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Becker, Rudolf Zacharias
Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute: Darinnen sie in den meisten Vorfällen des Lebens, beym Feldbau, bey der Viehzucht, und Hauswirthschaft, bewährte und nützliche Regeln, Anweisungen und Vortheile verzeichnet finden : Durch IX. Kupferstiche erläutert ([1]): Unterricht- Noth- und Hülfsbüchlein für Bürgers und Bauersleute — Bregenz: gedruckt und verlegt bey Joseph Brentano, 1791 [VD18 90767306]

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https://doi.org/10.11588/diglit.47506#0110
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-warmen Ort stehen. Wenn man nun immer wieder
so viel abgekcchteS Bier, Wein, oder auch nur Re-
Zenwasser nachfüllt, als man Eßig davon nimmt, so
gehr der Eßig im Haus niemals aus, und die Haus-
mutter kann noch überdies manchen Pfenning von ih-
ren Nachbarinnen daraus löen. Man kann auch
auf eben diese Art aus den schlechtesten, säuern und
schon halbverfauken Aepfeln und Birnen einen guten
Essg bereiten, wenn man den ausgepreßten Saft
rein ausgähren läßt, bis erklär und Helle geworden,
u nd ihn dann in Fässern, welche wohl mit scharfem
Eßig auSgefpülssr sind, mit einer guten Eßigmmter
ordentlich anstellt, wie oben gesagt worden ist. So
kann man auch Eßig ans Mal; machen, wenn man
halb Gersten« und halb Waitzenmalz ohne Hopfen
brauet,, das Bier wohl ausgähren läßt und dann,
wie gesagt, zu Eßig anstellet. Eben dieses kann
auch geschehen , wenn man unter 8 Maas Wasser
eine Maas gelben Rubensaft gießt, beydes in einem
weiten Kessel bey gelindem Feuer sieden läßt, und
solange absckäumr, bis es anfängr klar zu werden»
Diesen Absud läßt man nun kalt werden und in ei,
nem reinen Faß vergähren, wie den Obstwein, als-
dann stellt man ihn zu Eßig an. Ueberhanpt ift
aber bey dem Eßig zu merken, daß dis Geschirre ,
die man dazu braucht, reckt rein seyn müssen, und
daß man ihn weder in kupfernen, zinnernen, bleyer-
pen, noch inwendig glasürten irdenen Geschirren
wachen cder verwahren darf, weil in solchen giftige
Theile sind , welche der Eßig aufstößt, und dadurch
sehr gefährlich und nachteilig für die Gesundheit
wird.

Nro. rA
 
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