Becker, Rudolf Zacharias: Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute (Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791) [VD18 90767306]

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dienen diese getrocknete Zugemüse nicht allein auf lan-
gen See-u .d Lcmdrmcn ungem in wohl, jonoern
sir geben auch hauptsächlich im Spätherbst, Winter
und Frühjahr manche angenehme und gesunde Mahl-
zeiten.
Uneer dem Gemüs sind noch besonders die gelben
Rüben, Möhren oder Mohrrüben von mancherley
Nutzen und eine gesunde Speise. In Thüringen
kocht man daraus einen Saft , den man an statt des
Zuckers oder Honigs an allerhand Speisen gebrau-
chen, auf dem Brod für Butter essen, und die
Würmer, wenn man ihn früh nüchtern ißt, von
dem Menschen damit abtreiben kann. Dieser Saft
wird folgendermassen gemacht: Man wäscht die gel-
ben Rüben, schabt und putzt sie ganz rein, stößt odee
schneidet sie in kleine Stückeln und kocht sie weich ,
aber nur in so wenig Wasser als möglich ist. Nun
thut man die gekochten Ruben in einen Sack, bindet
-en zu, und preßt vermittelst einer Presse den Saft
langsam heraus. Diesen Saft kocht man alsdann,
bis er so dick wie Honig wird. Wenn er recht rein-
lich gemacht und wohl verwahrt wird, so hält er sich
2 bis z Jahre. Die gelben Rüben in kleine Stü-
keln geschnitten, gedürrt, und ein wenig, sowie
Kaffe, gebrannt und gemahlen geben ein starkes
Pulver, wovon ein Loch 6 Loch Kaffepulver um die
Helfte an Kraft verstärkt, und den daraus bereiteten
Kaffe ungleich gesünder macht, als er sonst nicht ist.
Es läßt sich auch Zucker aus dem Saft der gelben
Ruben sieden, der den westindischen Zucker nichts an
Süsse uachgiebt und viel gesunder ist.
Nro. 5.
Von -en giftigen Munzekn.
Mancher Mensch ist so unvorsichtig, daß er je-
de«