XXI. ÄVENTIURE, DER ROTHE RITTER MABONAGRIN. 279
wol fürbringen mohte
und als sinen eren tobte:
wand’ er was lierre über daz laut,
der künec Ivreins genant.
er gebot den kamerseren
daz si ir vlizic wseren,
als man richer künege sol.
des wurden schone unde wol
geeret dise geste dri.
Guivreiz der künec da bl
in einer kemenäten lac
da man sin wol ze rehte phlac.
8605
8610
XXL AVE NT IURE,
DER ROTHE RITTER MABONAGRIN.
Am andern Morgen liehen Erec und Enite in einer Messe Gott um
Beistand an; dann werden sie nebst Guivreiz von ihrem Wirthe zwischen
den staunenden Zuschauern hindurch in den prächtigen Baumgarten ge-
leitet. Derselbe war auf wunderbare Weise umfriedigt und hatte einen
verborgenen Eingang. Da standen eichene Pfähle im Kreise, worauf die
Häupter der erschlagenen Ritter gesteckt waren; nur einer war noch leer.
Enite fällt bei diesem Anblick in Ohnmacht. Erec tröstet sie und reitet
dann allein auf einem Graswege weiter. Unter einem prächtigen Zelte
sieht er auf einem Ruhebette ein schönes Weib sitzen. Sie warnt ihn vor
der Gefahr, in die er sich begeben. Während sie noch mit ihm redet,
lässt sich eine starke Mannsstimme vernehmen, und gleich darauf erscheint
ein riesengroßer Ritter i^ rothem Waffenkleide und auf rothem Rosse.
Zwischen ihm und Erec entspinnt sich sehr bald ein heftiger Zweikampf.
Nachdem sie die Speere und dann auch die Schwerter gegeneinander ver-
braucht, beginnen beide miteinander zu ringen. Hierin wird Erec, der
in England diese Kunst gelernt hat, über seinen Gegner bald Meister und
bringt ihn zu Boden. Dann kniet er auf ihn und nöthigt ihn, sich zu er-
geben. Dabei erfährt Erec, daß sein Gegner Mabonagrin heißt.
Ifc’ec und fron finite
häten guote zite
da si ensament lägen
und guoter minne phlägen
8615
8601 fürbringen, ausführen, zu Stande bringen. — 8606 vlizic mit gen., auf-
merksam gegen jemand.
8614 guote zite, angenehme Stunden. —
wol fürbringen mohte
und als sinen eren tobte:
wand’ er was lierre über daz laut,
der künec Ivreins genant.
er gebot den kamerseren
daz si ir vlizic wseren,
als man richer künege sol.
des wurden schone unde wol
geeret dise geste dri.
Guivreiz der künec da bl
in einer kemenäten lac
da man sin wol ze rehte phlac.
8605
8610
XXL AVE NT IURE,
DER ROTHE RITTER MABONAGRIN.
Am andern Morgen liehen Erec und Enite in einer Messe Gott um
Beistand an; dann werden sie nebst Guivreiz von ihrem Wirthe zwischen
den staunenden Zuschauern hindurch in den prächtigen Baumgarten ge-
leitet. Derselbe war auf wunderbare Weise umfriedigt und hatte einen
verborgenen Eingang. Da standen eichene Pfähle im Kreise, worauf die
Häupter der erschlagenen Ritter gesteckt waren; nur einer war noch leer.
Enite fällt bei diesem Anblick in Ohnmacht. Erec tröstet sie und reitet
dann allein auf einem Graswege weiter. Unter einem prächtigen Zelte
sieht er auf einem Ruhebette ein schönes Weib sitzen. Sie warnt ihn vor
der Gefahr, in die er sich begeben. Während sie noch mit ihm redet,
lässt sich eine starke Mannsstimme vernehmen, und gleich darauf erscheint
ein riesengroßer Ritter i^ rothem Waffenkleide und auf rothem Rosse.
Zwischen ihm und Erec entspinnt sich sehr bald ein heftiger Zweikampf.
Nachdem sie die Speere und dann auch die Schwerter gegeneinander ver-
braucht, beginnen beide miteinander zu ringen. Hierin wird Erec, der
in England diese Kunst gelernt hat, über seinen Gegner bald Meister und
bringt ihn zu Boden. Dann kniet er auf ihn und nöthigt ihn, sich zu er-
geben. Dabei erfährt Erec, daß sein Gegner Mabonagrin heißt.
Ifc’ec und fron finite
häten guote zite
da si ensament lägen
und guoter minne phlägen
8615
8601 fürbringen, ausführen, zu Stande bringen. — 8606 vlizic mit gen., auf-
merksam gegen jemand.
8614 guote zite, angenehme Stunden. —