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Hülsen oder Spreu vött gestampften Hirsen ME dis
Malzlaibe, welches dem Getränke einen angenehmen
scharfen Geschmack geben soll. Andere mengen den
Hopfen nicht unter den Malzteig, sondern kochen ihn
besonders, und schütten ihn unter die Würze in den
Stellbottich oder Zuber. Das Malz dörren sie an
der Luft, und rösten beym Backen ein paar Schau-
fel voll im Ofen, um damit ihr Getränk zu färben,
daß es auösieht, wie Bier. Dieses Gedränk von
Malzbrod ist viel nahrhafter und gesunder, als
Lauer , (Klauer) welche arme Bauern und Wein-
gärtner in den Weinländern von den gepreßten Wein-
trestern (Trebern) durch zugefchütteteS Wasser berei-
ten. Die Beschreibung zeigt aber, daß es sich nur
für arme und kleine Dörfer schickt, und für solche,
wo jeder Einwohner seinen eigenen Backofen hat.
Und man sieht daraus, daß die eigenen Backöfen, ne-
ben der Gefahr doch auch ihr Gutes haben; so wie
die meisten Dinge in der Welt, und daß man sie nur
La abzuschaffen braucht , wo wirkliche Feuersgefahr
dabey ist, und wo es sich nicht wohl lhun läßt, Ges
meindebackhäuser zu errichten.
Nro. i6.
Wie der Schuster Nike! Rode zu Mepersberg seines
Beller mit wem versehen , ohne einen Wein-
Zarten zu haben.
Bey Meyersberg gab es viel Obstbäume , und
oft gute Obstjahre: aber die Leute wußten weiter
Nichts damit zu machen, als daß sie Las Obst roh
oder getrocknet aßen, und einen Tbeik davon ver-
kauften. In einigen benachbarten Dörfern wurde
zwar auch Eßig aus dem Obst gemacht: aber er war
sehr schlecht, und hielt sich nicht lang; weil die Leu-
Hülsen oder Spreu vött gestampften Hirsen ME dis
Malzlaibe, welches dem Getränke einen angenehmen
scharfen Geschmack geben soll. Andere mengen den
Hopfen nicht unter den Malzteig, sondern kochen ihn
besonders, und schütten ihn unter die Würze in den
Stellbottich oder Zuber. Das Malz dörren sie an
der Luft, und rösten beym Backen ein paar Schau-
fel voll im Ofen, um damit ihr Getränk zu färben,
daß es auösieht, wie Bier. Dieses Gedränk von
Malzbrod ist viel nahrhafter und gesunder, als
Lauer , (Klauer) welche arme Bauern und Wein-
gärtner in den Weinländern von den gepreßten Wein-
trestern (Trebern) durch zugefchütteteS Wasser berei-
ten. Die Beschreibung zeigt aber, daß es sich nur
für arme und kleine Dörfer schickt, und für solche,
wo jeder Einwohner seinen eigenen Backofen hat.
Und man sieht daraus, daß die eigenen Backöfen, ne-
ben der Gefahr doch auch ihr Gutes haben; so wie
die meisten Dinge in der Welt, und daß man sie nur
La abzuschaffen braucht , wo wirkliche Feuersgefahr
dabey ist, und wo es sich nicht wohl lhun läßt, Ges
meindebackhäuser zu errichten.
Nro. i6.
Wie der Schuster Nike! Rode zu Mepersberg seines
Beller mit wem versehen , ohne einen Wein-
Zarten zu haben.
Bey Meyersberg gab es viel Obstbäume , und
oft gute Obstjahre: aber die Leute wußten weiter
Nichts damit zu machen, als daß sie Las Obst roh
oder getrocknet aßen, und einen Tbeik davon ver-
kauften. In einigen benachbarten Dörfern wurde
zwar auch Eßig aus dem Obst gemacht: aber er war
sehr schlecht, und hielt sich nicht lang; weil die Leu-