant:
ez galt ze gebenne da zehant
32a minre noch mere
wan beide lip und ere.
dem täten si vil gelich.
ir vehten was manlich.
des trfben si vil unde gnuoc,
unz daz Yclers Erecken sluoc
üf den heim daz er gie
von dem slage üf diu knie,
also daz fron Enite ersach,
gröz wart ir ungemach,
si begunde ir gesellen klagen,
si wände er weere erslagen
unde bliben des slages dä.
üf sprang er und begunde sä
den schilt ze rucke wenden
und gap ze beiden henden
daz swert mit grimmen muote
und vaht sam er wuote.
er machet’ in des Schildes bar
und hiu’n im von der hant gar:
des im vil lützel der vertruoc
der slac engegen slage sluoc.
835
840
845
850
855
860
835 flouc prset. von fliegen. — 836 touc — es ist angemessen, förderlich.
— 837 biten mit acc. und gen., von jemand etwas verlangen, heischen, ihn
zu etwas nöthigen. — 839 sige stm., der Sieg. —■ ein vil höhez phant setzen,
einen sehr hohen Einsatz machen, wie bei einem Bret- oder Würfelspiel
(topelspil). — 840—842 es kostete, war als Preis gesetzt (ez galt), daß der
Verlierende ohne weiteres, nicht mehr und nicht weniger (d. h. die Be-
dingung stand unwiderruflich fest) als Leben und Ehre hergeben sollte;
vgl. 2. Büchlein 773. 774. — 843 dem (Umstande, daß hier viel auf dem
Spiele stand) durchaus entsprechend handelten sie; das ließen sie deut-
lich wahrnehmen. — 847 er gie uf die knie, er kam, fiel auf die Knie.
— 853 und wäre von dem Schlage liegen geblieben, gestorben. —
856 daz swert ze beiden henden geben, das Schwert «mit beiden Händen
fassen», nach v. d. Hagen; oder bedeutet es: Schwerthiebe zu beiden Sei-
ten austheilen? Die Redensart bedarf noch der Aufklärung. — 858 wuote
conj. preet. von wüßten, wüthen. — 859 bar adj., bloß, frei. — 860 hiu'n=
Mu in, hieb ihn, von houieen stv. — 861 davon ließ ihm jener sehr wenig
hingehen. —
III. AVENTIURE,
Dö sach man si vehten
glich zwein guoten knehten.
daz fiur in üz den helmen flouc.
si vähten als den liuten tone
die es diu grimme not bat:
wand’ si bäten gesät
umbe den sige vil höhez phant:
ez galt ze gebenne da zehant
32a minre noch mere
wan beide lip und ere.
dem täten si vil gelich.
ir vehten was manlich.
des trfben si vil unde gnuoc,
unz daz Yclers Erecken sluoc
üf den heim daz er gie
von dem slage üf diu knie,
also daz fron Enite ersach,
gröz wart ir ungemach,
si begunde ir gesellen klagen,
si wände er weere erslagen
unde bliben des slages dä.
üf sprang er und begunde sä
den schilt ze rucke wenden
und gap ze beiden henden
daz swert mit grimmen muote
und vaht sam er wuote.
er machet’ in des Schildes bar
und hiu’n im von der hant gar:
des im vil lützel der vertruoc
der slac engegen slage sluoc.
835
840
845
850
855
860
835 flouc prset. von fliegen. — 836 touc — es ist angemessen, förderlich.
— 837 biten mit acc. und gen., von jemand etwas verlangen, heischen, ihn
zu etwas nöthigen. — 839 sige stm., der Sieg. —■ ein vil höhez phant setzen,
einen sehr hohen Einsatz machen, wie bei einem Bret- oder Würfelspiel
(topelspil). — 840—842 es kostete, war als Preis gesetzt (ez galt), daß der
Verlierende ohne weiteres, nicht mehr und nicht weniger (d. h. die Be-
dingung stand unwiderruflich fest) als Leben und Ehre hergeben sollte;
vgl. 2. Büchlein 773. 774. — 843 dem (Umstande, daß hier viel auf dem
Spiele stand) durchaus entsprechend handelten sie; das ließen sie deut-
lich wahrnehmen. — 847 er gie uf die knie, er kam, fiel auf die Knie.
— 853 und wäre von dem Schlage liegen geblieben, gestorben. —
856 daz swert ze beiden henden geben, das Schwert «mit beiden Händen
fassen», nach v. d. Hagen; oder bedeutet es: Schwerthiebe zu beiden Sei-
ten austheilen? Die Redensart bedarf noch der Aufklärung. — 858 wuote
conj. preet. von wüßten, wüthen. — 859 bar adj., bloß, frei. — 860 hiu'n=
Mu in, hieb ihn, von houieen stv. — 861 davon ließ ihm jener sehr wenig
hingehen. —