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Das durch diesen langen und verdrüßlichen
' Streit die Gemüther nicht liebreicher worden waren,
kann man leicht denken. Doch hatte Michel etwas
von seinem unbändigen Gahzorn verlohren. Er leg-
te sich aber nun aufs Saufen, nm die Grillen zu
vertreiben und die Racke zu ersäufen , die er nicht
auslassen durfte. Zum Unglück halte Maria noch
während des Prozesses einen Sohn gcbohren. Die-
sen baßten nun Vater und Mutter wegen des Va-
ters falschen Verdachts und des der Mutter dadurch
zugefügten Unrechts aus Herzensgrund.
Der Bub wurde also wie ein Hund aus einem
Eck in das andere geflossen, und alles , was er that,
war nicht recht. Davon wurde er heimtückisch,
Loshaft und rachgierig, weil ihm immer Unrecht
geschah und ihn niemand lieb hatte; auch legte er
sich aufs Naschen und Mausen, weil man ihn oft
siatt des Brods, das er foderte, Schläge gab.
Kurz, da Michel und sein Weib immer geg neinan-
der zankten, (greinten) schimpften, und einander,
auch in Gegenwart der Kinder, alles Böse nachsag-
ten, und sich um die Kinderzuchr gar nicht mehr be-
kümmerten ; so that denn jedes was ihm beliebte,
und es wurden wahre Wildfänge und Taugenichts
daraus. Michels Weib starb endlich aus Gram in
ihren besten Jahren, und er geriet!) dadurch noch
mehr ins Saufen und ins liederliche Leben; die Kin-
der machtens nickt besser, und eS war ein Haushal-
ten wie in der Hölle.
dabey heraus kommt, wenn BauersmZdeln
srch mn großen Herren zu gemein machen.
Michel Molf hatte seiner Tochter Liserl allen
Willen gelassen, da war nun ein saubers Irüchtel
Lar-
Das durch diesen langen und verdrüßlichen
' Streit die Gemüther nicht liebreicher worden waren,
kann man leicht denken. Doch hatte Michel etwas
von seinem unbändigen Gahzorn verlohren. Er leg-
te sich aber nun aufs Saufen, nm die Grillen zu
vertreiben und die Racke zu ersäufen , die er nicht
auslassen durfte. Zum Unglück halte Maria noch
während des Prozesses einen Sohn gcbohren. Die-
sen baßten nun Vater und Mutter wegen des Va-
ters falschen Verdachts und des der Mutter dadurch
zugefügten Unrechts aus Herzensgrund.
Der Bub wurde also wie ein Hund aus einem
Eck in das andere geflossen, und alles , was er that,
war nicht recht. Davon wurde er heimtückisch,
Loshaft und rachgierig, weil ihm immer Unrecht
geschah und ihn niemand lieb hatte; auch legte er
sich aufs Naschen und Mausen, weil man ihn oft
siatt des Brods, das er foderte, Schläge gab.
Kurz, da Michel und sein Weib immer geg neinan-
der zankten, (greinten) schimpften, und einander,
auch in Gegenwart der Kinder, alles Böse nachsag-
ten, und sich um die Kinderzuchr gar nicht mehr be-
kümmerten ; so that denn jedes was ihm beliebte,
und es wurden wahre Wildfänge und Taugenichts
daraus. Michels Weib starb endlich aus Gram in
ihren besten Jahren, und er geriet!) dadurch noch
mehr ins Saufen und ins liederliche Leben; die Kin-
der machtens nickt besser, und eS war ein Haushal-
ten wie in der Hölle.
dabey heraus kommt, wenn BauersmZdeln
srch mn großen Herren zu gemein machen.
Michel Molf hatte seiner Tochter Liserl allen
Willen gelassen, da war nun ein saubers Irüchtel
Lar-